auf die Stelle, wo das Meer bei der Ebbe zurück- tritt, eine sehr eigenthümliche Promenade. Reitpferde und Wagen stehen darauf in Menge zum Miethen bereit, und man kann mehrere Meilen, hart am Saum der Wellen, auf einem Boden zart wie Sammt da- hinreiten. Das alte Schloß von Scarborough auf der einen Seite, und eine prächtige eiserne Brücke, die zwei Berge verbindet, auf der andern, erhöhen das Pittoreske des Anblicks. Ich ritt nachher bei der Abendsonne Schein auch noch auf das Schloß hinauf, von dem die Aussicht prächtig ist, und das eine imposante Ruine bildet. Hier wurde Gaveston, der Günstling Eduard II., vom Grafen Warwick, dessen Grab ich Dir auf meiner ersten Landtour be- schrieb, gefangen, und schnell zur Hinrichtung nach seinem Schlosse abgeführt.
Auf dem höchsten Punkte der Ruine steht ein ei- sernes Behältniß, wie ein Kiehnkorb construirt, das zu Signalen dient. Es wird eine große Tonne Theer hineingesetzt und angezündet. Sie brennt dann in hohen, lodernden Flammen die ganze Nacht. Das Schloß steht auf einem weit in die See hervortre- tenden Felsen, der circa 150 -- 200 Fuß senkrecht aus der See emporsteigt, und oben neben dem Schloß auf seiner Oberfläche noch eine schöne Wiese bildet.
auf die Stelle, wo das Meer bei der Ebbe zurück- tritt, eine ſehr eigenthümliche Promenade. Reitpferde und Wagen ſtehen darauf in Menge zum Miethen bereit, und man kann mehrere Meilen, hart am Saum der Wellen, auf einem Boden zart wie Sammt da- hinreiten. Das alte Schloß von Scarborough auf der einen Seite, und eine prächtige eiſerne Brücke, die zwei Berge verbindet, auf der andern, erhöhen das Pittoreske des Anblicks. Ich ritt nachher bei der Abendſonne Schein auch noch auf das Schloß hinauf, von dem die Ausſicht prächtig iſt, und das eine impoſante Ruine bildet. Hier wurde Gaveſton, der Günſtling Eduard II., vom Grafen Warwick, deſſen Grab ich Dir auf meiner erſten Landtour be- ſchrieb, gefangen, und ſchnell zur Hinrichtung nach ſeinem Schloſſe abgeführt.
Auf dem höchſten Punkte der Ruine ſteht ein ei- ſernes Behältniß, wie ein Kiehnkorb conſtruirt, das zu Signalen dient. Es wird eine große Tonne Theer hineingeſetzt und angezündet. Sie brennt dann in hohen, lodernden Flammen die ganze Nacht. Das Schloß ſteht auf einem weit in die See hervortre- tenden Felſen, der circa 150 — 200 Fuß ſenkrecht aus der See emporſteigt, und oben neben dem Schloß auf ſeiner Oberfläche noch eine ſchöne Wieſe bildet.
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auf die Stelle, wo das Meer bei der Ebbe zurück-
tritt, eine ſehr eigenthümliche Promenade. Reitpferde
und Wagen ſtehen darauf in Menge zum Miethen
bereit, und man kann mehrere Meilen, hart am Saum
der Wellen, auf einem Boden zart wie Sammt da-
hinreiten. Das alte Schloß von Scarborough auf
der einen Seite, und eine prächtige eiſerne Brücke,
die zwei Berge verbindet, auf der andern, erhöhen
das Pittoreske des Anblicks. Ich ritt nachher bei
der Abendſonne Schein auch noch auf das Schloß
hinauf, von dem die Ausſicht prächtig iſt, und das
eine impoſante Ruine bildet. Hier wurde Gaveſton,
der Günſtling Eduard II., vom Grafen Warwick,
deſſen Grab ich Dir auf meiner erſten Landtour be-
ſchrieb, gefangen, und ſchnell zur Hinrichtung nach
ſeinem Schloſſe abgeführt.
Auf dem höchſten Punkte der Ruine ſteht ein ei-
ſernes Behältniß, wie ein Kiehnkorb conſtruirt, das
zu Signalen dient. Es wird eine große Tonne Theer
hineingeſetzt und angezündet. Sie brennt dann in
hohen, lodernden Flammen die ganze Nacht. Das
Schloß ſteht auf einem weit in die See hervortre-
tenden Felſen, der circa 150 — 200 Fuß ſenkrecht aus
der See emporſteigt, und oben neben dem Schloß
auf ſeiner Oberfläche noch eine ſchöne Wieſe bildet.
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 4. Stuttgart, 1831, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe04_1831/212>, abgerufen am 24.11.2024.
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