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Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 1. München, 1830.

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und Hecken, nur Felder an Felder gereiht. Die er-
wähnten Kupferbergwerke an der Küste sind aber in-
teressant. Ich wurde (vom Obristen H . . . . schon
vorher annoncirt) mit Kanonenschüssen empfangen,
die wild in den vielfachen Höhlen wiederhallten. Das
Erz wird in diesen Höhlen gefördert, die, wo das
Tageslicht hereinscheint, in bunten Farben blitzen.
Ich sammelte selbst viel schöne Stücke. Die Steine
werden nachher klein geschlagen, in Halden, gleich
dem Alaunerz, aufgeschüttet und angezündet, wor-
auf die Masse 9 Monat lang brennt. Der Rauch
wird zum Theil aufgefangen und setzt sich als Schwe-
fel an. Eine sonderbare Erscheinung ist es für den
Layen, daß, während dieses neunmonatlichen Bren-
nens, welches allen Schwefel austreibt, blos durch
die Kraft der Wahlverwandtschaft, die durch das
Feuer gemacht wird, das reine Kupfer, welches vor-
her
durch den ganzen Stein vertheilt war, sich
nachher, in ein Klümpchen zusammengezogen, kom-
pakt in der Mitte zeigt, so daß, wenn man die ge-
brannten Steine zertrümmert, man in jedem das
Kupfer, wie den Kern in einer Nuß, erblickt. Nach
dem Brennen wird das Erz, ebenfalls wie Allaun,
ausgelaugt oder gewaschen, und das Wasser, welches
davon abfließt, in Sümpfen aufgefangen. Das
Mehl, was sich in diesen absetzt, enthält 25 -- 40
Prozent Kupfer, und das übrig bleibende Wasser ist
immer noch so stark geschwängert, daß ein eiserner
Schlüssel, den man hineinhält, in wenig Sekunden
eine schön rothgelbe Kupferfarbe annimmt. Hierauf

und Hecken, nur Felder an Felder gereiht. Die er-
wähnten Kupferbergwerke an der Küſte ſind aber in-
tereſſant. Ich wurde (vom Obriſten H . . . . ſchon
vorher annoncirt) mit Kanonenſchüſſen empfangen,
die wild in den vielfachen Höhlen wiederhallten. Das
Erz wird in dieſen Höhlen gefördert, die, wo das
Tageslicht hereinſcheint, in bunten Farben blitzen.
Ich ſammelte ſelbſt viel ſchöne Stücke. Die Steine
werden nachher klein geſchlagen, in Halden, gleich
dem Alaunerz, aufgeſchüttet und angezündet, wor-
auf die Maſſe 9 Monat lang brennt. Der Rauch
wird zum Theil aufgefangen und ſetzt ſich als Schwe-
fel an. Eine ſonderbare Erſcheinung iſt es für den
Layen, daß, während dieſes neunmonatlichen Bren-
nens, welches allen Schwefel austreibt, blos durch
die Kraft der Wahlverwandtſchaft, die durch das
Feuer gemacht wird, das reine Kupfer, welches vor-
her
durch den ganzen Stein vertheilt war, ſich
nachher, in ein Klümpchen zuſammengezogen, kom-
pakt in der Mitte zeigt, ſo daß, wenn man die ge-
brannten Steine zertrümmert, man in jedem das
Kupfer, wie den Kern in einer Nuß, erblickt. Nach
dem Brennen wird das Erz, ebenfalls wie Allaun,
ausgelaugt oder gewaſchen, und das Waſſer, welches
davon abfließt, in Sümpfen aufgefangen. Das
Mehl, was ſich in dieſen abſetzt, enthält 25 — 40
Prozent Kupfer, und das übrig bleibende Waſſer iſt
immer noch ſo ſtark geſchwängert, daß ein eiſerner
Schlüſſel, den man hineinhält, in wenig Sekunden
eine ſchön rothgelbe Kupferfarbe annimmt. Hierauf

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[149/0173] und Hecken, nur Felder an Felder gereiht. Die er- wähnten Kupferbergwerke an der Küſte ſind aber in- tereſſant. Ich wurde (vom Obriſten H . . . . ſchon vorher annoncirt) mit Kanonenſchüſſen empfangen, die wild in den vielfachen Höhlen wiederhallten. Das Erz wird in dieſen Höhlen gefördert, die, wo das Tageslicht hereinſcheint, in bunten Farben blitzen. Ich ſammelte ſelbſt viel ſchöne Stücke. Die Steine werden nachher klein geſchlagen, in Halden, gleich dem Alaunerz, aufgeſchüttet und angezündet, wor- auf die Maſſe 9 Monat lang brennt. Der Rauch wird zum Theil aufgefangen und ſetzt ſich als Schwe- fel an. Eine ſonderbare Erſcheinung iſt es für den Layen, daß, während dieſes neunmonatlichen Bren- nens, welches allen Schwefel austreibt, blos durch die Kraft der Wahlverwandtſchaft, die durch das Feuer gemacht wird, das reine Kupfer, welches vor- her durch den ganzen Stein vertheilt war, ſich nachher, in ein Klümpchen zuſammengezogen, kom- pakt in der Mitte zeigt, ſo daß, wenn man die ge- brannten Steine zertrümmert, man in jedem das Kupfer, wie den Kern in einer Nuß, erblickt. Nach dem Brennen wird das Erz, ebenfalls wie Allaun, ausgelaugt oder gewaſchen, und das Waſſer, welches davon abfließt, in Sümpfen aufgefangen. Das Mehl, was ſich in dieſen abſetzt, enthält 25 — 40 Prozent Kupfer, und das übrig bleibende Waſſer iſt immer noch ſo ſtark geſchwängert, daß ein eiſerner Schlüſſel, den man hineinhält, in wenig Sekunden eine ſchön rothgelbe Kupferfarbe annimmt. Hierauf

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Zitationshilfe: Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 1. München, 1830, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pueckler_briefe01_1830/173>, abgerufen am 22.11.2024.