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La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.

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einer andächtigen Seelen.
nach Er vns aber nach volnziehung deiner
verheissung voller Gnade erschienen ist/
vnd warhafftig vnser Natur an sich ge-
nommen hat/ alßdann ist deine vber-
schwengliche Liebe durch jhn deinen Auß-
erwehlten nach der fülle offenbahret wor-
den/ welche jhn auch/ durch die Krafft des
heiligen Geistes/ in dem Evangelio vor
den Messiam der welt Heyland vnd Er-
löser auff genommen haben. Aber du HErr
weist wol/ ja ein jeder befindet es gnugsam
bey sich selbst/ daß wir vngleubige vnnd
schwache gebrechliche Leute sind: Vnnd
weil wir nichts als Sünde vnnd Staub/
fleischlich gesinnet/ so vermögen wir vns
nicht gen Himmel zu erhaben/ vns das
Liecht deß Glaubens zuzuneigen/ oder durch
denselben die hohen Geheimnuß deines
Reichs/ vnd deines mit vns auffgerichteten
Bundes zu erlernen. Ingleichm ist dieses
eine alte klage deiner Prophetenvnd Apo-
steln/ die offtmals diese Rede führen/ wer
glaubt vnser predigt? ferner/ so hat es auff
dieser Welt so viel betriegerey/ schwärme-

rey/

einer andächtigen Seelen.
nach Er vns aber nach volnziehung deiner
verheiſſung voller Gnade erſchienen iſt/
vnd warhafftig vnſer Natur an ſich ge-
nommen hat/ alßdann iſt deine vber-
ſchwengliche Liebe durch jhn deinen Auß-
erwehlten nach der fülle offenbahret wor-
den/ welche jhn auch/ durch die Krafft des
heiligen Geiſtes/ in dem Evangelio vor
den Meſſiam der welt Heyland vnd Er-
löſer auff genom̃en haben. Aber du HErꝛ
weiſt wol/ ja ein jeder befindet es gnugſam
bey ſich ſelbſt/ daß wir vngleubige vnnd
ſchwache gebrechliche Leute ſind: Vnnd
weil wir nichts als Sünde vnnd Staub/
fleiſchlich geſinnet/ ſo vermögen wir vns
nicht gen Himmel zu erhaben/ vns das
Liecht deß Glaubẽs zuzuneigẽ/ oder durch
denſelben die hohen Geheimnuß deines
Reichs/ vñ deines mit vns auffgerichtetẽ
Bundes zu erlernen. Ingleichm iſt dieſes
eine alte klage deiner Prophetenvnd Apo-
ſteln/ die offtmals dieſe Rede führen/ wer
glaubt vnſer predigt? ferner/ ſo hat es auff
dieſer Welt ſo viel betriegerey/ ſchwärme-

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[63/0097] einer andächtigen Seelen. nach Er vns aber nach volnziehung deiner verheiſſung voller Gnade erſchienen iſt/ vnd warhafftig vnſer Natur an ſich ge- nommen hat/ alßdann iſt deine vber- ſchwengliche Liebe durch jhn deinen Auß- erwehlten nach der fülle offenbahret wor- den/ welche jhn auch/ durch die Krafft des heiligen Geiſtes/ in dem Evangelio vor den Meſſiam der welt Heyland vnd Er- löſer auff genom̃en haben. Aber du HErꝛ weiſt wol/ ja ein jeder befindet es gnugſam bey ſich ſelbſt/ daß wir vngleubige vnnd ſchwache gebrechliche Leute ſind: Vnnd weil wir nichts als Sünde vnnd Staub/ fleiſchlich geſinnet/ ſo vermögen wir vns nicht gen Himmel zu erhaben/ vns das Liecht deß Glaubẽs zuzuneigẽ/ oder durch denſelben die hohen Geheimnuß deines Reichs/ vñ deines mit vns auffgerichtetẽ Bundes zu erlernen. Ingleichm iſt dieſes eine alte klage deiner Prophetenvnd Apo- ſteln/ die offtmals dieſe Rede führen/ wer glaubt vnſer predigt? ferner/ ſo hat es auff dieſer Welt ſo viel betriegerey/ ſchwärme- rey/

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Zitationshilfe: La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/97>, abgerufen am 24.11.2024.