Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

die sich auff den ersten May begeben.
des Päbstischen Calenders/ als auf den Grego-
rium,
weil er ihm doppelte Mühe gemacht/ und
er nur immer resolviret ist/ solche seine Hexen-
fahrt zu vollenziehen/ wenn der erste Mäy vor-
fället/ er mag denn nun zwey oder dreymal im
Jahr vorkommen. Es hette also der gute Grego-
rius
den armen Schelme der Mühe wol kön-
nen überhoben haben/ wenn er nur die
Umbschmiedung des kahlen Calenders ver-
meydet hette/ und das Ding bey den alten Lö-
chern bleiben lassen. Er wird es in der Hellen
schlechten Danck bekommen haben/ Jst al-
so närrisch/ daß jener sagte/ man könneWelches
der rechte
Calender
sey/ läst
sich auß
der Hexen-
fahrt nicht
schliessen.

auß des Teuffels Spiel die rechte Zeit er-
kennen/ und den richtigsten Calender er-
tappen/
als welcher unsere oder der also ge-
nandte Julianische were/ indem nach solchem
die Sage vorginge/ daß der Teuffel zu jederzeit
seine Hexen. Jagt auff den ersten May habe/
wie es denn auch geschehe? Respondeo.
Zu erst/ ist er im Pabsthum nicht gewest/
oder hat gehöret/ was alda passiret. Zum
andern/
ist die Probe einerley Ahrt/ mit der
Weynachten-Probe/ da alle Wasser mit-
ten in der Nacht sollen zu Wein werden: oder
mit der Oster-Probe/ da die Sonne sol tan-
tzen/ und drey Lufft-Sprünge thun. etc. Der
Teuffe[l] ist allezeit geschäfftig in den Kindern
des Vnglaubens. Gleichfals irret der Autor

L. M.
Mm iij

die ſich auff den erſten May begeben.
des Paͤbſtiſchen Calenders/ als auf den Grego-
rium,
weil er ihm doppelte Muͤhe gemacht/ und
er nur immer reſolviret iſt/ ſolche ſeine Hexen-
fahrt zu vollenziehen/ wenn der erſte Maͤy vor-
faͤllet/ er mag denn nun zwey oder dreymal im
Jahr vorkom̃en. Es hette alſo der gute Grego-
rius
den armen Schelme der Muͤhe wol koͤn-
nen uͤberhoben haben/ wenn er nur die
Umbſchmiedung des kahlen Calenders ver-
meydet hette/ und das Ding bey den alten Loͤ-
chern bleiben laſſen. Er wird es in der Hellen
ſchlechten Danck bekommen haben/ Jſt al-
ſo naͤrriſch/ daß jener ſagte/ man koͤnneWelches
der rechte
Calender
ſey/ laͤſt
ſich auß
der Hexen-
fahrt nicht
ſchlieſſen.

auß des Teuffels Spiel die rechte Zeit er-
kennen/ und den richtigſten Calender er-
tappen/
als welcher unſere oder der alſo ge-
nandte Julianiſche were/ indem nach ſolchem
die Sage vorginge/ daß der Teuffel zu jederzeit
ſeine Hexen. Jagt auff den erſten May habe/
wie es denn auch geſchehe? Reſpondeo.
Zu erſt/ iſt er im Pabſthum nicht geweſt/
oder hat gehoͤret/ was alda paſſiret. Zum
andern/
iſt die Probe einerley Ahrt/ mit der
Weynachten-Probe/ da alle Waſſer mit-
ten in der Nacht ſollen zu Wein werden: oder
mit der Oſter-Probe/ da die Sonne ſol tan-
tzen/ und drey Lufft-Spruͤnge thun. ꝛc. Der
Teuffe[l] iſt allezeit geſchaͤfftig in den Kindern
des Vnglaubens. Gleichfals irret der Autor

L. M.
Mm iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0573" n="549"/><fw place="top" type="header">die &#x017F;ich auff den er&#x017F;ten May begeben.</fw><lb/>
des Pa&#x0364;b&#x017F;ti&#x017F;chen Calenders/ als auf den <hi rendition="#aq">Grego-<lb/>
rium,</hi> weil er ihm doppelte Mu&#x0364;he gemacht/ und<lb/>
er nur immer <hi rendition="#aq">re&#x017F;olvir</hi>et i&#x017F;t/ &#x017F;olche &#x017F;eine Hexen-<lb/>
fahrt zu vollenziehen/ wenn der er&#x017F;te Ma&#x0364;y vor-<lb/>
fa&#x0364;llet/ er mag denn nun zwey oder dreymal im<lb/>
Jahr vorkom&#x0303;en. Es hette al&#x017F;o der gute <hi rendition="#aq">Grego-<lb/>
rius</hi> den armen Schelme der Mu&#x0364;he wol ko&#x0364;n-<lb/>
nen u&#x0364;berhoben haben/ wenn er nur die<lb/><hi rendition="#aq">U</hi>mb&#x017F;chmiedung des kahlen Calenders ver-<lb/>
meydet hette/ und das Ding bey den alten Lo&#x0364;-<lb/>
chern bleiben la&#x017F;&#x017F;en. Er wird es in der Hellen<lb/>
&#x017F;chlechten Danck bekommen haben/ J&#x017F;t al-<lb/>
&#x017F;o na&#x0364;rri&#x017F;ch/ daß jener &#x017F;agte/ <hi rendition="#fr">man ko&#x0364;nne</hi><note place="right">Welches<lb/>
der rechte<lb/>
Calender<lb/>
&#x017F;ey/ la&#x0364;&#x017F;t<lb/>
&#x017F;ich auß<lb/>
der Hexen-<lb/>
fahrt nicht<lb/>
&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en.<lb/></note><lb/><hi rendition="#fr">auß des Teuffels Spiel die rechte Zeit er-<lb/>
kennen/ und den richtig&#x017F;ten Calender er-<lb/>
tappen/</hi> als welcher un&#x017F;ere oder der al&#x017F;o ge-<lb/>
nandte Juliani&#x017F;che were/ indem nach &#x017F;olchem<lb/>
die Sage vorginge/ daß der Teuffel zu jederzeit<lb/>
&#x017F;eine Hexen. Jagt auff den er&#x017F;ten May habe/<lb/>
wie es denn auch ge&#x017F;chehe? <hi rendition="#aq">Re&#x017F;pondeo.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Zu er&#x017F;t/</hi> i&#x017F;t er im Pab&#x017F;thum nicht gewe&#x017F;t/<lb/>
oder hat geho&#x0364;ret/ was alda <hi rendition="#aq">pa&#x017F;&#x017F;i</hi>ret. <hi rendition="#fr">Zum<lb/>
andern/</hi> i&#x017F;t die Probe einerley Ahrt/ mit der<lb/><hi rendition="#fr">Weynachten-Probe/</hi> da alle <hi rendition="#fr">Wa&#x017F;&#x017F;er</hi> mit-<lb/>
ten in der Nacht &#x017F;ollen zu <hi rendition="#fr">Wein</hi> werden: oder<lb/>
mit der <hi rendition="#fr">O&#x017F;ter-Probe/</hi> da die Sonne &#x017F;ol tan-<lb/>
tzen/ und drey Lufft-Spru&#x0364;nge thun. &#xA75B;c. Der<lb/>
Teuffe<supplied>l</supplied> i&#x017F;t allezeit ge&#x017F;cha&#x0364;fftig in den Kindern<lb/>
des Vnglaubens. Gleichfals irret der <hi rendition="#aq">Autor</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">Mm iij</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">L. M.</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[549/0573] die ſich auff den erſten May begeben. des Paͤbſtiſchen Calenders/ als auf den Grego- rium, weil er ihm doppelte Muͤhe gemacht/ und er nur immer reſolviret iſt/ ſolche ſeine Hexen- fahrt zu vollenziehen/ wenn der erſte Maͤy vor- faͤllet/ er mag denn nun zwey oder dreymal im Jahr vorkom̃en. Es hette alſo der gute Grego- rius den armen Schelme der Muͤhe wol koͤn- nen uͤberhoben haben/ wenn er nur die Umbſchmiedung des kahlen Calenders ver- meydet hette/ und das Ding bey den alten Loͤ- chern bleiben laſſen. Er wird es in der Hellen ſchlechten Danck bekommen haben/ Jſt al- ſo naͤrriſch/ daß jener ſagte/ man koͤnne auß des Teuffels Spiel die rechte Zeit er- kennen/ und den richtigſten Calender er- tappen/ als welcher unſere oder der alſo ge- nandte Julianiſche were/ indem nach ſolchem die Sage vorginge/ daß der Teuffel zu jederzeit ſeine Hexen. Jagt auff den erſten May habe/ wie es denn auch geſchehe? Reſpondeo. Zu erſt/ iſt er im Pabſthum nicht geweſt/ oder hat gehoͤret/ was alda paſſiret. Zum andern/ iſt die Probe einerley Ahrt/ mit der Weynachten-Probe/ da alle Waſſer mit- ten in der Nacht ſollen zu Wein werden: oder mit der Oſter-Probe/ da die Sonne ſol tan- tzen/ und drey Lufft-Spruͤnge thun. ꝛc. Der Teuffel iſt allezeit geſchaͤfftig in den Kindern des Vnglaubens. Gleichfals irret der Autor L. M. Welches der rechte Calender ſey/ laͤſt ſich auß der Hexen- fahrt nicht ſchlieſſen. Mm iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/573
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/573>, abgerufen am 16.07.2024.