von Preuschen, Hermione: Yoshiwara. Vom Freudenhaus des Lebens. Berlin, 1920.dem sie ihren und Guys demnächstigen Besuch ankündigte, den sie diesmal selber in den Kasten warf, obgleich es gerade diesmal nicht nötig gewesen wäre, fuhren sie mit dem nächsten Dampfer nach Ceylon, um dort erst eine Weile ganz sich selbst und ihrem Glück zu leben, wie Indra es sich dereinst gewünscht hatte. Wieviel hatten sie sich zu sagen. Wie unendlich viel! Aber nach sechs Wochen hatten sie sich noch nicht den hundertsten Teil von dem gesagt, was sie sich zu sagen hatten, und sie fühlten auch immer deutlicher, daß dazu ihr ganzes Leben nicht ausreichen würde. In Yoshiwara war bald nach Indras Fortgang eine furchtbare Feuersbrunst ausgebrochen, bei der viele Courtisanen und der Manager von Indras Hause ums Leben kamen. Als Guy bald darauf in Tokio eintraf und in Yoshiwara nachfragte (er war vorher erst durch Seemanöver, dann durch ein langwieriges Fieber davon abgehalten, früher zu kommen), nachdem er Indra vergebens in Number nine gesucht, glaubte er nicht anders, da sich einige der Mädchen in Yoshiwara dem sie ihren und Guys demnächstigen Besuch ankündigte, den sie diesmal selber in den Kasten warf, obgleich es gerade diesmal nicht nötig gewesen wäre, fuhren sie mit dem nächsten Dampfer nach Ceylon, um dort erst eine Weile ganz sich selbst und ihrem Glück zu leben, wie Indra es sich dereinst gewünscht hatte. Wieviel hatten sie sich zu sagen. Wie unendlich viel! Aber nach sechs Wochen hatten sie sich noch nicht den hundertsten Teil von dem gesagt, was sie sich zu sagen hatten, und sie fühlten auch immer deutlicher, daß dazu ihr ganzes Leben nicht ausreichen würde. In Yoshiwara war bald nach Indras Fortgang eine furchtbare Feuersbrunst ausgebrochen, bei der viele Courtisanen und der Manager von Indras Hause ums Leben kamen. Als Guy bald darauf in Tokio eintraf und in Yoshiwara nachfragte (er war vorher erst durch Seemanöver, dann durch ein langwieriges Fieber davon abgehalten, früher zu kommen), nachdem er Indra vergebens in Number nine gesucht, glaubte er nicht anders, da sich einige der Mädchen in Yoshiwara <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0191" n="192"/> dem sie ihren und Guys demnächstigen Besuch ankündigte, den sie diesmal selber in den Kasten warf, obgleich es gerade diesmal <hi rendition="#g">nicht</hi> nötig gewesen wäre, fuhren sie mit dem nächsten Dampfer nach Ceylon, um dort erst eine Weile ganz sich selbst und ihrem Glück zu leben, wie Indra es sich dereinst gewünscht hatte.</p> <p>Wieviel hatten sie sich zu sagen. Wie unendlich viel! Aber nach sechs Wochen hatten sie sich noch nicht den hundertsten Teil von dem gesagt, was sie sich zu sagen hatten, und sie fühlten auch immer deutlicher, daß dazu ihr ganzes Leben nicht ausreichen würde.</p> <p>In Yoshiwara war bald nach Indras Fortgang eine furchtbare Feuersbrunst ausgebrochen, bei der viele Courtisanen und der Manager von Indras Hause ums Leben kamen. Als Guy bald darauf in Tokio eintraf und in Yoshiwara nachfragte (er war vorher erst durch Seemanöver, dann durch ein langwieriges Fieber davon abgehalten, früher zu kommen), nachdem er Indra vergebens in <hi rendition="#g">Number nine</hi> gesucht, glaubte er nicht anders, da sich einige der Mädchen in Yoshiwara </p> </div> </body> </text> </TEI> [192/0191]
dem sie ihren und Guys demnächstigen Besuch ankündigte, den sie diesmal selber in den Kasten warf, obgleich es gerade diesmal nicht nötig gewesen wäre, fuhren sie mit dem nächsten Dampfer nach Ceylon, um dort erst eine Weile ganz sich selbst und ihrem Glück zu leben, wie Indra es sich dereinst gewünscht hatte.
Wieviel hatten sie sich zu sagen. Wie unendlich viel! Aber nach sechs Wochen hatten sie sich noch nicht den hundertsten Teil von dem gesagt, was sie sich zu sagen hatten, und sie fühlten auch immer deutlicher, daß dazu ihr ganzes Leben nicht ausreichen würde.
In Yoshiwara war bald nach Indras Fortgang eine furchtbare Feuersbrunst ausgebrochen, bei der viele Courtisanen und der Manager von Indras Hause ums Leben kamen. Als Guy bald darauf in Tokio eintraf und in Yoshiwara nachfragte (er war vorher erst durch Seemanöver, dann durch ein langwieriges Fieber davon abgehalten, früher zu kommen), nachdem er Indra vergebens in Number nine gesucht, glaubte er nicht anders, da sich einige der Mädchen in Yoshiwara
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2012-10-29T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2012-10-29T10:30:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |