Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht schaden. nommen/ und unvermercket hinter sie her ge-streuet. Zum Zehenden +. 10. bringet der algemei-+. 10. Tempore quo pandit flores Sambuc9 odoros, In venerem cupido faemina corde ruit. Vide Mylium in Horto Philo s. p. 351.) genand/ non
Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht ſchaden. nommen/ und unvermercket hinter ſie her ge-ſtreuet. Zum Zehenden †. 10. bringet der algemei-†. 10. Tempore quo pandit flores Sambuc9 odoros, In venerem cupido fæmina corde ruit. Vide Mylium in Horto Philo ſ. p. 351.) genand/ non
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Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht ſchaden.
nommen/ und unvermercket hinter ſie her ge-
ſtreuet.
Zum Zehenden †. 10. bringet der algemei-
neſte Gebrauch allenthalben es auch mit ſich/
daß die Leute an etlichẽ Orten auch aͤuſſeꝛlich; an
den meiſten innerlich ihre Haͤuſer und drin-
nen alle Winckel mit Maͤyen beſtecken/
theils mit rechten Meyen/ (wie man ſie nen-
net vieleicht von dem Monat Majo, darin-
nen ſie ſchon wacker gruͤn/ oder doch auffs we-
nigſte auch vor dieſem ſehr ſind gebraucht wor-
den) oder Birckenzweigen; ſol alſo dienen die
Betula contra vetulas, oder Bercke (auff
Nieder Saͤchſiſch) wider die Hexen-Wercke;
theils haben ſie auch/ als uͤmb Freyberg in
Meiſſen/ Straͤuche von den kleinen bittern
Kirſchen/ damit gedencken ſie die Hexen zu
knirſchen. Ebenfals nemen auch die Leipziger
darzu Holder oder Holler/ Ir. Hollunder
(à concavitate, an etlichen Orten Alhern oder
Alhuren genand/ wie Cordus ſchreibet: weil
†. 10.
Gruͤn
Maͤyenſte-
ckung.
Holder/
Hoͤller/
Hollunder
Tempore quo pandit flores Sambuc9 odoros,
In venerem cupido fæmina corde ruit.
Vide Mylium in Horto Philo ſ. p. 351.) genand/
vieleicht weil der Hollunder faſt durch Letter-
kehr die Unholden ſol uͤmhollen (Saxonicè
pro uͤmbhalten) oder weil es ein Zeichen iſt der
angehenden Hurerey/ ſo die Hexen treiben wer-
den; daß ſich die Leipziger dafuͤr huͤten wol-
len. QUASI! credat Iudæus Apella: Sed
non
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