Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.Rechtschreibung. verleitet/ dadurch der Teuffel geehret/ sein Reichverweitert/ und GOttes Ehre hergegen ver- schmälert wird. Gedencket doch einmal/ ihr Christen-Hertzen/ wie es eine unreine unfläti- ge/ und unserm Wandel eine ungezierte gräu- liche Wollust sey/ welche dergleichen Leute so damit behafftet seyn/ den Böcken/ Sauen/ Hunden und andern Bestien ähnlich machet/ welche den Bund/ so sie in der H. Tauffe mit Gott angefangen/ trennet: Welche die Engel ver- schichtert: den Teuffel herlocket/ und die Ver- führte endlich in das ewige Verderben stürtzet. Verunheiliget doch euer Tempel oder Hertzen/ welche Christus mit seinem H. Blute so teuer ge- kauffet und eingeweihet hat/ umb Gotteswillen nicht auff solche weise: Seyd doch keine Knech- te des Teuffels und solcher Hellischen Böcke/ die ihr Christi Diener seyn sollet. Gedencket wie das Todsstündlein so schleunig heran rücket: Gedencket was es für ein Ende gewinnet mitsol- chen unsaubern Hengsten: betrachtet auch ihre zeitlichen Straffen/ damit sie Gott manchmal heim suchet/ und werdet doch auß anderer Leute Schaden klug. Es sind viel/ welche wie sie vermeynet haben/ der Angenehmligkeit eine weile genossen/ und ihre Lüste und Fleisches Be- gierden gestillet; aber wie bitter ist ihnen der Todt leyder! angekommen. Sie sind zu spä- te klug geworden; ja zu späte haben sie solche verdamliche Freude verwerffen lernen. Las- set euch also/ O ihr Jünglinge! die ihr noch die Blüte
Rechtſchreibung. verleitet/ dadurch der Teuffel geehret/ ſein Reichverweitert/ und GOttes Ehre hergegen ver- ſchmaͤlert wird. Gedencket doch einmal/ ihr Chriſten-Hertzen/ wie es eine unreine unflaͤti- ge/ und unſerm Wandel eine ungezierte graͤu- liche Wolluſt ſey/ welche dergleichen Leute ſo damit behafftet ſeyn/ den Boͤcken/ Sauen/ Hunden und andern Beſtien aͤhnlich machet/ welche den Bund/ ſo ſie in der H. Tauffe mit Gott angefangen/ treñet: Welche die Engel ver- ſchichtert: den Teuffel herlocket/ und die Ver- fuͤhrte endlich in das ewige Verderben ſtuͤrtzet. Verunheiliget doch euer Tempel oder Hertzen/ welche Chriſtus mit ſeinem H. Blute ſo teuer ge- kauffet und eingeweihet hat/ umb Gotteswillen nicht auff ſolche weiſe: Seyd doch keine Knech- te des Teuffels und ſolcher Helliſchen Boͤcke/ die ihr Chriſti Diener ſeyn ſollet. Gedencket wie das Todsſtuͤndlein ſo ſchleunig heran ruͤcket: Gedencket was es fuͤr ein Ende gewiñet mitſol- chen unſaubern Hengſten: betrachtet auch ihre zeitlichen Straffen/ damit ſie Gott manchmal heim ſuchet/ und werdet doch auß anderer Leute Schaden klug. Es ſind viel/ welche wie ſie vermeynet haben/ der Angenehmligkeit eine weile genoſſen/ und ihre Luͤſte und Fleiſches Be- gierden geſtillet; aber wie bitter iſt ihnen der Todt leyder! angekommen. Sie ſind zu ſpaͤ- te klug geworden; ja zu ſpaͤte haben ſie ſolche verdamliche Freude verwerffen lernen. Laſ- ſet euch alſo/ O ihr Juͤnglinge! die ihr noch die Bluͤte
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Rechtſchreibung.
verleitet/ dadurch der Teuffel geehret/ ſein Reich
verweitert/ und GOttes Ehre hergegen ver-
ſchmaͤlert wird. Gedencket doch einmal/ ihr
Chriſten-Hertzen/ wie es eine unreine unflaͤti-
ge/ und unſerm Wandel eine ungezierte graͤu-
liche Wolluſt ſey/ welche dergleichen Leute ſo
damit behafftet ſeyn/ den Boͤcken/ Sauen/
Hunden und andern Beſtien aͤhnlich machet/
welche den Bund/ ſo ſie in der H. Tauffe mit
Gott angefangen/ treñet: Welche die Engel ver-
ſchichtert: den Teuffel herlocket/ und die Ver-
fuͤhrte endlich in das ewige Verderben ſtuͤrtzet.
Verunheiliget doch euer Tempel oder Hertzen/
welche Chriſtus mit ſeinem H. Blute ſo teuer ge-
kauffet und eingeweihet hat/ umb Gotteswillen
nicht auff ſolche weiſe: Seyd doch keine Knech-
te des Teuffels und ſolcher Helliſchen Boͤcke/ die
ihr Chriſti Diener ſeyn ſollet. Gedencket wie
das Todsſtuͤndlein ſo ſchleunig heran ruͤcket:
Gedencket was es fuͤr ein Ende gewiñet mitſol-
chen unſaubern Hengſten: betrachtet auch ihre
zeitlichen Straffen/ damit ſie Gott manchmal
heim ſuchet/ und werdet doch auß anderer Leute
Schaden klug. Es ſind viel/ welche wie ſie
vermeynet haben/ der Angenehmligkeit eine
weile genoſſen/ und ihre Luͤſte und Fleiſches Be-
gierden geſtillet; aber wie bitter iſt ihnen der
Todt leyder! angekommen. Sie ſind zu ſpaͤ-
te klug geworden; ja zu ſpaͤte haben ſie ſolche
verdamliche Freude verwerffen lernen. Laſ-
ſet euch alſo/ O ihr Juͤnglinge! die ihr noch die
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