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La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.

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einer andächtigen Seelen.
dem Menschen zu ruhe zu schaffen/ gleich
wie den tag zur arbeit. Gleich wie aber vn-
sere arbeit ohne deine Gnade vnd Segen
vergebens ist: also bedürffen wir desselben/
einen geruhigen vnd friedlichen Schlaff
zu erlangen. Weil du mich nun/ mein
Gott/ diesen Tag vber in deinem geleite
gehabt/ vnd von der stunden an/ als ich ge-
bohr en worden/ vnter den Schutz deiner
Vätterlichen Gnaden genommen (dafür
ich dir billich dancke) so bitte ich dich: Du
wollest mich auch diese Nacht vnter deinen
Schutz vnd Schirm erhalten/ vnd mich
behüten vor dem anlauff vnd versuchung
des Satans/ welcher ist ein Fürst der Fin-
sterniß/ vnnd vor aller andern gefahr/ in
welche ich gerathen möchte/ ja vor böser
begierde/ vnd verdrießlichen Traumen/
darzu ich auß Schwachheit geneigt bin.
Wann nu mein Leib durch deine Vätter-
liche gnade vor diß Zeitliche Leben eine gut-
te vnd friedliche ruhe erlanget: so verleihe/
O GOtt/ das meine Seele in dir desto
freyer wache/ vnnd in betrachtung deiner

Liebe

einer andächtigen Seelen.
dem Menſchen zu ruhe zu ſchaffen/ gleich
wie den tag zur arbeit. Gleich wie aber vn-
ſere arbeit ohne deine Gnade vnd Segen
vergebens iſt: alſo bedürffen wir deſſelben/
einen geruhigen vnd friedlichen Schlaff
zu erlangen. Weil du mich nun/ mein
Gott/ dieſen Tag vber in deinem geleite
gehabt/ vnd von der ſtunden an/ als ich ge-
bohr en worden/ vnter den Schutz deiner
Vätterlichen Gnaden genommen (dafür
ich dir billich dancke) ſo bitte ich dich: Du
wolleſt mich auch dieſe Nacht vnter deinẽ
Schutz vnd Schirm erhalten/ vnd mich
behüten vor dem anlauff vnd verſuchung
des Satans/ welcher iſt ein Fürſt der Fin-
ſterniß/ vnnd vor aller andern gefahr/ in
welche ich gerathen möchte/ ja vor böſer
begierde/ vnd verdrießlichen Traumen/
darzu ich auß Schwachheit geneigt bin.
Wann nu mein Leib durch deine Vätter-
liche gnade vor diß Zeitliche Lebẽ eine gut-
te vnd friedliche ruhe erlanget: ſo verleihe/
O GOtt/ das meine Seele in dir deſto
freyer wache/ vnnd in betrachtung deiner

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[155/0189] einer andächtigen Seelen. dem Menſchen zu ruhe zu ſchaffen/ gleich wie den tag zur arbeit. Gleich wie aber vn- ſere arbeit ohne deine Gnade vnd Segen vergebens iſt: alſo bedürffen wir deſſelben/ einen geruhigen vnd friedlichen Schlaff zu erlangen. Weil du mich nun/ mein Gott/ dieſen Tag vber in deinem geleite gehabt/ vnd von der ſtunden an/ als ich ge- bohr en worden/ vnter den Schutz deiner Vätterlichen Gnaden genommen (dafür ich dir billich dancke) ſo bitte ich dich: Du wolleſt mich auch dieſe Nacht vnter deinẽ Schutz vnd Schirm erhalten/ vnd mich behüten vor dem anlauff vnd verſuchung des Satans/ welcher iſt ein Fürſt der Fin- ſterniß/ vnnd vor aller andern gefahr/ in welche ich gerathen möchte/ ja vor böſer begierde/ vnd verdrießlichen Traumen/ darzu ich auß Schwachheit geneigt bin. Wann nu mein Leib durch deine Vätter- liche gnade vor diß Zeitliche Lebẽ eine gut- te vnd friedliche ruhe erlanget: ſo verleihe/ O GOtt/ das meine Seele in dir deſto freyer wache/ vnnd in betrachtung deiner Liebe

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Zitationshilfe: La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/189>, abgerufen am 24.08.2024.