in Germanien König, führen würde; wobey es seitdem bis auf den heutigen Tag geblieben ist.
Wenn Maxen seine kriegerische Unternehmun-VIII. gen nicht gelangen, so war er desto glücklicher in Unterhandlungen, wodurch er sich angelegen seyn ließ, für seine Nachkommenschaft vortheilhafte Ver- mählungen auszumachen. Eine Wechselheirath seines Sohns Philipps mit der Spanischen In- fantinn Johanna, und des Infanten Johanns mit seiner Tochter Margarethe (1496. Oct.) brachte seinem Enkel Carl schon frühzeitig die Aussicht zur Spanischen Thronfolge zuwege, deren Erfüllung (1516.) Max selbst noch erlebte. Nicht minder gelang es ihm 1515., für seinen andern Enkel Ferdinand einen gleichen Vortheil zu bewirken, da Uladislaus, König von Ungarn und Böhmen, mit demselben seine Tochter Anna, und mit Maxens Enkelinn seinen Sohn Ludewig verloben ließ. So entfernt die daraus zu schöpfende Hoffnung damals noch angesehen werden mußte; so ereignete sich doch schon 1526. der Fall, daß die beiden Kronen Ungarn und Böhmen durch diese Vermählung dem Hause Oesterreich zu Theil wurden.
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4) Aufklaͤrung, America ꝛc.
in Germanien Koͤnig, fuͤhren wuͤrde; wobey es ſeitdem bis auf den heutigen Tag geblieben iſt.
Wenn Maxen ſeine kriegeriſche Unternehmun-VIII. gen nicht gelangen, ſo war er deſto gluͤcklicher in Unterhandlungen, wodurch er ſich angelegen ſeyn ließ, fuͤr ſeine Nachkommenſchaft vortheilhafte Ver- maͤhlungen auszumachen. Eine Wechſelheirath ſeines Sohns Philipps mit der Spaniſchen In- fantinn Johanna, und des Infanten Johanns mit ſeiner Tochter Margarethe (1496. Oct.) brachte ſeinem Enkel Carl ſchon fruͤhzeitig die Ausſicht zur Spaniſchen Thronfolge zuwege, deren Erfuͤllung (1516.) Max ſelbſt noch erlebte. Nicht minder gelang es ihm 1515., fuͤr ſeinen andern Enkel Ferdinand einen gleichen Vortheil zu bewirken, da Uladislaus, Koͤnig von Ungarn und Boͤhmen, mit demſelben ſeine Tochter Anna, und mit Maxens Enkelinn ſeinen Sohn Ludewig verloben ließ. So entfernt die daraus zu ſchoͤpfende Hoffnung damals noch angeſehen werden mußte; ſo ereignete ſich doch ſchon 1526. der Fall, daß die beiden Kronen Ungarn und Boͤhmen durch dieſe Vermaͤhlung dem Hauſe Oeſterreich zu Theil wurden.
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4) Aufklaͤrung, America ꝛc.
in Germanien Koͤnig, fuͤhren wuͤrde; wobey es
ſeitdem bis auf den heutigen Tag geblieben iſt.
Wenn Maxen ſeine kriegeriſche Unternehmun-
gen nicht gelangen, ſo war er deſto gluͤcklicher in
Unterhandlungen, wodurch er ſich angelegen ſeyn
ließ, fuͤr ſeine Nachkommenſchaft vortheilhafte Ver-
maͤhlungen auszumachen. Eine Wechſelheirath
ſeines Sohns Philipps mit der Spaniſchen In-
fantinn Johanna, und des Infanten Johanns
mit ſeiner Tochter Margarethe (1496. Oct.) brachte
ſeinem Enkel Carl ſchon fruͤhzeitig die Ausſicht zur
Spaniſchen Thronfolge zuwege, deren Erfuͤllung
(1516.) Max ſelbſt noch erlebte. Nicht minder
gelang es ihm 1515., fuͤr ſeinen andern Enkel
Ferdinand einen gleichen Vortheil zu bewirken, da
Uladislaus, Koͤnig von Ungarn und Boͤhmen, mit
demſelben ſeine Tochter Anna, und mit Maxens
Enkelinn ſeinen Sohn Ludewig verloben ließ. So
entfernt die daraus zu ſchoͤpfende Hoffnung damals
noch angeſehen werden mußte; ſo ereignete ſich
doch ſchon 1526. der Fall, daß die beiden Kronen
Ungarn und Boͤhmen durch dieſe Vermaͤhlung dem
Hauſe Oeſterreich zu Theil wurden.
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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/375>, abgerufen am 22.11.2024.
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