sere Stallmeister, die sich sehr viel darauf wissen, wenn sie auf einem Pferde, das künstlich dahin gebracht wurde, in jeder Gangart an Schnelligkeit zu verlieren, wie die Klammer auf einer Wäschleine sitzen.
Auf der weiten Rasenfläche des Parks wimmelt es ebenfalls von Reitern, die sich dort in schnelleren Be- wegungen, als auf dem Corso, durchkreuzen, und mit vielen Damen gemischt sind, die ihre Pferde eben so gewandt und sicher führen als die Männer.
Aber eben wird mir selbst Miß Sally vorgeführt, und scharrt schon ungeduldig das Macadamsche Pfla- ster. Der Brief ist ohnehin lang genug, also tausend Grüße an Alles, was sich meiner erinnern will, und das freundlichste Lebewohl für Dich.
Dein Freund L.
ſere Stallmeiſter, die ſich ſehr viel darauf wiſſen, wenn ſie auf einem Pferde, das künſtlich dahin gebracht wurde, in jeder Gangart an Schnelligkeit zu verlieren, wie die Klammer auf einer Wäſchleine ſitzen.
Auf der weiten Raſenfläche des Parks wimmelt es ebenfalls von Reitern, die ſich dort in ſchnelleren Be- wegungen, als auf dem Corſo, durchkreuzen, und mit vielen Damen gemiſcht ſind, die ihre Pferde eben ſo gewandt und ſicher führen als die Männer.
Aber eben wird mir ſelbſt Miß Sally vorgeführt, und ſcharrt ſchon ungeduldig das Macadamſche Pfla- ſter. Der Brief iſt ohnehin lang genug, alſo tauſend Grüße an Alles, was ſich meiner erinnern will, und das freundlichſte Lebewohl für Dich.
Dein Freund L.
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ſere Stallmeiſter, die ſich ſehr viel darauf wiſſen, wenn
ſie auf einem Pferde, das künſtlich dahin gebracht
wurde, in jeder Gangart an Schnelligkeit zu verlieren,
wie die Klammer auf einer Wäſchleine ſitzen.
Auf der weiten Raſenfläche des Parks wimmelt es
ebenfalls von Reitern, die ſich dort in ſchnelleren Be-
wegungen, als auf dem Corſo, durchkreuzen, und mit
vielen Damen gemiſcht ſind, die ihre Pferde eben ſo
gewandt und ſicher führen als die Männer.
Aber eben wird mir ſelbſt Miß Sally vorgeführt,
und ſcharrt ſchon ungeduldig das Macadamſche Pfla-
ſter. Der Brief iſt ohnehin lang genug, alſo tauſend
Grüße an Alles, was ſich meiner erinnern will, und
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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/444>, abgerufen am 24.11.2024.
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