Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.1. Theil. Cap. 2. §. 2. Blocksberges die unzüchtigen Weiber/ durch Hülffe der al-ten Hexen und des Teuffels Köchinnen/ ihre Buhlen durch solche nächtige Gespenster ho- len und zurücke bringen lassen: und zwar son- derlich durch Bedingung und Gebrauch eines eigentlichen Teuffelsdinges das sich in Gestalt eines Bockes praesentiret/ und durch die Lufft flieget. Worauß gar leicht zu erkennen ist/ wessen Geistes Kinder sie seynd. Luc. 9. Ja daß sie keine liebliche Schäfflein seyn/ welche man am Jüngsten Tage zur rechten Hand des Her- ren Christi gestellet befinden wird: sondern garstige und unflätige Böcke/ welche von Got- tes Angesichte in das ewige Feur mit den Teuf- feln und seinen Engeln ohne Barmhertzigkeit werden geworffen werden Matth. 25. Denn der Bock ist ein Sinnebild oder Zeichen aller geilen und verhurten Leute/ welche das Reich Gottes nicht besitzen werden. 1. Cor. 6. Exem- pel solcher verblendeten Verwegenheit seynd traun an manchem Orte nicht seltzam: Derent- halben ich mich alhier in Erzehlung derselben wil über haben wissen. Jch kenne gar viel/ Verliebte Persohnen lassen ihre Buhlen des Nachts auff einen Bocke ho- len. welche in ihrem Alter bekant haben/ daß sie in ihrer Jugend auff solche Böcke sich des Nachts zu ihren Buhlen oder Huren auff etliche Meil- weges haben holen und wieder bringen lassen: deren etliche es sehr bereuet haben/ daß sie der Vnreinigkeit und dieser Welt Eytelkeit so viel eingeräumbt hätten. Ja was mehr ist/ so hat man
1. Theil. Cap. 2. §. 2. Blocksberges die unzuͤchtigen Weiber/ durch Huͤlffe der al-ten Hexen und des Teuffels Koͤchinnen/ ihre Buhlen durch ſolche naͤchtige Geſpenſter ho- len und zuruͤcke bringen laſſen: und zwar ſon- derlich durch Bedingung und Gebrauch eines eigentlichen Teuffelsdinges das ſich in Geſtalt eines Bockes præſentiret/ und durch die Lufft flieget. Worauß gar leicht zu erkennen iſt/ weſſen Geiſtes Kinder ſie ſeynd. Luc. 9. Ja daß ſie keine liebliche Schaͤfflein ſeyn/ welche man am Juͤngſten Tage zur rechten Hand des Her- ren Chriſti geſtellet befinden wird: ſondern garſtige und unflaͤtige Boͤcke/ welche von Got- tes Angeſichte in das ewige Feur mit den Teuf- feln und ſeinen Engeln ohne Barmhertzigkeit werden geworffen werden Matth. 25. Denn der Bock iſt ein Sinnebild oder Zeichen aller geilen und verhurten Leute/ welche das Reich Gottes nicht beſitzen werden. 1. Cor. 6. Exem- pel ſolcher verblendeten Verwegenheit ſeynd traun an manchem Orte nicht ſeltzam: Derent- halben ich mich alhier in Erzehlung derſelben wil uͤber haben wiſſen. Jch kenne gar viel/ Verliebte Perſohnen laſſen ihre Buhlen des Nachts auff einen Bocke ho- len. welche in ihrem Alter bekant haben/ daß ſie in ihrer Jugend auff ſolche Boͤcke ſich des Nachts zu ihren Buhlen oder Huren auff etliche Meil- weges haben holen und wieder bringen laſſen: deren etliche es ſehr bereuet haben/ daß ſie der Vnreinigkeit und dieſer Welt Eytelkeit ſo viel eingeraͤumbt haͤtten. Ja was mehr iſt/ ſo hat man
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1. Theil. Cap. 2. §. 2. Blocksberges
die unzuͤchtigen Weiber/ durch Huͤlffe der al-
ten Hexen und des Teuffels Koͤchinnen/ ihre
Buhlen durch ſolche naͤchtige Geſpenſter ho-
len und zuruͤcke bringen laſſen: und zwar ſon-
derlich durch Bedingung und Gebrauch eines
eigentlichen Teuffelsdinges das ſich in Geſtalt
eines Bockes præſentiret/ und durch die Lufft
flieget. Worauß gar leicht zu erkennen iſt/
weſſen Geiſtes Kinder ſie ſeynd. Luc. 9. Ja daß
ſie keine liebliche Schaͤfflein ſeyn/ welche man
am Juͤngſten Tage zur rechten Hand des Her-
ren Chriſti geſtellet befinden wird: ſondern
garſtige und unflaͤtige Boͤcke/ welche von Got-
tes Angeſichte in das ewige Feur mit den Teuf-
feln und ſeinen Engeln ohne Barmhertzigkeit
werden geworffen werden Matth. 25. Denn
der Bock iſt ein Sinnebild oder Zeichen aller
geilen und verhurten Leute/ welche das Reich
Gottes nicht beſitzen werden. 1. Cor. 6. Exem-
pel ſolcher verblendeten Verwegenheit ſeynd
traun an manchem Orte nicht ſeltzam: Derent-
halben ich mich alhier in Erzehlung derſelben
wil uͤber haben wiſſen. Jch kenne gar viel/
welche in ihrem Alter bekant haben/ daß ſie in
ihrer Jugend auff ſolche Boͤcke ſich des Nachts
zu ihren Buhlen oder Huren auff etliche Meil-
weges haben holen und wieder bringen laſſen:
deren etliche es ſehr bereuet haben/ daß ſie der
Vnreinigkeit und dieſer Welt Eytelkeit ſo viel
eingeraͤumbt haͤtten. Ja was mehr iſt/ ſo hat
man
Verliebte
Perſohnen
laſſen ihre
Buhlen
des Nachts
auff einen
Bocke ho-
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Zitationshilfe: | Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/84>, abgerufen am 16.02.2025. |