La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.Christliche Gebete heit/ vnser Glaube bey nahe ein zweiffel/vnser Gottesdienst eine Heucheley oder A- berglauben/ vnnd vnsere gedancken sambt den begirden voller eytelkeit vnd jrrthumb: wie vns dein Göttlich Wort von anfang deß vberzeuget vnd beklagt/ das alles tich- ten des Menschlichen Hertzen/ sey nur böse von Jugend auff. Gen. 6. & 8. Es entfelt vns aber all vnser Verstandt mercklich vnd die blödigkeit vnses Glaubens verräth sich augenscheinlich vber deme/ was von erschaf- fung der gantzen Natur geschrieben stehet: vnnd kan sich vnsere schwache Vernunfft nicht drein finden/ wie es möglich sein kan/ das du auß nichts die gantze Welt erschaf- fen haben soltest/ dz allein durch dein Wort der Himmel gemacht/ vnnd all sein Heer durch den Geist deines Mundes Psalm 33. es ist nötig O Gott/ nötig ist es/ das eben dein allmächtiger Geist/ welcher durch ei- ne verborgene Krafft/ den öden wüsten vnd vnförmlichen klumpfen alles des Gen. 1. was deine Hand geschaffen/ auff eine zeit erhalten hat/ sich wiederumb zu vns wen- de/
Chriſtliche Gebete heit/ vnſer Glaube bey nahe ein zweiffel/vnſer Gottesdienſt eine Heucheley oder A- berglauben/ vnnd vnſere gedancken ſambt den begirden voller eytelkeit vnd jrꝛthumb: wie vns dein Göttlich Wort von anfang deß vberzeuget vnd beklagt/ das alles tich- ten des Menſchlichen Hertzen/ ſey nur böſe von Jugend auff. Gen. 6. & 8. Es entfelt vns aber all vnſer Verſtandt mercklich vnd die blödigkeit vnſes Glaubens verräth ſich augẽſcheinlich vber deme/ was von erſchaf- fung der gantzen Natur geſchrieben ſtehet: vnnd kan ſich vnſere ſchwache Vernunfft nicht drein finden/ wie es möglich ſein kan/ das du auß nichts die gantze Welt erſchaf- fen haben ſolteſt/ dz allein durch dein Wort der Himmel gemacht/ vnnd all ſein Heer durch den Geiſt deines Mundes Pſalm 33. es iſt nötig O Gott/ nötig iſt es/ das eben dein allmächtiger Geiſt/ welcher durch ei- ne verborgene Krafft/ den öden wüſten vnd vnförmlichen klumpfen alles des Gen. 1. was deine Hand geſchaffen/ auff eine zeit erhalten hat/ ſich wiederumb zu vns wen- de/
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Chriſtliche Gebete
heit/ vnſer Glaube bey nahe ein zweiffel/
vnſer Gottesdienſt eine Heucheley oder A-
berglauben/ vnnd vnſere gedancken ſambt
den begirden voller eytelkeit vnd jrꝛthumb:
wie vns dein Göttlich Wort von anfang
deß vberzeuget vnd beklagt/ das alles tich-
ten des Menſchlichen Hertzen/ ſey nur böſe
von Jugend auff. Gen. 6. & 8. Es entfelt
vns aber all vnſer Verſtandt mercklich vnd
die blödigkeit vnſes Glaubens verräth ſich
augẽſcheinlich vber deme/ was von erſchaf-
fung der gantzen Natur geſchrieben ſtehet:
vnnd kan ſich vnſere ſchwache Vernunfft
nicht drein finden/ wie es möglich ſein kan/
das du auß nichts die gantze Welt erſchaf-
fen haben ſolteſt/ dz allein durch dein Wort
der Himmel gemacht/ vnnd all ſein Heer
durch den Geiſt deines Mundes Pſalm 33.
es iſt nötig O Gott/ nötig iſt es/ das eben
dein allmächtiger Geiſt/ welcher durch ei-
ne verborgene Krafft/ den öden wüſten vnd
vnförmlichen klumpfen alles des Gen. 1.
was deine Hand geſchaffen/ auff eine zeit
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Zitationshilfe: | La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/52>, abgerufen am 16.02.2025. |