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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 2. München, 1830.

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tation, eine solche Verbindung sey unmöglich, und
vergebens dringt der Baron in ihn, obgleich er ihm
deutlich merken ließ, daß das junge Paar bereits
einig, und schon durch die innigste Zärtlichkeit ver-
bunden sey. "Dies fehlte noch zu meinem Elend!"
ruft Vandryk fast in Verzweiflung aus, als die
Thüre aufgerissen wird, und seine Tochter, mit der
Amme an der Hand, athemlos hereinstürzt, verfolgt
von einem glänzenden jungen Wüstling, der beim
Anblick des Barons und Vandryk's zwar einen
Augenblick betroffen stehen bleibt, sich aber schnell
faßt, und mit der Geistesgegenwart eines Mannes
von Welt sein Betragen zu entschuldigen sucht. Der
Baron fragt verächtlich, wer er sey? worauf der
junge Mann mit stolzem Anstand antwortet: Mein
Name ist Ritter Vathek, erster Sekretair des Raths-
Pensionairs von Holland, Grafen von Assefeldt,
der so eben hier angekommen ist, um den Zustand
der Provinz zu untersuchen. Ist der Graf schon
hier? frägt der Baron, mit mehr Höflichkeit, dann
muß ich ja eilen, ihn zu bewillkommen, da er mir
die Ehre erzeigt, bei mir zu wohnen, denn ich bin
Baron Steewes und dieß Herr Vandryk, der Vater
der jungen Dame, die .... Vathek verbeugt sich
unterbrechend, und nähert sich Vandryk, um auch
ihm seine Entschuldigung zu wiederholen, bleibt aber
sprachlos stehen, als er dessen Gesicht erblickt. Doch
bezwingt er sich augenblicklich, schiebt seine Ver-
wirrung auf die Verlegenheit seiner Lage, und eilt
nach einigen Gemeinplätzen davon. In der Thür

tation, eine ſolche Verbindung ſey unmöglich, und
vergebens dringt der Baron in ihn, obgleich er ihm
deutlich merken ließ, daß das junge Paar bereits
einig, und ſchon durch die innigſte Zärtlichkeit ver-
bunden ſey. „Dies fehlte noch zu meinem Elend!“
ruft Vandryk faſt in Verzweiflung aus, als die
Thüre aufgeriſſen wird, und ſeine Tochter, mit der
Amme an der Hand, athemlos hereinſtürzt, verfolgt
von einem glänzenden jungen Wüſtling, der beim
Anblick des Barons und Vandryk’s zwar einen
Augenblick betroffen ſtehen bleibt, ſich aber ſchnell
faßt, und mit der Geiſtesgegenwart eines Mannes
von Welt ſein Betragen zu entſchuldigen ſucht. Der
Baron fragt verächtlich, wer er ſey? worauf der
junge Mann mit ſtolzem Anſtand antwortet: Mein
Name iſt Ritter Vathek, erſter Sekretair des Raths-
Penſionairs von Holland, Grafen von Aſſefeldt,
der ſo eben hier angekommen iſt, um den Zuſtand
der Provinz zu unterſuchen. Iſt der Graf ſchon
hier? frägt der Baron, mit mehr Höflichkeit, dann
muß ich ja eilen, ihn zu bewillkommen, da er mir
die Ehre erzeigt, bei mir zu wohnen, denn ich bin
Baron Steewes und dieß Herr Vandryk, der Vater
der jungen Dame, die .... Vathek verbeugt ſich
unterbrechend, und nähert ſich Vandryk, um auch
ihm ſeine Entſchuldigung zu wiederholen, bleibt aber
ſprachlos ſtehen, als er deſſen Geſicht erblickt. Doch
bezwingt er ſich augenblicklich, ſchiebt ſeine Ver-
wirrung auf die Verlegenheit ſeiner Lage, und eilt
nach einigen Gemeinplätzen davon. In der Thür

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[363/0385] tation, eine ſolche Verbindung ſey unmöglich, und vergebens dringt der Baron in ihn, obgleich er ihm deutlich merken ließ, daß das junge Paar bereits einig, und ſchon durch die innigſte Zärtlichkeit ver- bunden ſey. „Dies fehlte noch zu meinem Elend!“ ruft Vandryk faſt in Verzweiflung aus, als die Thüre aufgeriſſen wird, und ſeine Tochter, mit der Amme an der Hand, athemlos hereinſtürzt, verfolgt von einem glänzenden jungen Wüſtling, der beim Anblick des Barons und Vandryk’s zwar einen Augenblick betroffen ſtehen bleibt, ſich aber ſchnell faßt, und mit der Geiſtesgegenwart eines Mannes von Welt ſein Betragen zu entſchuldigen ſucht. Der Baron fragt verächtlich, wer er ſey? worauf der junge Mann mit ſtolzem Anſtand antwortet: Mein Name iſt Ritter Vathek, erſter Sekretair des Raths- Penſionairs von Holland, Grafen von Aſſefeldt, der ſo eben hier angekommen iſt, um den Zuſtand der Provinz zu unterſuchen. Iſt der Graf ſchon hier? frägt der Baron, mit mehr Höflichkeit, dann muß ich ja eilen, ihn zu bewillkommen, da er mir die Ehre erzeigt, bei mir zu wohnen, denn ich bin Baron Steewes und dieß Herr Vandryk, der Vater der jungen Dame, die .... Vathek verbeugt ſich unterbrechend, und nähert ſich Vandryk, um auch ihm ſeine Entſchuldigung zu wiederholen, bleibt aber ſprachlos ſtehen, als er deſſen Geſicht erblickt. Doch bezwingt er ſich augenblicklich, ſchiebt ſeine Ver- wirrung auf die Verlegenheit ſeiner Lage, und eilt nach einigen Gemeinplätzen davon. In der Thür

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 2. München, 1830, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe02_1830/385>, abgerufen am 22.11.2024.