Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493. damals nicht sowohl durch einen gemeinschaftlichgefaßten Collegialschluß ertheilt zu werden, als durch einzelne Willebriefe, um die man sich bey jedem Churfürsten besonders bewarb. So finden sich z. B. im Hessischen Archive über die Urkunde Adolfs von Nassau vom Jahre 1292. zugleich die Willebriefe sämmtlicher Churfürsten. XII. Was die Zahl der Churfürsten betrifft, schien Art (y) Pfeffinger ad Vitriar. tom. 1. p. 159. (z) Amandvs de primis actis a Friederico I.
in imperio peractis, apud Gewoldvm de septem- viratu cap. 6. p. 78. n. 69. III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493. damals nicht ſowohl durch einen gemeinſchaftlichgefaßten Collegialſchluß ertheilt zu werden, als durch einzelne Willebriefe, um die man ſich bey jedem Churfuͤrſten beſonders bewarb. So finden ſich z. B. im Heſſiſchen Archive uͤber die Urkunde Adolfs von Naſſau vom Jahre 1292. zugleich die Willebriefe ſaͤmmtlicher Churfuͤrſten. XII. Was die Zahl der Churfuͤrſten betrifft, ſchien Art (y) Pfeffinger ad Vitriar. tom. 1. p. 159. (z) Amandvs de primis actis a Friederico I.
in imperio peractis, apud Gewoldvm de ſeptem- viratu cap. 6. p. 78. n. 69. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0262" n="228"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">III.</hi> Mittl. Zeiten <hi rendition="#aq">b</hi>) 1235-1493.</hi></fw><lb/> damals nicht ſowohl durch einen gemeinſchaftlich<lb/> gefaßten Collegialſchluß ertheilt zu werden, als<lb/> durch einzelne <hi rendition="#fr">Willebriefe,</hi> um die man ſich bey<lb/> jedem Churfuͤrſten beſonders bewarb. So finden<lb/> ſich z. B. im Heſſiſchen Archive uͤber die Urkunde<lb/> Adolfs von Naſſau vom Jahre 1292. zugleich die<lb/> Willebriefe ſaͤmmtlicher Churfuͤrſten.</p><lb/> <note place="left"> <hi rendition="#aq">XII.</hi> </note> <p>Was die <hi rendition="#fr">Zahl der Churfuͤrſten</hi> betrifft, ſchien<lb/> es nicht bloß zufaͤllig zu ſeyn, daß nur die drey<lb/> erſten Erzbiſchoͤfe, welche die Kroͤnung verrichteten,<lb/> und vier weltliche Fuͤrſten, welche die vier Reichs-<lb/> erzaͤmter zu verſehen hatten, alſo zuſammen an der<lb/> Zahl ſieben, deren Gegenwart bey jeder Wahl<lb/> und Kroͤnung weſentlich war, an der Churwuͤrde<lb/> Anſpruch machen konnten. Vielleicht war die<lb/> Siebenzahl auch hier deſto angenehmer, da hin<lb/> und wieder in der Bibel ſieben Leuchter, ſieben<lb/> Saͤulen u. ſ. w. gedacht werden, und da auch<lb/> an der Pabſtwahl urſpruͤnglich vorzuͤglich die ſie-<lb/> ben Cardinalbiſchoͤfe des Roͤmiſchen Kirchſpren-<lb/> gels Antheil hatten. Wenigſtens finde ich zuerſt<lb/> in einem Schreiben, das der Pabſt Urban der <hi rendition="#aq">IV.</hi><lb/> (1263.) an den Roͤmiſchen Koͤnig Richard erließ,<lb/> namentlich ausgedruͤckt, daß der Fuͤrſten, die ihre<lb/> Stimme zur Kaiſerwahl zu geben haͤtten, ſieben an<lb/> der Zahl waͤren <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Pfeffinger</hi></hi><hi rendition="#i">ad Vitriar</hi>. tom. 1. p.</hi> 159.</note>; an ſtatt daß ſie vorher zu Zeiten<lb/> an der Zahl ſechs oder acht <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Amandvs</hi></hi><hi rendition="#i">de primis actis a Friederico I.<lb/> in imperio peractis</hi>, apud <hi rendition="#g"><hi rendition="#k">Gewoldvm</hi></hi><hi rendition="#i">de ſeptem-<lb/> viratu</hi> cap. 6. p. 78. n.</hi> 69.</note> oder auf unbeſtimmte<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Art</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [228/0262]
III. Mittl. Zeiten b) 1235-1493.
damals nicht ſowohl durch einen gemeinſchaftlich
gefaßten Collegialſchluß ertheilt zu werden, als
durch einzelne Willebriefe, um die man ſich bey
jedem Churfuͤrſten beſonders bewarb. So finden
ſich z. B. im Heſſiſchen Archive uͤber die Urkunde
Adolfs von Naſſau vom Jahre 1292. zugleich die
Willebriefe ſaͤmmtlicher Churfuͤrſten.
Was die Zahl der Churfuͤrſten betrifft, ſchien
es nicht bloß zufaͤllig zu ſeyn, daß nur die drey
erſten Erzbiſchoͤfe, welche die Kroͤnung verrichteten,
und vier weltliche Fuͤrſten, welche die vier Reichs-
erzaͤmter zu verſehen hatten, alſo zuſammen an der
Zahl ſieben, deren Gegenwart bey jeder Wahl
und Kroͤnung weſentlich war, an der Churwuͤrde
Anſpruch machen konnten. Vielleicht war die
Siebenzahl auch hier deſto angenehmer, da hin
und wieder in der Bibel ſieben Leuchter, ſieben
Saͤulen u. ſ. w. gedacht werden, und da auch
an der Pabſtwahl urſpruͤnglich vorzuͤglich die ſie-
ben Cardinalbiſchoͤfe des Roͤmiſchen Kirchſpren-
gels Antheil hatten. Wenigſtens finde ich zuerſt
in einem Schreiben, das der Pabſt Urban der IV.
(1263.) an den Roͤmiſchen Koͤnig Richard erließ,
namentlich ausgedruͤckt, daß der Fuͤrſten, die ihre
Stimme zur Kaiſerwahl zu geben haͤtten, ſieben an
der Zahl waͤren (y); an ſtatt daß ſie vorher zu Zeiten
an der Zahl ſechs oder acht (z) oder auf unbeſtimmte
Art
(y) Pfeffinger ad Vitriar. tom. 1. p. 159.
(z) Amandvs de primis actis a Friederico I.
in imperio peractis, apud Gewoldvm de ſeptem-
viratu cap. 6. p. 78. n. 69.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |