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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.

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III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493.
walde vom 16. Oct. 1456., und von Marburg vom
16. Jul. 1541. Ueberhaupt ward die Zahl der
Teutschen Universitäten bald ansehnlich nach ein-
ander vermehrt (c).


XVI.

Alle diese hohe Schulen sowohl in Teutschland
als auswärts zeigten bald in mehreren Stücken ge-
wisse Wirkungen, die nur von einer vereinbarten
Kraft aus gemeinschaftlichem Interesse erwartet
werden konnten. Zwar herrschten überall noch un-
gemein eingeschränkte Einsichten, besonders aus
Mangel philologischer und historischer Kenntnisse,
und aus Mangel einer gesunden Philosophie. Auch
waren viele Lehrstühle nur mit Geistlichen, und zwar
großentheils mit Ordensgeistlichen besetzt, von denen
aus mehreren Ursachen schwerlich große Aufklärung
zu erwarten war. Inzwischen gab es doch nun ein-
mal schon an allen den Orten, wo hohe Schulen
waren, mehrere Männer, deren Beruf es war, sich
bloß mit Wissenschaften und Kenntnissen zu beschäff-
tigen, und deren Lage ihnen eine andere Stimmung
und Denkungsart, als bloßen Mönchen, gab. Da-
von war allemal eine vortheilhafte Folge, daß etwas
mehr Aufklärung und mehr Freyheit im Denken,
Lehren, Schreiben, nach und nach an mehreren Or-
ten sich hervorthat.




V.
(c) Als 1388. zu Cölln, 1403. zu Würzburg,
1409. zu Leipzig, 1415. zu Rostock, 1426. zu Lö-
wen, 1457. zu Greifswalde, 1459. zu Basel, 1460.
zu Freyburg, 1472. zu Ingolstadt, 1477. zu Tü-
bingen, 1482. zu Mainz, 1502. zu Wittenberg,
1506. zu Frankfurt an der Oder etc. Pfeffin-
ger
ad Vitriar. tom. 3. p. 233. sq.

III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493.
walde vom 16. Oct. 1456., und von Marburg vom
16. Jul. 1541. Ueberhaupt ward die Zahl der
Teutſchen Univerſitaͤten bald anſehnlich nach ein-
ander vermehrt (c).


XVI.

Alle dieſe hohe Schulen ſowohl in Teutſchland
als auswaͤrts zeigten bald in mehreren Stuͤcken ge-
wiſſe Wirkungen, die nur von einer vereinbarten
Kraft aus gemeinſchaftlichem Intereſſe erwartet
werden konnten. Zwar herrſchten uͤberall noch un-
gemein eingeſchraͤnkte Einſichten, beſonders aus
Mangel philologiſcher und hiſtoriſcher Kenntniſſe,
und aus Mangel einer geſunden Philoſophie. Auch
waren viele Lehrſtuͤhle nur mit Geiſtlichen, und zwar
großentheils mit Ordensgeiſtlichen beſetzt, von denen
aus mehreren Urſachen ſchwerlich große Aufklaͤrung
zu erwarten war. Inzwiſchen gab es doch nun ein-
mal ſchon an allen den Orten, wo hohe Schulen
waren, mehrere Maͤnner, deren Beruf es war, ſich
bloß mit Wiſſenſchaften und Kenntniſſen zu beſchaͤff-
tigen, und deren Lage ihnen eine andere Stimmung
und Denkungsart, als bloßen Moͤnchen, gab. Da-
von war allemal eine vortheilhafte Folge, daß etwas
mehr Aufklaͤrung und mehr Freyheit im Denken,
Lehren, Schreiben, nach und nach an mehreren Or-
ten ſich hervorthat.




V.
(c) Als 1388. zu Coͤlln, 1403. zu Wuͤrzburg,
1409. zu Leipzig, 1415. zu Roſtock, 1426. zu Loͤ-
wen, 1457. zu Greifswalde, 1459. zu Baſel, 1460.
zu Freyburg, 1472. zu Ingolſtadt, 1477. zu Tuͤ-
bingen, 1482. zu Mainz, 1502. zu Wittenberg,
1506. zu Frankfurt an der Oder ꝛc. Pfeffin-
ger
ad Vitriar. tom. 3. p. 233. ſq.
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[278/0312] III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493. walde vom 16. Oct. 1456., und von Marburg vom 16. Jul. 1541. Ueberhaupt ward die Zahl der Teutſchen Univerſitaͤten bald anſehnlich nach ein- ander vermehrt (c). Alle dieſe hohe Schulen ſowohl in Teutſchland als auswaͤrts zeigten bald in mehreren Stuͤcken ge- wiſſe Wirkungen, die nur von einer vereinbarten Kraft aus gemeinſchaftlichem Intereſſe erwartet werden konnten. Zwar herrſchten uͤberall noch un- gemein eingeſchraͤnkte Einſichten, beſonders aus Mangel philologiſcher und hiſtoriſcher Kenntniſſe, und aus Mangel einer geſunden Philoſophie. Auch waren viele Lehrſtuͤhle nur mit Geiſtlichen, und zwar großentheils mit Ordensgeiſtlichen beſetzt, von denen aus mehreren Urſachen ſchwerlich große Aufklaͤrung zu erwarten war. Inzwiſchen gab es doch nun ein- mal ſchon an allen den Orten, wo hohe Schulen waren, mehrere Maͤnner, deren Beruf es war, ſich bloß mit Wiſſenſchaften und Kenntniſſen zu beſchaͤff- tigen, und deren Lage ihnen eine andere Stimmung und Denkungsart, als bloßen Moͤnchen, gab. Da- von war allemal eine vortheilhafte Folge, daß etwas mehr Aufklaͤrung und mehr Freyheit im Denken, Lehren, Schreiben, nach und nach an mehreren Or- ten ſich hervorthat. V. (c) Als 1388. zu Coͤlln, 1403. zu Wuͤrzburg, 1409. zu Leipzig, 1415. zu Roſtock, 1426. zu Loͤ- wen, 1457. zu Greifswalde, 1459. zu Baſel, 1460. zu Freyburg, 1472. zu Ingolſtadt, 1477. zu Tuͤ- bingen, 1482. zu Mainz, 1502. zu Wittenberg, 1506. zu Frankfurt an der Oder ꝛc. Pfeffin- ger ad Vitriar. tom. 3. p. 233. ſq.

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Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/312>, abgerufen am 22.11.2024.