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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.

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7) Alb. II. u. Fried. III. 1437-1493.
berg zu Mainz gemacht waren, hauptsächlich vom
Jahre 1459. an durch Peter Schoiffer zu Mainz
mit gegossenen Buchstaben in Gang gebracht war.
Von dieser Zeit an ward es anfangs als eine ge-
heime Kunst nur zu Mainz behandelt, bis im Jahre
1462. eine Belagerung von Mainz Anlaß gab,
daß von diesen Kunstverständigen viele flüchteten,
und hernach an anderen Orten ihre Kunst fortsetz-
ten. So wurden seitdem nicht nur in auswärti-
gen Ländern zu Rom, Venedig, Paris, Neapel
u. s. w. Buchdruckereyen zuerst von lauter Teut-
schen angelegt (r), sondern auch nach und nach
mehrere Teutsche Städte damit versehen.

Durch diese Anstalt konnten jetzt von einerXI.
Schrift in kurzer Zeit mit wenigen Händen viele
tausend Abdrücke gemacht werden, die sonst eben
soviel tausend Abschreiber beschäfftiget oder soviel
tausend mal mehr Zeit und Mühe erfordert haben
würden. So konnte eine Schrift in kurzer Zeit
in viel tausend Hände gebracht werden, und für
die Zukunft war kaum jemals mehr zu besorgen,
daß ein einmal gedrucktes Buch leicht seinen Un-
tergang finden würde; wie es von Handschriften
hingegen beynahe zu bewundern ist, daß von äl-
teren Zeiten her noch soviele bis auf unsere Zeiten
sich haben erhalten können. Natürlicher Weise
mußte das bald auch einen Einfluß auf den Preis

der
(r) Als zu Rom 1467. von Conrad Schwein-
heim und Arnold Pannarz; zu Venedig 1469. von
Johann von Speier; zu Paris 1470. von Ulrich
Gering und Michael Freyburger; zu Neapel 1471.
von Sixt Riessinger u. s. w. Mein Hauptfaden der
Reichsgesch. S. 378.

7) Alb. II. u. Fried. III. 1437-1493.
berg zu Mainz gemacht waren, hauptſaͤchlich vom
Jahre 1459. an durch Peter Schoiffer zu Mainz
mit gegoſſenen Buchſtaben in Gang gebracht war.
Von dieſer Zeit an ward es anfangs als eine ge-
heime Kunſt nur zu Mainz behandelt, bis im Jahre
1462. eine Belagerung von Mainz Anlaß gab,
daß von dieſen Kunſtverſtaͤndigen viele fluͤchteten,
und hernach an anderen Orten ihre Kunſt fortſetz-
ten. So wurden ſeitdem nicht nur in auswaͤrti-
gen Laͤndern zu Rom, Venedig, Paris, Neapel
u. ſ. w. Buchdruckereyen zuerſt von lauter Teut-
ſchen angelegt (r), ſondern auch nach und nach
mehrere Teutſche Staͤdte damit verſehen.

Durch dieſe Anſtalt konnten jetzt von einerXI.
Schrift in kurzer Zeit mit wenigen Haͤnden viele
tauſend Abdruͤcke gemacht werden, die ſonſt eben
ſoviel tauſend Abſchreiber beſchaͤfftiget oder ſoviel
tauſend mal mehr Zeit und Muͤhe erfordert haben
wuͤrden. So konnte eine Schrift in kurzer Zeit
in viel tauſend Haͤnde gebracht werden, und fuͤr
die Zukunft war kaum jemals mehr zu beſorgen,
daß ein einmal gedrucktes Buch leicht ſeinen Un-
tergang finden wuͤrde; wie es von Handſchriften
hingegen beynahe zu bewundern iſt, daß von aͤl-
teren Zeiten her noch ſoviele bis auf unſere Zeiten
ſich haben erhalten koͤnnen. Natuͤrlicher Weiſe
mußte das bald auch einen Einfluß auf den Preis

der
(r) Als zu Rom 1467. von Conrad Schwein-
heim und Arnold Pannarz; zu Venedig 1469. von
Johann von Speier; zu Paris 1470. von Ulrich
Gering und Michael Freyburger; zu Neapel 1471.
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Reichsgeſch. S. 378.
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[303/0337] 7) Alb. II. u. Fried. III. 1437-1493. berg zu Mainz gemacht waren, hauptſaͤchlich vom Jahre 1459. an durch Peter Schoiffer zu Mainz mit gegoſſenen Buchſtaben in Gang gebracht war. Von dieſer Zeit an ward es anfangs als eine ge- heime Kunſt nur zu Mainz behandelt, bis im Jahre 1462. eine Belagerung von Mainz Anlaß gab, daß von dieſen Kunſtverſtaͤndigen viele fluͤchteten, und hernach an anderen Orten ihre Kunſt fortſetz- ten. So wurden ſeitdem nicht nur in auswaͤrti- gen Laͤndern zu Rom, Venedig, Paris, Neapel u. ſ. w. Buchdruckereyen zuerſt von lauter Teut- ſchen angelegt (r), ſondern auch nach und nach mehrere Teutſche Staͤdte damit verſehen. Durch dieſe Anſtalt konnten jetzt von einer Schrift in kurzer Zeit mit wenigen Haͤnden viele tauſend Abdruͤcke gemacht werden, die ſonſt eben ſoviel tauſend Abſchreiber beſchaͤfftiget oder ſoviel tauſend mal mehr Zeit und Muͤhe erfordert haben wuͤrden. So konnte eine Schrift in kurzer Zeit in viel tauſend Haͤnde gebracht werden, und fuͤr die Zukunft war kaum jemals mehr zu beſorgen, daß ein einmal gedrucktes Buch leicht ſeinen Un- tergang finden wuͤrde; wie es von Handſchriften hingegen beynahe zu bewundern iſt, daß von aͤl- teren Zeiten her noch ſoviele bis auf unſere Zeiten ſich haben erhalten koͤnnen. Natuͤrlicher Weiſe mußte das bald auch einen Einfluß auf den Preis der XI. (r) Als zu Rom 1467. von Conrad Schwein- heim und Arnold Pannarz; zu Venedig 1469. von Johann von Speier; zu Paris 1470. von Ulrich Gering und Michael Freyburger; zu Neapel 1471. von Sixt Rieſſinger u. ſ. w. Mein Hauptfaden der Reichsgeſch. S. 378.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/337>, abgerufen am 22.11.2024.