von Churfürsten und Fürsten unterschied, aber doch übrigens sie mit denselben in eine Classe setzte (x).
Nun gieng die Sache bald noch einen SchrittVII. weiter, da der Kaiser Ludewig von Baiern den bisherigen Grafen von Geldern zum Herzoge von Geldern, und Carl der IV. die Grafen von Lüxen- burg, Bar, Jülich und Berg zu Herzogen eben dieser Länder umschuf; worauf unter den folgenden Regierungen bald noch mehrere solche herzogliche Standeserhöhungen der bisher gräflichen Häu- ser und Länder Savoyen, Cleve, Holstein, und Würtenberg, nachfolgten. Durch diese Standes- erhöhungen wurde der Name eines Herzogthums, der vorher nur von ganzen Völkern, als Baiern, Schwaben, Franken, Sachsen, Lothringen, ge- bräuchlich gewesen war, nunmehr auch auf bis- herige bloße Grafschaften und deren Stammsitze übertragen. Wenn also mit der in Schwaben und Franken vorgegangenen Zerrüttung ein Paar ur- sprüngliche Herzogthümer abgegangen waren, so öffnete sich jetzt ein neuer Weg, wie die Zahl der Herzogthümer sich künftig immer noch weiter er- gänzen und vermehren ließ.
Nach der Reichstagsverfassung dieser ZeitenVIII. wurden wohl die Stimmen noch nicht so genau berechnet, wie jetzt. Es läßt sich wenigstens noch nicht so ganz zuverläßig bestimmen, was eigent- lich für ein Verhältniß zwischen gräflichen und herzoglichen Stimmen obgewaltet haben möge.
Doch
(x)Ge. Fried. Car. Robert diss. de statu corum, qui secundum leges imperii dicuntur Fürsten- mäßige, Marb. 1785.
4) Carl IV. — Sigism. 1356-1414.
von Churfuͤrſten und Fuͤrſten unterſchied, aber doch uͤbrigens ſie mit denſelben in eine Claſſe ſetzte (x).
Nun gieng die Sache bald noch einen SchrittVII. weiter, da der Kaiſer Ludewig von Baiern den bisherigen Grafen von Geldern zum Herzoge von Geldern, und Carl der IV. die Grafen von Luͤxen- burg, Bar, Juͤlich und Berg zu Herzogen eben dieſer Laͤnder umſchuf; worauf unter den folgenden Regierungen bald noch mehrere ſolche herzogliche Standeserhoͤhungen der bisher graͤflichen Haͤu- ſer und Laͤnder Savoyen, Cleve, Holſtein, und Wuͤrtenberg, nachfolgten. Durch dieſe Standes- erhoͤhungen wurde der Name eines Herzogthums, der vorher nur von ganzen Voͤlkern, als Baiern, Schwaben, Franken, Sachſen, Lothringen, ge- braͤuchlich geweſen war, nunmehr auch auf bis- herige bloße Grafſchaften und deren Stammſitze uͤbertragen. Wenn alſo mit der in Schwaben und Franken vorgegangenen Zerruͤttung ein Paar ur- ſpruͤngliche Herzogthuͤmer abgegangen waren, ſo oͤffnete ſich jetzt ein neuer Weg, wie die Zahl der Herzogthuͤmer ſich kuͤnftig immer noch weiter er- gaͤnzen und vermehren ließ.
Nach der Reichstagsverfaſſung dieſer ZeitenVIII. wurden wohl die Stimmen noch nicht ſo genau berechnet, wie jetzt. Es laͤßt ſich wenigſtens noch nicht ſo ganz zuverlaͤßig beſtimmen, was eigent- lich fuͤr ein Verhaͤltniß zwiſchen graͤflichen und herzoglichen Stimmen obgewaltet haben moͤge.
Doch
(x)Ge. Fried. Car. Robert diſſ. de ſtatu corum, qui ſecundum leges imperii dicuntur Fuͤrſten- maͤßige, Marb. 1785.
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4) Carl IV. — Sigism. 1356-1414.
von Churfuͤrſten und Fuͤrſten unterſchied, aber doch
uͤbrigens ſie mit denſelben in eine Claſſe ſetzte (x).
Nun gieng die Sache bald noch einen Schritt
weiter, da der Kaiſer Ludewig von Baiern den
bisherigen Grafen von Geldern zum Herzoge von
Geldern, und Carl der IV. die Grafen von Luͤxen-
burg, Bar, Juͤlich und Berg zu Herzogen eben
dieſer Laͤnder umſchuf; worauf unter den folgenden
Regierungen bald noch mehrere ſolche herzogliche
Standeserhoͤhungen der bisher graͤflichen Haͤu-
ſer und Laͤnder Savoyen, Cleve, Holſtein, und
Wuͤrtenberg, nachfolgten. Durch dieſe Standes-
erhoͤhungen wurde der Name eines Herzogthums,
der vorher nur von ganzen Voͤlkern, als Baiern,
Schwaben, Franken, Sachſen, Lothringen, ge-
braͤuchlich geweſen war, nunmehr auch auf bis-
herige bloße Grafſchaften und deren Stammſitze
uͤbertragen. Wenn alſo mit der in Schwaben und
Franken vorgegangenen Zerruͤttung ein Paar ur-
ſpruͤngliche Herzogthuͤmer abgegangen waren, ſo
oͤffnete ſich jetzt ein neuer Weg, wie die Zahl der
Herzogthuͤmer ſich kuͤnftig immer noch weiter er-
gaͤnzen und vermehren ließ.
VII.
Nach der Reichstagsverfaſſung dieſer Zeiten
wurden wohl die Stimmen noch nicht ſo genau
berechnet, wie jetzt. Es laͤßt ſich wenigſtens noch
nicht ſo ganz zuverlaͤßig beſtimmen, was eigent-
lich fuͤr ein Verhaͤltniß zwiſchen graͤflichen und
herzoglichen Stimmen obgewaltet haben moͤge.
Doch
VIII.
(x) Ge. Fried. Car. Robert diſſ. de ſtatu
corum, qui ſecundum leges imperii dicuntur Fuͤrſten-
maͤßige, Marb. 1785.
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Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/303>, abgerufen am 25.11.2024.
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