mit Silber plattirten, stets mit höchster Reinlichkeit geputzten Reflectoren versehen, und sieben davon ha- ben außerdem eine Scheibe rothes Glas vor sich, welches in Newcastle gemacht wird, und dem alten Rubinglas fast ganz gleich kömmt. Dies hat den Zweck, das Licht des Leuchtthurms so zu wechseln, daß es in der Ferne bald roth bald weiß erscheint, und dadurch, von den Schiffen aus, von jedem an- dern Licht ohne Mühe unterschieden wird. Die Lam- pen werden mit Oel gespeist, das so rein wie Wein ist, und von dem ein ganzer Keller voll Fässer stets im Vorrath bleibt. Eben so ist der ganze Apparat doppelt vorhanden, um bei einem Zufall das Be- schädigte auf der Stelle ersetzen zu können. Die Lampen bilden zwei Kreise übereinander, unten 12, oben 9.
Ich bemerkte einen Tisch zum Putzen der Lampen, der mir sehr zweckmäßig schien, um das Springen der Gläser zu verhindern. Die obere Platte ist von Eisenblech, mit mehreren Nischen und Löchern neben einander, um die Gläser hineinzustellen. Auf einer Platte darunter steht ein Kohlfeuer. Diese Vorrich- tung darunter hat den doppelten Nutzen, einmal daß die Gläser gleich in eine sichere Lage kommen, zwei- tens daß sie nicht leicht springen, da fortwährend das Blech in gelinder Wärme erhalten wird.
Eine Gelegenheit, die ich hier finde, diesen Brief sicher nach London an die Gesandtschaft zu spediren,
mit Silber plattirten, ſtets mit höchſter Reinlichkeit geputzten Reflectoren verſehen, und ſieben davon ha- ben außerdem eine Scheibe rothes Glas vor ſich, welches in Newcaſtle gemacht wird, und dem alten Rubinglas faſt ganz gleich kömmt. Dies hat den Zweck, das Licht des Leuchtthurms ſo zu wechſeln, daß es in der Ferne bald roth bald weiß erſcheint, und dadurch, von den Schiffen aus, von jedem an- dern Licht ohne Mühe unterſchieden wird. Die Lam- pen werden mit Oel geſpeiſt, das ſo rein wie Wein iſt, und von dem ein ganzer Keller voll Fäſſer ſtets im Vorrath bleibt. Eben ſo iſt der ganze Apparat doppelt vorhanden, um bei einem Zufall das Be- ſchädigte auf der Stelle erſetzen zu können. Die Lampen bilden zwei Kreiſe übereinander, unten 12, oben 9.
Ich bemerkte einen Tiſch zum Putzen der Lampen, der mir ſehr zweckmäßig ſchien, um das Springen der Gläſer zu verhindern. Die obere Platte iſt von Eiſenblech, mit mehreren Niſchen und Löchern neben einander, um die Gläſer hineinzuſtellen. Auf einer Platte darunter ſteht ein Kohlfeuer. Dieſe Vorrich- tung darunter hat den doppelten Nutzen, einmal daß die Gläſer gleich in eine ſichere Lage kommen, zwei- tens daß ſie nicht leicht ſpringen, da fortwährend das Blech in gelinder Wärme erhalten wird.
Eine Gelegenheit, die ich hier finde, dieſen Brief ſicher nach London an die Geſandtſchaft zu ſpediren,
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mit Silber plattirten, ſtets mit höchſter Reinlichkeit
geputzten Reflectoren verſehen, und ſieben davon ha-
ben außerdem eine Scheibe rothes Glas vor ſich,
welches in Newcaſtle gemacht wird, und dem alten
Rubinglas faſt ganz gleich kömmt. Dies hat den
Zweck, das Licht des Leuchtthurms ſo zu wechſeln,
daß es in der Ferne bald roth bald weiß erſcheint,
und dadurch, von den Schiffen aus, von jedem an-
dern Licht ohne Mühe unterſchieden wird. Die Lam-
pen werden mit Oel geſpeiſt, das ſo rein wie Wein
iſt, und von dem ein ganzer Keller voll Fäſſer ſtets
im Vorrath bleibt. Eben ſo iſt der ganze Apparat
doppelt vorhanden, um bei einem Zufall das Be-
ſchädigte auf der Stelle erſetzen zu können. Die
Lampen bilden zwei Kreiſe übereinander, unten 12,
oben 9.
Ich bemerkte einen Tiſch zum Putzen der Lampen,
der mir ſehr zweckmäßig ſchien, um das Springen
der Gläſer zu verhindern. Die obere Platte iſt von
Eiſenblech, mit mehreren Niſchen und Löchern neben
einander, um die Gläſer hineinzuſtellen. Auf einer
Platte darunter ſteht ein Kohlfeuer. Dieſe Vorrich-
tung darunter hat den doppelten Nutzen, einmal daß
die Gläſer gleich in eine ſichere Lage kommen, zwei-
tens daß ſie nicht leicht ſpringen, da fortwährend das
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Eine Gelegenheit, die ich hier finde, dieſen Brief
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/216>, abgerufen am 24.11.2024.
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