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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.

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IV. Neuere Zeit. Max I. 1493-1519.
nach und nach stieg (k), und mehr Geld in Um-
lauf brachte. Eben das hatte aber auch auf Er-
höhung der Preise in der Folge augenscheinlichen
Einfluß (l). Wäre nur nicht auch mit der Ent-
deckung von America die Geschichte einer Krank-
heit verbunden gewesen, die mit ihrer natürlichen
Strafe weder Pabst und Cardinäle, noch Fürsten
und gekrönte Häupter schonte (m)!



Im
bis 1616. in das Chursächsische Zehendamt jährlich
gegen 80. Centner Silber und etliche hundert bis
tausend Centner Kupfer geliefert.
(k) Bey der Vermählung des Churfürsten Jo-
hannes des Standhaften von Sachsen im Jahre
1500. wurden täglich bey 11. tausend Menschen
gespeiset, und auf 7. tausend Pferde Futter vom
Hofe gereicht. Glafey Sächs. Gesch. S. 135.
(l) In Nordholland kostete 1500. eine Kuh
5 Fl., die jetzt mit 100. Fl. bezahlt wird. Gött.
gel. Anz. 1780. S. 1293. Unter Herzog Henrich
von Sachsen bekam 1512. ein Canzler 100. Fl. Be-
soldung. Glafey Sächs. Gesch. S. 112. Ums
Jahr 1515. bekam Richard Crocus, erster Lehrer
der Griechischen Litteratur zu Leipzig, jährlich 10.
Ducaten Gehalt. Franz Lambert zu Wittenberg be-
kam für halbjährige Vorlesungen ein Honorarium
von 15. Groschen. Gött. gel. Anz. 1779. S. 134.
(m) Lesenswürdig sind hievon die Nachrichten
aus einem zu Rom 1500. gedruckten Buche von
Pet. Pintor, einem Spanier von Gebuhrt, Leib-
arzte des Pabsts Alexanders des VI. de morbo
fardo his temporibus adfligente,
in Möhsens
Gesch. der Wissensch. in Brandenb. S. 368-371.
Unter andern soll auch der Churfürst Berthold von
Mainz 1504. an dieser Krankheit gestorben seyn.
Spangenbergs Henneb. Chron. S. 159.

IV. Neuere Zeit. Max I. 1493-1519.
nach und nach ſtieg (k), und mehr Geld in Um-
lauf brachte. Eben das hatte aber auch auf Er-
hoͤhung der Preiſe in der Folge augenſcheinlichen
Einfluß (l). Waͤre nur nicht auch mit der Ent-
deckung von America die Geſchichte einer Krank-
heit verbunden geweſen, die mit ihrer natuͤrlichen
Strafe weder Pabſt und Cardinaͤle, noch Fuͤrſten
und gekroͤnte Haͤupter ſchonte (m)!



Im
bis 1616. in das Churſaͤchſiſche Zehendamt jaͤhrlich
gegen 80. Centner Silber und etliche hundert bis
tauſend Centner Kupfer geliefert.
(k) Bey der Vermaͤhlung des Churfuͤrſten Jo-
hannes des Standhaften von Sachſen im Jahre
1500. wurden taͤglich bey 11. tauſend Menſchen
geſpeiſet, und auf 7. tauſend Pferde Futter vom
Hofe gereicht. Glafey Saͤchſ. Geſch. S. 135.
(l) In Nordholland koſtete 1500. eine Kuh
5 Fl., die jetzt mit 100. Fl. bezahlt wird. Goͤtt.
gel. Anz. 1780. S. 1293. Unter Herzog Henrich
von Sachſen bekam 1512. ein Canzler 100. Fl. Be-
ſoldung. Glafey Saͤchſ. Geſch. S. 112. Ums
Jahr 1515. bekam Richard Crocus, erſter Lehrer
der Griechiſchen Litteratur zu Leipzig, jaͤhrlich 10.
Ducaten Gehalt. Franz Lambert zu Wittenberg be-
kam fuͤr halbjaͤhrige Vorleſungen ein Honorarium
von 15. Groſchen. Goͤtt. gel. Anz. 1779. S. 134.
(m) Leſenswuͤrdig ſind hievon die Nachrichten
aus einem zu Rom 1500. gedruckten Buche von
Pet. Pintor, einem Spanier von Gebuhrt, Leib-
arzte des Pabſts Alexanders des VI. de morbo
fardo his temporibus adfligente,
in Moͤhſens
Geſch. der Wiſſenſch. in Brandenb. S. 368-371.
Unter andern ſoll auch der Churfuͤrſt Berthold von
Mainz 1504. an dieſer Krankheit geſtorben ſeyn.
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[338/0372] IV. Neuere Zeit. Max I. 1493-1519. nach und nach ſtieg (k), und mehr Geld in Um- lauf brachte. Eben das hatte aber auch auf Er- hoͤhung der Preiſe in der Folge augenſcheinlichen Einfluß (l). Waͤre nur nicht auch mit der Ent- deckung von America die Geſchichte einer Krank- heit verbunden geweſen, die mit ihrer natuͤrlichen Strafe weder Pabſt und Cardinaͤle, noch Fuͤrſten und gekroͤnte Haͤupter ſchonte (m)! Im (i) (k) Bey der Vermaͤhlung des Churfuͤrſten Jo- hannes des Standhaften von Sachſen im Jahre 1500. wurden taͤglich bey 11. tauſend Menſchen geſpeiſet, und auf 7. tauſend Pferde Futter vom Hofe gereicht. Glafey Saͤchſ. Geſch. S. 135. (l) In Nordholland koſtete 1500. eine Kuh 5 Fl., die jetzt mit 100. Fl. bezahlt wird. Goͤtt. gel. Anz. 1780. S. 1293. Unter Herzog Henrich von Sachſen bekam 1512. ein Canzler 100. Fl. Be- ſoldung. Glafey Saͤchſ. Geſch. S. 112. Ums Jahr 1515. bekam Richard Crocus, erſter Lehrer der Griechiſchen Litteratur zu Leipzig, jaͤhrlich 10. Ducaten Gehalt. Franz Lambert zu Wittenberg be- kam fuͤr halbjaͤhrige Vorleſungen ein Honorarium von 15. Groſchen. Goͤtt. gel. Anz. 1779. S. 134. (m) Leſenswuͤrdig ſind hievon die Nachrichten aus einem zu Rom 1500. gedruckten Buche von Pet. Pintor, einem Spanier von Gebuhrt, Leib- arzte des Pabſts Alexanders des VI. de morbo fardo his temporibus adfligente, in Moͤhſens Geſch. der Wiſſenſch. in Brandenb. S. 368-371. Unter andern ſoll auch der Churfuͤrſt Berthold von Mainz 1504. an dieſer Krankheit geſtorben ſeyn. Spangenbergs Henneb. Chron. S. 159. (i) bis 1616. in das Churſaͤchſiſche Zehendamt jaͤhrlich gegen 80. Centner Silber und etliche hundert bis tauſend Centner Kupfer geliefert.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/372>, abgerufen am 22.11.2024.