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von Preuschen, Hermione: Yoshiwara. Vom Freudenhaus des Lebens. Berlin, 1920.

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und rotlackierten Tempel leuchteten nur um so farbiger aus dem Dunkelgrün der Cryptomerien. Wieder fühlte sie sich glücklich und im innersten Leben wachsend, als sie nun endlich an all diesen Orten wandelte, die ihre Seele so heiß ersehnt hatte. Sie sah die alten Tempeltänze von einer einstigen Geisha tanzen, in weiß und roter, altjapanischer, schleppender Tracht aus dem elften Jahrhundert. Sie hörte die alte, traditionelle Musik wie Klänge aus einer anderen Welt. Sie stieg empor im Cryptomerienhain, zum Grabmal des Shogun, und sie entzückte sich über die Katze und den Affen des Jingoro. Was sie aber am meisten interessierte, das war die Schatzkammer im "Hondo", im Heiligsten, für deren Besuch die frommen Tempelhüter von Globetrottern so fabelhafte Eintrittspreise nahmen. Natürlich erwarteten sie von einem Herrn, der mit einer eingeborenen Geisha reiste, nur freiwillige Gaben.

Indra strahlte, als sie in all diesen Schätzen schwelgte, sie konnte sich kaum davon trennen. Als aber am Abend Boris nach dem Dinner in ihrem Zimmer sich ihr nähern wollte, versagte sie

und rotlackierten Tempel leuchteten nur um so farbiger aus dem Dunkelgrün der Cryptomerien. Wieder fühlte sie sich glücklich und im innersten Leben wachsend, als sie nun endlich an all diesen Orten wandelte, die ihre Seele so heiß ersehnt hatte. Sie sah die alten Tempeltänze von einer einstigen Geisha tanzen, in weiß und roter, altjapanischer, schleppender Tracht aus dem elften Jahrhundert. Sie hörte die alte, traditionelle Musik wie Klänge aus einer anderen Welt. Sie stieg empor im Cryptomerienhain, zum Grabmal des Shogun, und sie entzückte sich über die Katze und den Affen des Jingoro. Was sie aber am meisten interessierte, das war die Schatzkammer im „Hondo“, im Heiligsten, für deren Besuch die frommen Tempelhüter von Globetrottern so fabelhafte Eintrittspreise nahmen. Natürlich erwarteten sie von einem Herrn, der mit einer eingeborenen Geisha reiste, nur freiwillige Gaben.

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[130/0129] und rotlackierten Tempel leuchteten nur um so farbiger aus dem Dunkelgrün der Cryptomerien. Wieder fühlte sie sich glücklich und im innersten Leben wachsend, als sie nun endlich an all diesen Orten wandelte, die ihre Seele so heiß ersehnt hatte. Sie sah die alten Tempeltänze von einer einstigen Geisha tanzen, in weiß und roter, altjapanischer, schleppender Tracht aus dem elften Jahrhundert. Sie hörte die alte, traditionelle Musik wie Klänge aus einer anderen Welt. Sie stieg empor im Cryptomerienhain, zum Grabmal des Shogun, und sie entzückte sich über die Katze und den Affen des Jingoro. Was sie aber am meisten interessierte, das war die Schatzkammer im „Hondo“, im Heiligsten, für deren Besuch die frommen Tempelhüter von Globetrottern so fabelhafte Eintrittspreise nahmen. Natürlich erwarteten sie von einem Herrn, der mit einer eingeborenen Geisha reiste, nur freiwillige Gaben. Indra strahlte, als sie in all diesen Schätzen schwelgte, sie konnte sich kaum davon trennen. Als aber am Abend Boris nach dem Dinner in ihrem Zimmer sich ihr nähern wollte, versagte sie

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Zitationshilfe: von Preuschen, Hermione: Yoshiwara. Vom Freudenhaus des Lebens. Berlin, 1920, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/preuschen_yoshiwara_1920/129>, abgerufen am 12.12.2024.