Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831.Zweiter Brief. Wesel den 20sten Sept. 1826. Geliebte Freundin! Nachdem ich von Göthe und seiner Familie noch In Gotha hielt ich mich nur so lange auf als Es war schon dunkel, als ich in Eisenach ankam, Zweiter Brief. Weſel den 20ſten Sept. 1826. Geliebte Freundin! Nachdem ich von Göthe und ſeiner Familie noch In Gotha hielt ich mich nur ſo lange auf als Es war ſchon dunkel, als ich in Eiſenach ankam, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0063" n="[23]"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zweiter Brief</hi>.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="2"> <opener> <dateline> <hi rendition="#et">Weſel den 20ſten Sept. 1826.</hi> </dateline><lb/> <salute>Geliebte Freundin!</salute> </opener><lb/> <p>Nachdem ich von Göthe und ſeiner Familie noch<lb/> Abſchied genommen, und eine vornehme und reizende<lb/> Malerin zum Letztenmal in ihrem Attelier beſucht,<lb/> verließ ich voll angenehmer Erinnerungen das deutſche<lb/> Athen.</p><lb/> <p>In Gotha hielt ich mich nur ſo lange auf als<lb/> nöthig war, um einen alten Freund und Kriegs-<lb/> Kameraden, den Miniſter und Aſtronomen (Himmel<lb/> und Erde in ſeltner Berührung) Baron von L .....<lb/> zu beſuchen, welchen ich noch immer an den Folgen<lb/> ſeines unglücklichen Duells in Paris leiden, aber<lb/> dieſes Ungemach auch mit eben der Ruhe des Weiſen<lb/> tragen ſah, die er in allen Lagen des Lebens zu be-<lb/> haupten wußte.</p><lb/> <p>Es war ſchon dunkel, als ich in Eiſenach ankam,<lb/> wo ich an einen andern meiner ehemaligen Kamera-<lb/> den einen Auftrag des Großherzogs hatte. Ich ſah<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[23]/0063]
Zweiter Brief.
Weſel den 20ſten Sept. 1826.
Geliebte Freundin!
Nachdem ich von Göthe und ſeiner Familie noch
Abſchied genommen, und eine vornehme und reizende
Malerin zum Letztenmal in ihrem Attelier beſucht,
verließ ich voll angenehmer Erinnerungen das deutſche
Athen.
In Gotha hielt ich mich nur ſo lange auf als
nöthig war, um einen alten Freund und Kriegs-
Kameraden, den Miniſter und Aſtronomen (Himmel
und Erde in ſeltner Berührung) Baron von L .....
zu beſuchen, welchen ich noch immer an den Folgen
ſeines unglücklichen Duells in Paris leiden, aber
dieſes Ungemach auch mit eben der Ruhe des Weiſen
tragen ſah, die er in allen Lagen des Lebens zu be-
haupten wußte.
Es war ſchon dunkel, als ich in Eiſenach ankam,
wo ich an einen andern meiner ehemaligen Kamera-
den einen Auftrag des Großherzogs hatte. Ich ſah
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |