So wenig übertrieben war es, wenn Schriftsteller selbiger Zeiten ganz Teutschland als eine Mörder- grube schildern (q).
Um sein Haus machte sich Friedrich ein nochVII. fortwährendes Verdienst, da er als Kaiser demsel- ben den erzherzoglichen Titel verlieh, der bis jetzt noch dem Hause Oesterreich allein eigen ist. Er hat zwar den Zweck nicht damit erreichen können, daß nunmehr auch das herzogliche Haus Baiern seinen bisherigen ersten Sitz auf der weltlichen Fürsten- bank dem jetzt erzherzoglichen Hause Oesterreich überlaßen sollte. Aber eben das hat doch den An- laß gegeben, daß der Oesterreichische Stimmfüh- rer, wie er den ersten Platz auf der weltlichen Bank nicht erhalten können, zur geistlichen Bank hinüber getreten ist, und daselbst abwechselnd mit Salzburg bald den ersten, bald den zweyten Platz erhalten hat.
Ueberdas erlebte Friedrich für sein Haus dieVIII. glänzende Aussicht, daß sein Sohn Max die Her- zoginn Maria von Burgund zur Gemahlinn, und damit die Hoffnung bekam, die sämmtlichen Niederlande an sein Haus zu bringen; wiewohl auch gleich damals die Kette der Kriege ihren An- fang nahm, worin seitdem bis zum Aachner Frie- den (1748.) das Haus Oesterreich mit der Krone Frankreich verwickelt worden.
Max
(q) Hauptfaden der Reichsgeschichte S. 374. Schmidts Gesch. der Teutschen Th. 4. S. 514. u. f.
7) Alb. II. u. Fried. III. 1437-1493.
So wenig uͤbertrieben war es, wenn Schriftſteller ſelbiger Zeiten ganz Teutſchland als eine Moͤrder- grube ſchildern (q).
Um ſein Haus machte ſich Friedrich ein nochVII. fortwaͤhrendes Verdienſt, da er als Kaiſer demſel- ben den erzherzoglichen Titel verlieh, der bis jetzt noch dem Hauſe Oeſterreich allein eigen iſt. Er hat zwar den Zweck nicht damit erreichen koͤnnen, daß nunmehr auch das herzogliche Haus Baiern ſeinen bisherigen erſten Sitz auf der weltlichen Fuͤrſten- bank dem jetzt erzherzoglichen Hauſe Oeſterreich uͤberlaßen ſollte. Aber eben das hat doch den An- laß gegeben, daß der Oeſterreichiſche Stimmfuͤh- rer, wie er den erſten Platz auf der weltlichen Bank nicht erhalten koͤnnen, zur geiſtlichen Bank hinuͤber getreten iſt, und daſelbſt abwechſelnd mit Salzburg bald den erſten, bald den zweyten Platz erhalten hat.
Ueberdas erlebte Friedrich fuͤr ſein Haus dieVIII. glaͤnzende Ausſicht, daß ſein Sohn Max die Her- zoginn Maria von Burgund zur Gemahlinn, und damit die Hoffnung bekam, die ſaͤmmtlichen Niederlande an ſein Haus zu bringen; wiewohl auch gleich damals die Kette der Kriege ihren An- fang nahm, worin ſeitdem bis zum Aachner Frie- den (1748.) das Haus Oeſterreich mit der Krone Frankreich verwickelt worden.
Max
(q) Hauptfaden der Reichsgeſchichte S. 374. Schmidts Geſch. der Teutſchen Th. 4. S. 514. u. f.
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7) Alb. II. u. Fried. III. 1437-1493.
So wenig uͤbertrieben war es, wenn Schriftſteller
ſelbiger Zeiten ganz Teutſchland als eine Moͤrder-
grube ſchildern (q).
Um ſein Haus machte ſich Friedrich ein noch
fortwaͤhrendes Verdienſt, da er als Kaiſer demſel-
ben den erzherzoglichen Titel verlieh, der bis jetzt
noch dem Hauſe Oeſterreich allein eigen iſt. Er hat
zwar den Zweck nicht damit erreichen koͤnnen, daß
nunmehr auch das herzogliche Haus Baiern ſeinen
bisherigen erſten Sitz auf der weltlichen Fuͤrſten-
bank dem jetzt erzherzoglichen Hauſe Oeſterreich
uͤberlaßen ſollte. Aber eben das hat doch den An-
laß gegeben, daß der Oeſterreichiſche Stimmfuͤh-
rer, wie er den erſten Platz auf der weltlichen
Bank nicht erhalten koͤnnen, zur geiſtlichen Bank
hinuͤber getreten iſt, und daſelbſt abwechſelnd mit
Salzburg bald den erſten, bald den zweyten Platz
erhalten hat.
VII.
Ueberdas erlebte Friedrich fuͤr ſein Haus die
glaͤnzende Ausſicht, daß ſein Sohn Max die Her-
zoginn Maria von Burgund zur Gemahlinn,
und damit die Hoffnung bekam, die ſaͤmmtlichen
Niederlande an ſein Haus zu bringen; wiewohl
auch gleich damals die Kette der Kriege ihren An-
fang nahm, worin ſeitdem bis zum Aachner Frie-
den (1748.) das Haus Oeſterreich mit der Krone
Frankreich verwickelt worden.
VIII.
Max
(q) Hauptfaden der Reichsgeſchichte S. 374.
Schmidts Geſch. der Teutſchen Th. 4. S. 514. u. f.
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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 301. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/335>, abgerufen am 22.11.2024.
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