La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.Christliche Gebete banden des Satans erledigt/ sie durch sei-ne Gerechtigkeit gerecht/ vnd deiner lieb würdig gemacht hat. Ich glaube/ daß ich auch in dieser anzahl sey/ durch die Barm- hertzigkeit/ die du mir o trewer GOtt in Christo deinem Sohne hast wiederfahren lassen. So vergib mir nun vmb seinet wil- len meine Sünde/ vnd tröste mich in mei- nen schmertzen vnd schwachheit. Verlei- he mir/ güttiger Vatter/ gedult/ derer ich benötigt bin/ erlösung von deiner Hand/ wenn es zeit sein wird/ zu erwarten. Ver- leihe/ daß wenn meine Kranckheit am ge- fehrligsten sein wird/ ich des trostes deines heiligen Geistes nit beraubet werde: son- dern von jhm lerne/ daß dein Zorn nur ein augenblick vns zu züchtigen wehret: aber deine Barmhertzigkeit bleibet ewiglich/ weil du lust hast zum leben Psalm 30. vnd dz meine gegenwertige trawrigkeit gleich- sam ein Vorbote sey einer herzunahenden Frewde: ja es wiederfahre mir was es wol- le/ daß dennoch der letzte Tag meines mü- seligen wandels/ der anfang vnd erste Tag zu
Chriſtliche Gebete banden des Satans erledigt/ ſie durch ſei-ne Gerechtigkeit gerecht/ vnd deiner lieb würdig gemacht hat. Ich glaube/ daß ich auch in dieſer anzahl ſey/ durch die Barm- hertzigkeit/ die du mir o trewer GOtt in Chriſto deinem Sohne haſt wiederfahren laſſen. So vergib mir nun vmb ſeinet wil- len meine Sünde/ vnd tröſte mich in mei- nen ſchmertzen vnd ſchwachheit. Verlei- he mir/ güttiger Vatter/ gedult/ derer ich benötigt bin/ erlöſung von deiner Hand/ wenn es zeit ſein wird/ zu erwarten. Ver- leihe/ daß wenn meine Kranckheit am ge- fehrligſten ſein wird/ ich des troſtes deines heiligen Geiſtes nit beraubet werde: ſon- dern von jhm lerne/ daß dein Zorn nur ein augenblick vns zu züchtigen wehret: aber deine Barmhertzigkeit bleibet ewiglich/ weil du luſt haſt zum leben Pſalm 30. vnd dz meine gegenwertige trawrigkeit gleich- ſam ein Vorbote ſey einer herzunahenden Frewde: ja es wiederfahre mir was es wol- le/ daß dennoch der letzte Tag meines mü- ſeligen wandels/ der anfang vnd erſte Tag zu
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0212" n="178"/><fw place="top" type="header">Chriſtliche Gebete</fw><lb/> banden des Satans erledigt/ ſie durch ſei-<lb/> ne Gerechtigkeit gerecht/ vnd deiner lieb<lb/> würdig gemacht hat. Ich glaube/ daß ich<lb/> auch in dieſer anzahl ſey/ durch die Barm-<lb/> hertzigkeit/ die du mir o trewer GOtt in<lb/> Chriſto deinem Sohne haſt wiederfahren<lb/> laſſen. So vergib mir nun vmb ſeinet wil-<lb/> len meine Sünde/ vnd tröſte mich in mei-<lb/> nen ſchmertzen vnd ſchwachheit. Verlei-<lb/> he mir/ güttiger Vatter/ gedult/ derer ich<lb/> benötigt bin/ erlöſung von deiner Hand/<lb/> wenn es zeit ſein wird/ zu erwarten. Ver-<lb/> leihe/ daß wenn meine Kranckheit am ge-<lb/> fehrligſten ſein wird/ ich des troſtes deines<lb/> heiligen Geiſtes nit beraubet werde: ſon-<lb/> dern von jhm lerne/ daß dein Zorn nur ein<lb/> augenblick vns zu züchtigen wehret: aber<lb/> deine Barmhertzigkeit bleibet ewiglich/<lb/> weil du luſt haſt zum leben <hi rendition="#aq">Pſalm</hi> 30. vnd<lb/> dz meine gegenwertige trawrigkeit gleich-<lb/> ſam ein Vorbote ſey einer herzunahenden<lb/> Frewde: ja es wiederfahre mir was es wol-<lb/> le/ daß dennoch der letzte Tag meines mü-<lb/> ſeligen wandels/ der anfang vnd erſte Tag<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0212]
Chriſtliche Gebete
banden des Satans erledigt/ ſie durch ſei-
ne Gerechtigkeit gerecht/ vnd deiner lieb
würdig gemacht hat. Ich glaube/ daß ich
auch in dieſer anzahl ſey/ durch die Barm-
hertzigkeit/ die du mir o trewer GOtt in
Chriſto deinem Sohne haſt wiederfahren
laſſen. So vergib mir nun vmb ſeinet wil-
len meine Sünde/ vnd tröſte mich in mei-
nen ſchmertzen vnd ſchwachheit. Verlei-
he mir/ güttiger Vatter/ gedult/ derer ich
benötigt bin/ erlöſung von deiner Hand/
wenn es zeit ſein wird/ zu erwarten. Ver-
leihe/ daß wenn meine Kranckheit am ge-
fehrligſten ſein wird/ ich des troſtes deines
heiligen Geiſtes nit beraubet werde: ſon-
dern von jhm lerne/ daß dein Zorn nur ein
augenblick vns zu züchtigen wehret: aber
deine Barmhertzigkeit bleibet ewiglich/
weil du luſt haſt zum leben Pſalm 30. vnd
dz meine gegenwertige trawrigkeit gleich-
ſam ein Vorbote ſey einer herzunahenden
Frewde: ja es wiederfahre mir was es wol-
le/ daß dennoch der letzte Tag meines mü-
ſeligen wandels/ der anfang vnd erſte Tag
zu
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |