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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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an welchem der Blocksberg gelegen.

Was die eigentliche Revier betrifft/ dar-
innen er lieget/ so ist es der Hartzwald/ wel-(8)

cher ist der gröste Wald in Teutschlande/ den
Griechischen und Lateinischen Historien Schrei-Faber in
Lexico in
voce Herei-
nia.


bern wol bekandt. Die Griechen nennen ihn
erkunion d rumon. Den grössesten und meisten Theil
desselben/ welches sehr holtzigt und bergicht/
auch uns sehr nahe ist/ und an Sachsen stösset/
nennen wir den Hartz oder Hartz-Wald. Jn
demselben lieget der sehr hohe und weit be-
rühmte Berg
Melibocus, der BrockenDes Har-
tzes An-
fang.

oder Brockenberg. Derselbe Wald soll
sich anfahen bey Franckreich/ alda er genennet
wird Bacenis oder Silva nigra, der Schwartz-
wald/ und erstrecket sich weit an vieler Völ-
cker Grentzen/ daher er auch unterschiedene Na-
men
bekompt/ als daer genennet wird der
Böhmer-Wald/ der Thüringer-Wald. Man
meynet/ daß dieser Wald sey Hercinia ge-Hercinia ab
e`'erkos

nennet von dem Griechischen Worte erkos, wel-
ches einen Umbgang oder Zaun bedeutet/ weil
er fast gantz Teutsch-Land nicht anders als ein
Wall ümbgiebet. Jn der Teutschen Sprache a-
ber soll er den Namen haben vom Hartze/ oder
dem zehen Safft und Gummi so häuffig auß
den Bäumen im Walde fleust. Was aber von
dessen Etymolog. Hercyniae zu halten/ ist
schon oben im 2. §. dieses Capittels mit wenigem
gedacht/ und erwiesen auß Zeil. daß nemlich das
Wort besser Harcinia geschrieben werde/ in den es

von
an welchem der Blocksberg gelegen.

Was die eigentliche Revier betrifft/ dar-
innen er lieget/ ſo iſt es der Hartzwald/ wel-(8)

cher iſt der groͤſte Wald in Teutſchlande/ den
Griechiſchẽ und Lateiniſchen Hiſtorien Schrei-Faber in
Lexico in
voce Herei-
nia.


bern wol bekandt. Die Griechen nennen ihn
ἑρκύνιον δ ρυμόν. Den groͤſſeſtẽ und meiſten Theil
deſſelben/ welches ſehr holtzigt und bergicht/
auch uns ſehr nahe iſt/ und an Sachſen ſtoͤſſet/
nennen wir den Hartz oder Hartz-Wald. Jn
demſelben lieget der ſehr hohe und weit be-
ruͤhmte Berg
Melibocus, der BrockenDes Har-
tzes An-
fang.

oder Brockenberg. Derſelbe Wald ſoll
ſich anfahen bey Franckreich/ alda er genennet
wird Bacenis oder Silva nigra, der Schwartz-
wald/ und erſtrecket ſich weit an vieler Voͤl-
cker Grentzen/ daher er auch unterſchiedene Na-
men
bekompt/ als daer genennet wird der
Boͤhmer-Wald/ der Thuͤringer-Wald. Man
meynet/ daß dieſer Wald ſey Hercinia ge-Hercinia ab
ἕ῞ερκος

nennet von dem Griechiſchen Worte ἕρκος, wel-
ches einen Umbgang oder Zaun bedeutet/ weil
er faſt gantz Teutſch-Land nicht anders als ein
Wall uͤmbgiebet. Jn der Teutſchen Sprache a-
ber ſoll er den Namen haben vom Hartze/ oder
dem zehen Safft und Gummi ſo haͤuffig auß
den Baͤumen im Walde fleuſt. Was aber von
deſſen Etymolog. Hercyniæ zu halten/ iſt
ſchon oben im 2. §. dieſes Capittels mit wenigem
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[75/0099] an welchem der Blocksberg gelegen. Was die eigentliche Revier betrifft/ dar- innen er lieget/ ſo iſt es der Hartzwald/ wel- cher iſt der groͤſte Wald in Teutſchlande/ den Griechiſchẽ und Lateiniſchen Hiſtorien Schrei- bern wol bekandt. Die Griechen nennen ihn ἑρκύνιον δ ρυμόν. Den groͤſſeſtẽ und meiſten Theil deſſelben/ welches ſehr holtzigt und bergicht/ auch uns ſehr nahe iſt/ und an Sachſen ſtoͤſſet/ nennen wir den Hartz oder Hartz-Wald. Jn demſelben lieget der ſehr hohe und weit be- ruͤhmte Berg Melibocus, der Brocken oder Brockenberg. Derſelbe Wald ſoll ſich anfahen bey Franckreich/ alda er genennet wird Bacenis oder Silva nigra, der Schwartz- wald/ und erſtrecket ſich weit an vieler Voͤl- cker Grentzen/ daher er auch unterſchiedene Na- men bekompt/ als daer genennet wird der Boͤhmer-Wald/ der Thuͤringer-Wald. Man meynet/ daß dieſer Wald ſey Hercinia ge- nennet von dem Griechiſchen Worte ἕρκος, wel- ches einen Umbgang oder Zaun bedeutet/ weil er faſt gantz Teutſch-Land nicht anders als ein Wall uͤmbgiebet. Jn der Teutſchen Sprache a- ber ſoll er den Namen haben vom Hartze/ oder dem zehen Safft und Gummi ſo haͤuffig auß den Baͤumen im Walde fleuſt. Was aber von deſſen Etymolog. Hercyniæ zu halten/ iſt ſchon oben im 2. §. dieſes Capittels mit wenigem gedacht/ uñ erwieſen auß Zeil. daß nemlich das Woꝛt beſſeꝛ Harcinia geſchriebẽ weꝛde/ in dẽ es von (8) Faber in Lexico in voce Herei- nia. Des Har- tzes An- fang. Hercinia ab ἕ῞ερκος

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/99>, abgerufen am 23.11.2024.