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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 2. München, 1830.

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welt wie der Politischen vorginge, sehr wohl unter-
richtet sey. "Je suis au fait de tout, rief er, mais
a quoi cela me sertil? On me laisse mourir de
faim ici. -- J'espere pourtant que mon aucien Ami,
le Duc de W., enverra un beau jour le Consul
d'ici a la Chine, et qu' ensuite il me nommera a
sa place. Alors je suis sauve . . . . ."
und wirk-
lich die englische Nation sollte billig etwas für den
thun, der die gestärkten Halsbinden erfand! Wie
manche sah ich in London, mit schwer wiegenden
Sinecuren, die weit weniger für ihr Vaterland
gethan haben. --

Als ich Abschied nahm und die Treppe hinunter
ging, rief er mir noch, die Thüre öffnend, nach,
"J'espere que vous trouverez votre chemin, mon
Suisse n'est pas la, je crains." -- Helas
! dachte
ich, point d'argent, point de Suisse. --

Um Dich nicht zu lange ohne Nachricht zu lassen,
sende ich diesen Brief von hier ab. Vielleicht folge
ich ihm bald selbst. Jedenfalls will ich mich jedoch
vierzehn Tage in Paris aufhalten, und auch dort alle
Deine Aufträge besorgen. Gedenke mein indessen
stets mit der alten Liebe.

Dein treuer L . . . .

welt wie der Politiſchen vorginge, ſehr wohl unter-
richtet ſey. „Je suis au fait de tout, rief er, mais
à quoi cela me sertil? On me laisse mourir de
faim ici. — J’espêre pourtant que mon aucien Ami,
le Duc de W., enverra un beau jour le Consul
d’ici à la Chine, et qu’ ensuite il me nommera à
sa place. Alors je suis sauvé . . . . .“
und wirk-
lich die engliſche Nation ſollte billig etwas für den
thun, der die geſtärkten Halsbinden erfand! Wie
manche ſah ich in London, mit ſchwer wiegenden
Sinecuren, die weit weniger für ihr Vaterland
gethan haben. —

Als ich Abſchied nahm und die Treppe hinunter
ging, rief er mir noch, die Thüre öffnend, nach,
„J’espêre que vous trouverez votre chemin, mon
Suisse n’est pas là, je crains.“ — Helas
! dachte
ich, point d’argent, point de Suisse. —

Um Dich nicht zu lange ohne Nachricht zu laſſen,
ſende ich dieſen Brief von hier ab. Vielleicht folge
ich ihm bald ſelbſt. Jedenfalls will ich mich jedoch
vierzehn Tage in Paris aufhalten, und auch dort alle
Deine Aufträge beſorgen. Gedenke mein indeſſen
ſtets mit der alten Liebe.

Dein treuer L . . . .

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[320/0342] welt wie der Politiſchen vorginge, ſehr wohl unter- richtet ſey. „Je suis au fait de tout, rief er, mais à quoi cela me sertil? On me laisse mourir de faim ici. — J’espêre pourtant que mon aucien Ami, le Duc de W., enverra un beau jour le Consul d’ici à la Chine, et qu’ ensuite il me nommera à sa place. Alors je suis sauvé . . . . .“ und wirk- lich die engliſche Nation ſollte billig etwas für den thun, der die geſtärkten Halsbinden erfand! Wie manche ſah ich in London, mit ſchwer wiegenden Sinecuren, die weit weniger für ihr Vaterland gethan haben. — Als ich Abſchied nahm und die Treppe hinunter ging, rief er mir noch, die Thüre öffnend, nach, „J’espêre que vous trouverez votre chemin, mon Suisse n’est pas là, je crains.“ — Helas! dachte ich, point d’argent, point de Suisse. — Um Dich nicht zu lange ohne Nachricht zu laſſen, ſende ich dieſen Brief von hier ab. Vielleicht folge ich ihm bald ſelbſt. Jedenfalls will ich mich jedoch vierzehn Tage in Paris aufhalten, und auch dort alle Deine Aufträge beſorgen. Gedenke mein indeſſen ſtets mit der alten Liebe. Dein treuer L . . . .

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 2. München, 1830, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe02_1830/342>, abgerufen am 22.11.2024.