Könige, antwortete Musa, sich auf sein Angesicht niederwerfend: Fünfhundert und Sechzig. -- Als Sir Gore Ousely diese Unterredung in Petersburg der Kaiserin Mutter erzählte, rief diese bloß aus: Ah le monstre!
Den 29sten.
Da die Season sich nun (Gottlob!) ihrem Ende naht, so gedenke ich in Kurzem eine Reise nach dem Norden von England und Schottland anzutreten, wohin ich auch mehrere Einlandungen erhalten habe, mich aber lieber in Freiheit erhalten will, um das Land a ma guise zu durchstreifen, wenn es Zeit und Um- stände erlauben.
Wir hatten heute einen der schönsten Tage, seit ich in England bin, und als ich Abends vom Lande zurückkehrte, wo ich zeitig beim Grafen Münster ge- speist, sah ich zum erstenmale hier eine italienische Beleuchtung der Ferne mit Blau und Lila so reich geschmückt, wie ein Gemälde Claude's.
Apropos, als Notiz zur Nachahmung muß ich Dir noch einen sehr hübschen Blumentisch der Gräfin beschreiben. Die Platte ist krystallhelles Glas, dar- unter ein tiefer Tischkasten, in welchen feuchter Sand gethan wird, und ein feines Drahtnetz darüber ge- legt, in dessen Zwischenräume man dicht, eine neben der andern, frische Blumen steckt. So schiebt man den Kasten wieder ein, und hat nun zum Schreiben und Arbeiten das schönste Blumengemälde vor sich. Will man sich aber am Dufte erlaben, so schlägt man
Könige, antwortete Muſa, ſich auf ſein Angeſicht niederwerfend: Fünfhundert und Sechzig. — Als Sir Gore Ouſely dieſe Unterredung in Petersburg der Kaiſerin Mutter erzählte, rief dieſe bloß aus: Ah le monstre!
Den 29ſten.
Da die Seaſon ſich nun (Gottlob!) ihrem Ende naht, ſo gedenke ich in Kurzem eine Reiſe nach dem Norden von England und Schottland anzutreten, wohin ich auch mehrere Einlandungen erhalten habe, mich aber lieber in Freiheit erhalten will, um das Land â ma guise zu durchſtreifen, wenn es Zeit und Um- ſtände erlauben.
Wir hatten heute einen der ſchönſten Tage, ſeit ich in England bin, und als ich Abends vom Lande zurückkehrte, wo ich zeitig beim Grafen Münſter ge- ſpeist, ſah ich zum erſtenmale hier eine italieniſche Beleuchtung der Ferne mit Blau und Lila ſo reich geſchmückt, wie ein Gemälde Claude’s.
Apropos, als Notiz zur Nachahmung muß ich Dir noch einen ſehr hübſchen Blumentiſch der Gräfin beſchreiben. Die Platte iſt kryſtallhelles Glas, dar- unter ein tiefer Tiſchkaſten, in welchen feuchter Sand gethan wird, und ein feines Drahtnetz darüber ge- legt, in deſſen Zwiſchenräume man dicht, eine neben der andern, friſche Blumen ſteckt. So ſchiebt man den Kaſten wieder ein, und hat nun zum Schreiben und Arbeiten das ſchönſte Blumengemälde vor ſich. Will man ſich aber am Dufte erlaben, ſo ſchlägt man
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Könige, antwortete Muſa, ſich auf ſein Angeſicht
niederwerfend: Fünfhundert und Sechzig. — Als Sir
Gore Ouſely dieſe Unterredung in Petersburg der
Kaiſerin Mutter erzählte, rief dieſe bloß aus: Ah le
monstre!
Den 29ſten.
Da die Seaſon ſich nun (Gottlob!) ihrem Ende
naht, ſo gedenke ich in Kurzem eine Reiſe nach dem
Norden von England und Schottland anzutreten,
wohin ich auch mehrere Einlandungen erhalten habe, mich
aber lieber in Freiheit erhalten will, um das Land
â ma guise zu durchſtreifen, wenn es Zeit und Um-
ſtände erlauben.
Wir hatten heute einen der ſchönſten Tage, ſeit
ich in England bin, und als ich Abends vom Lande
zurückkehrte, wo ich zeitig beim Grafen Münſter ge-
ſpeist, ſah ich zum erſtenmale hier eine italieniſche
Beleuchtung der Ferne mit Blau und Lila ſo reich
geſchmückt, wie ein Gemälde Claude’s.
Apropos, als Notiz zur Nachahmung muß ich
Dir noch einen ſehr hübſchen Blumentiſch der Gräfin
beſchreiben. Die Platte iſt kryſtallhelles Glas, dar-
unter ein tiefer Tiſchkaſten, in welchen feuchter Sand
gethan wird, und ein feines Drahtnetz darüber ge-
legt, in deſſen Zwiſchenräume man dicht, eine neben
der andern, friſche Blumen ſteckt. So ſchiebt man
den Kaſten wieder ein, und hat nun zum Schreiben
und Arbeiten das ſchönſte Blumengemälde vor ſich.
Will man ſich aber am Dufte erlaben, ſo ſchlägt man
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/82>, abgerufen am 24.11.2024.
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