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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831.

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verschiedene Figuren bildeten, und alle nur mit den-
jenigen größeren Exemplaren der Haiden besetzt waren,
welche im Freien aushalten. Einmal wurde der er-
wähnte Bogengang selbst durch ein hohes Palmen-
haus mit Spiegeln unterbrochen, vor dem die schön-
sten gestickten Parterres auf Kiesgrund sich ausbrei-
ten. An dieses Haus stieß die Statuen-Gallerie, de-
ren Wände mit verschiedenen Marmorarten bekleidet
sind, nebst sehr schönen Säulen aus Italien. Der
Saal enthält eine Menge antiker Sculpturen, und
wird an jedem Ende durch einen Tempel geschlossen,
wovon der eine der Freiheit, mit Büsten von Fox,
Canning und Andern, der zweite den Grazien ge-
weiht ist, mit einer herrlichen Gruppe dieser Göttin-
nen von Canova. Von hier aus führt der Bogen-
gang an einer unermeßlichen Pflanzung entlang, welche
an Hügel gelehnt, nur aus Azalien und Rhododen-
dron besteht, bis man den chinesischen Garten erreicht,
in dem die dairy (der Milchkeller) sich besonders aus-
zeichnet. Es ist dies eine Art chinesischer Tempel,
mit einem Ueberfluß von weißem Marmor und bun-
tem Glase, in der Mitte ein Springbrunnen, und
an den Wänden umher Hunderte von chinesischen und
japanischen großen Schüsseln aller Art aufgestellt,
sämmtlich mit frischer Milch und Rahm gefüllt. Die
Consoles, auf denen diese Schalen standen, waren
ein ausgezeichnet hübsches Modell für chinesische Meu-
blirung. Die Fenster bestanden aus mattem Glase
mit chinesischer Malerei, welche phantastisch genug aus
dem trüben Lichte hervortrat.

verſchiedene Figuren bildeten, und alle nur mit den-
jenigen größeren Exemplaren der Haiden beſetzt waren,
welche im Freien aushalten. Einmal wurde der er-
wähnte Bogengang ſelbſt durch ein hohes Palmen-
haus mit Spiegeln unterbrochen, vor dem die ſchön-
ſten geſtickten Parterres auf Kiesgrund ſich ausbrei-
ten. An dieſes Haus ſtieß die Statuen-Gallerie, de-
ren Wände mit verſchiedenen Marmorarten bekleidet
ſind, nebſt ſehr ſchönen Säulen aus Italien. Der
Saal enthält eine Menge antiker Sculpturen, und
wird an jedem Ende durch einen Tempel geſchloſſen,
wovon der eine der Freiheit, mit Büſten von Fox,
Canning und Andern, der zweite den Grazien ge-
weiht iſt, mit einer herrlichen Gruppe dieſer Göttin-
nen von Canova. Von hier aus führt der Bogen-
gang an einer unermeßlichen Pflanzung entlang, welche
an Hügel gelehnt, nur aus Azalien und Rhododen-
dron beſteht, bis man den chineſiſchen Garten erreicht,
in dem die dairy (der Milchkeller) ſich beſonders aus-
zeichnet. Es iſt dies eine Art chineſiſcher Tempel,
mit einem Ueberfluß von weißem Marmor und bun-
tem Glaſe, in der Mitte ein Springbrunnen, und
an den Wänden umher Hunderte von chineſiſchen und
japaniſchen großen Schüſſeln aller Art aufgeſtellt,
ſämmtlich mit friſcher Milch und Rahm gefüllt. Die
Conſoles, auf denen dieſe Schalen ſtanden, waren
ein ausgezeichnet hübſches Modell für chineſiſche Meu-
blirung. Die Fenſter beſtanden aus mattem Glaſe
mit chineſiſcher Malerei, welche phantaſtiſch genug aus
dem trüben Lichte hervortrat.

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[219/0263] verſchiedene Figuren bildeten, und alle nur mit den- jenigen größeren Exemplaren der Haiden beſetzt waren, welche im Freien aushalten. Einmal wurde der er- wähnte Bogengang ſelbſt durch ein hohes Palmen- haus mit Spiegeln unterbrochen, vor dem die ſchön- ſten geſtickten Parterres auf Kiesgrund ſich ausbrei- ten. An dieſes Haus ſtieß die Statuen-Gallerie, de- ren Wände mit verſchiedenen Marmorarten bekleidet ſind, nebſt ſehr ſchönen Säulen aus Italien. Der Saal enthält eine Menge antiker Sculpturen, und wird an jedem Ende durch einen Tempel geſchloſſen, wovon der eine der Freiheit, mit Büſten von Fox, Canning und Andern, der zweite den Grazien ge- weiht iſt, mit einer herrlichen Gruppe dieſer Göttin- nen von Canova. Von hier aus führt der Bogen- gang an einer unermeßlichen Pflanzung entlang, welche an Hügel gelehnt, nur aus Azalien und Rhododen- dron beſteht, bis man den chineſiſchen Garten erreicht, in dem die dairy (der Milchkeller) ſich beſonders aus- zeichnet. Es iſt dies eine Art chineſiſcher Tempel, mit einem Ueberfluß von weißem Marmor und bun- tem Glaſe, in der Mitte ein Springbrunnen, und an den Wänden umher Hunderte von chineſiſchen und japaniſchen großen Schüſſeln aller Art aufgeſtellt, ſämmtlich mit friſcher Milch und Rahm gefüllt. Die Conſoles, auf denen dieſe Schalen ſtanden, waren ein ausgezeichnet hübſches Modell für chineſiſche Meu- blirung. Die Fenſter beſtanden aus mattem Glaſe mit chineſiſcher Malerei, welche phantaſtiſch genug aus dem trüben Lichte hervortrat.

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 3. Stuttgart, 1831, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe03_1831/263>, abgerufen am 25.11.2024.