Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Alte Zeiten bis 888.

XXX.

Durch Carls Veranstaltung wurde unter andern
im Jahre 798. auch noch über die übrigen Bairi-
schen Bischöfe der bisherige Bischof von Salzburg
zum Erzbischofe erhoben. Auf Carls Befehl gab
demselben der Pabst das Pallium und die erz-
bischöfliche Weihe (i).


XXXI.

Allen seinen Anstalten gab endlich Carl dadurch
das rechte Leben, daß er theils selbst in den vielerley
Gegenden seines Reichs von Zeit zu Zeit persönlich
erschien, und alsdann selbst Gericht hielt und mit
eignen Augen sah, theils überall, wo er nicht selbst
seyn konnte, durch eigne Commissarien (missos re-
gios)
alles in steter Wachsamkeit und Aufmerksam-
keit erhalten ließ; daher insonderheit seine Capitula-
rien fast auf allen Blättern genaue Vorschriften ent-
halten, wie solche Commissarien überall zu Werk
gehen sollten.




VII.
Könige veranstaltet wurden; daß ihre Schlüsse nur
von der königlichen Bestätigung ihre Kraft erhiel-
ten u. s. w. Schmidt am a. O. S. 338. 605. u. f.
(i) So schrieb Leo der III. hierüber selbst an Carl
den Großen: -- "intonuit nobis, quod vestra --
regalis excellentia mandasset nobis, -- quod Ar-
noni episcopo pallium tribueremus -- et -- li-
benti secundum vestram regalem demandationem
accommodauimus animo, et praefato -- Arnoni
-- vsum pallii concessimus, et in prouincia Baioa-
riorum eum canonice ordinauimus archiepiscopum."
etc.
Nachrichten von Juvavia im Urkundenbuche
Num. 11. S. 52.
I. Alte Zeiten bis 888.

XXX.

Durch Carls Veranſtaltung wurde unter andern
im Jahre 798. auch noch uͤber die uͤbrigen Bairi-
ſchen Biſchoͤfe der bisherige Biſchof von Salzburg
zum Erzbiſchofe erhoben. Auf Carls Befehl gab
demſelben der Pabſt das Pallium und die erz-
biſchoͤfliche Weihe (i).


XXXI.

Allen ſeinen Anſtalten gab endlich Carl dadurch
das rechte Leben, daß er theils ſelbſt in den vielerley
Gegenden ſeines Reichs von Zeit zu Zeit perſoͤnlich
erſchien, und alsdann ſelbſt Gericht hielt und mit
eignen Augen ſah, theils uͤberall, wo er nicht ſelbſt
ſeyn konnte, durch eigne Commiſſarien (miſſos re-
gios)
alles in ſteter Wachſamkeit und Aufmerkſam-
keit erhalten ließ; daher inſonderheit ſeine Capitula-
rien faſt auf allen Blaͤttern genaue Vorſchriften ent-
halten, wie ſolche Commiſſarien uͤberall zu Werk
gehen ſollten.




VII.
Koͤnige veranſtaltet wurden; daß ihre Schluͤſſe nur
von der koͤniglichen Beſtaͤtigung ihre Kraft erhiel-
ten u. ſ. w. Schmidt am a. O. S. 338. 605. u. f.
(i) So ſchrieb Leo der III. hieruͤber ſelbſt an Carl
den Großen: — ”intonuit nobis, quod veſtra —
regalis excellentia mandaſſet nobis, — quod Ar-
noni epiſcopo pallium tribueremus — et — li-
benti ſecundum veſtram regalem demandationem
accommodauimus animo, et praefato — Arnoni
— vſum pallii conceſſimus, et in prouincia Baioa-
riorum eum canonice ordinauimus archiepiſcopum.”
etc.
Nachrichten von Juvavia im Urkundenbuche
Num. 11. S. 52.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0108" n="74"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Alte Zeiten bis 888.</hi> </fw><lb/>
          <note place="left"> <hi rendition="#aq">XXX.</hi> </note>
          <p>Durch Carls Veran&#x017F;taltung wurde unter andern<lb/>
im Jahre 798. auch noch u&#x0364;ber die u&#x0364;brigen Bairi-<lb/>
&#x017F;chen Bi&#x017F;cho&#x0364;fe der bisherige Bi&#x017F;chof von Salzburg<lb/>
zum Erzbi&#x017F;chofe erhoben. Auf Carls Befehl gab<lb/>
dem&#x017F;elben der Pab&#x017F;t das Pallium und die erz-<lb/>
bi&#x017F;cho&#x0364;fliche Weihe <note place="foot" n="(i)">So &#x017F;chrieb Leo der <hi rendition="#aq">III.</hi> hieru&#x0364;ber &#x017F;elb&#x017F;t an Carl<lb/>
den Großen: &#x2014; <hi rendition="#aq">&#x201D;intonuit nobis, quod ve&#x017F;tra &#x2014;<lb/>
regalis excellentia <hi rendition="#i">manda&#x017F;&#x017F;et</hi> nobis, &#x2014; quod Ar-<lb/>
noni epi&#x017F;copo <hi rendition="#i">pallium</hi> tribueremus &#x2014; et &#x2014; li-<lb/>
benti &#x017F;ecundum ve&#x017F;tram <hi rendition="#i">regalem demandationem</hi><lb/>
accommodauimus animo, et praefato &#x2014; Arnoni<lb/>
&#x2014; v&#x017F;um pallii conce&#x017F;&#x017F;imus, et in prouincia Baioa-<lb/>
riorum eum canonice <hi rendition="#i">ordinauimus archiepi&#x017F;copum</hi>.&#x201D;<lb/>
etc.</hi> Nachrichten von Juvavia im Urkundenbuche<lb/>
Num. 11. S. 52.</note>.</p><lb/>
          <note place="left"> <hi rendition="#aq">XXXI.</hi> </note>
          <p>Allen &#x017F;einen An&#x017F;talten gab endlich Carl dadurch<lb/>
das rechte Leben, daß er theils &#x017F;elb&#x017F;t in den vielerley<lb/>
Gegenden &#x017F;eines Reichs von Zeit zu Zeit per&#x017F;o&#x0364;nlich<lb/>
er&#x017F;chien, und alsdann &#x017F;elb&#x017F;t Gericht hielt und mit<lb/>
eignen Augen &#x017F;ah, theils u&#x0364;berall, wo er nicht &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
&#x017F;eyn konnte, durch eigne Commi&#x017F;&#x017F;arien <hi rendition="#aq">(mi&#x017F;&#x017F;os re-<lb/>
gios)</hi> alles in &#x017F;teter Wach&#x017F;amkeit und Aufmerk&#x017F;am-<lb/>
keit erhalten ließ; daher in&#x017F;onderheit &#x017F;eine Capitula-<lb/>
rien fa&#x017F;t auf allen Bla&#x0364;ttern genaue Vor&#x017F;chriften ent-<lb/>
halten, wie &#x017F;olche Commi&#x017F;&#x017F;arien u&#x0364;berall zu Werk<lb/>
gehen &#x017F;ollten.</p><lb/>
          <p>
            <note xml:id="seg2pn_3_2" prev="#seg2pn_3_1" place="foot" n="(h)">Ko&#x0364;nige veran&#x017F;taltet wurden; daß ihre Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e nur<lb/>
von der ko&#x0364;niglichen Be&#x017F;ta&#x0364;tigung ihre Kraft erhiel-<lb/>
ten u. &#x017F;. w. <hi rendition="#fr">Schmidt</hi> am a. O. S. 338. 605. u. f.</note>
          </p>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">VII.</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[74/0108] I. Alte Zeiten bis 888. Durch Carls Veranſtaltung wurde unter andern im Jahre 798. auch noch uͤber die uͤbrigen Bairi- ſchen Biſchoͤfe der bisherige Biſchof von Salzburg zum Erzbiſchofe erhoben. Auf Carls Befehl gab demſelben der Pabſt das Pallium und die erz- biſchoͤfliche Weihe (i). Allen ſeinen Anſtalten gab endlich Carl dadurch das rechte Leben, daß er theils ſelbſt in den vielerley Gegenden ſeines Reichs von Zeit zu Zeit perſoͤnlich erſchien, und alsdann ſelbſt Gericht hielt und mit eignen Augen ſah, theils uͤberall, wo er nicht ſelbſt ſeyn konnte, durch eigne Commiſſarien (miſſos re- gios) alles in ſteter Wachſamkeit und Aufmerkſam- keit erhalten ließ; daher inſonderheit ſeine Capitula- rien faſt auf allen Blaͤttern genaue Vorſchriften ent- halten, wie ſolche Commiſſarien uͤberall zu Werk gehen ſollten. (h) VII. (i) So ſchrieb Leo der III. hieruͤber ſelbſt an Carl den Großen: — ”intonuit nobis, quod veſtra — regalis excellentia mandaſſet nobis, — quod Ar- noni epiſcopo pallium tribueremus — et — li- benti ſecundum veſtram regalem demandationem accommodauimus animo, et praefato — Arnoni — vſum pallii conceſſimus, et in prouincia Baioa- riorum eum canonice ordinauimus archiepiſcopum.” etc. Nachrichten von Juvavia im Urkundenbuche Num. 11. S. 52. (h) Koͤnige veranſtaltet wurden; daß ihre Schluͤſſe nur von der koͤniglichen Beſtaͤtigung ihre Kraft erhiel- ten u. ſ. w. Schmidt am a. O. S. 338. 605. u. f.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/108
Zitationshilfe: Pütter, Johann Stephan: Historische Entwickelung der heutigen Staatsverfassung des Teutschen Reichs. Bd. 1: Bis 1558. Göttingen, 1786, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/puetter_staatsverfassung01_1786/108>, abgerufen am 27.11.2024.