Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. T. C. 6. wie sich die Leut verwaren/ damit die
als die Fünffeckichte/ derohalben sie auch an
allen ihren Kisten und Kasten ein quinquan-
gulum
machen/ welches man Niedersächsisch
Füff-Ort
Trutenfuß
nennet Füffort sonsten Alpsuß/ Pentalphon,
oder Trutenfuß/ weil solche Figur die Druy-
dae
vor Zeiten auff ihren Schuhen gehabt/ wie
in meinem Opere Chiromantico zu lesen ist.
Nun sind aber die Druydae auch Hexen gewe-
sen wie wir oben auß dem Bodino und Medero
auch angeführet. [Und Goldastus in seinem
Bedencken von confiscation der Hexen Güter
§. 28. p. 78. Druten. Also werden die Hexen
in Niedersachsen noch auff den heutigen Tag
genant/ und ist so viel gesaget/ als Divinae fa-
tidicae
GOtt-Weise Weiber. Dann Druh[t]
oder Drut bey den alten Teutschen so viel als
GOtt heisset/ wie Flacius Illyricus oder Achil-
les Gassarus in Glossariolo ad Ottofridum
VVeissenburgens. Paulus Merula in Annot.
ad VVileramum Abbatem, Aventin.
im alle-
gir
ten Ort/ Isacius Pontanus in Glossario pri-
sco Gallico, Ionas Argrimus in descript. Is-
land. Cornel. Kilianus in Etymolog.
und an-
dere solches außlegen.] Drum wann nun die
albern Leut solche Zeichen die Hexen zu vertrei-
ben anschreiben/ solte es dann nicht heissen (wie
oben; ein Teuffel reitet den andern/ also auch
hier) ein Teuffels-Ding wil das andere Teus-
fels-Ding vertreiben. Doch magstu sagen/
daß solcher Truten-Fuß/ welcher von einem
Gottseligen Menschen gemacht wird mehr

Nach-

2. T. C. 6. wie ſich die Leut verwaren/ damit die
als die Fuͤnffeckichte/ derohalben ſie auch an
allen ihren Kiſten und Kaſten ein quinquan-
gulum
machen/ welches man Niederſaͤchſiſch
Fuͤff-Ort
Trutenfuß
nennet Fuͤffort ſonſtẽ Alpſuß/ Pentalphon,
oder Trutenfuß/ weil ſolche Figur die Druy-
vor Zeiten auff ihren Schuhen gehabt/ wie
in meinem Opere Chiromantico zu leſen iſt.
Nun ſind aber die Druydæ auch Hexen gewe-
ſen wie wir oben auß dem Bodino und Medero
auch angefuͤhret. [Und Goldaſtus in ſeinem
Bedencken von confiſcation der Hexen Guͤter
§. 28. p. 78. Druten. Alſo werden die Hexen
in Niederſachſen noch auff den heutigen Tag
genant/ und iſt ſo viel geſaget/ als Divinæ fa-
tidicæ
GOtt-Weiſe Weiber. Dann Druh[t]
oder Drut bey den alten Teutſchen ſo viel als
GOtt heiſſet/ wie Flacius Illyricus oder Achil-
les Gaſſarus in Gloſſariolo ad Ottofridum
VVeiſſenburgenſ. Paulus Merula in Annot.
ad VVileramum Abbatem, Aventin.
im alle-
gir
ten Ort/ Iſacius Pontanus in Gloſſario pri-
ſco Gallico, Ionas Argrimus in deſcript. Is-
land. Cornel. Kilianus in Etymolog.
und an-
dere ſolches außlegen.] Drum wann nun die
albern Leut ſolche Zeichen die Hexen zu vertrei-
ben anſchreiben/ ſolte es dann nicht heiſſen (wie
oben; ein Teuffel reitet den andern/ alſo auch
hier) ein Teuffels-Ding wil das andere Teuſ-
fels-Ding vertreiben. Doch magſtu ſagen/
daß ſolcher Truten-Fuß/ welcher von einem
Gottſeligen Menſchen gemacht wird mehr

Nach-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0462" n="438"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 6. wie &#x017F;ich die Leut verwaren/ damit die</fw><lb/>
als die Fu&#x0364;nffeckichte/ derohalben &#x017F;ie auch an<lb/>
allen ihren Ki&#x017F;ten und Ka&#x017F;ten ein <hi rendition="#aq">quinquan-<lb/>
gulum</hi> machen/ welches man Nieder&#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;ch<lb/><note place="left">Fu&#x0364;ff-Ort<lb/>
Trutenfuß<lb/></note>nennet <hi rendition="#fr">Fu&#x0364;ffort</hi> &#x017F;on&#x017F;te&#x0303; <hi rendition="#fr">Alp&#x017F;uß/</hi> <hi rendition="#aq">Pentalphon,</hi><lb/>
oder <hi rendition="#fr">Trutenfuß/</hi> weil &#x017F;olche Figur die <hi rendition="#aq">Druy-<lb/></hi> vor Zeiten auff ihren Schuhen gehabt/ wie<lb/>
in meinem <hi rendition="#aq">Opere Chiromantico</hi> zu le&#x017F;en i&#x017F;t.<lb/>
Nun &#x017F;ind aber die <hi rendition="#aq">Druydæ</hi> auch Hexen gewe-<lb/>
&#x017F;en wie wir oben auß dem <hi rendition="#aq">Bodino</hi> und <hi rendition="#aq">Medero</hi><lb/>
auch angefu&#x0364;hret. [<hi rendition="#aq">U</hi>nd <hi rendition="#aq">Golda&#x017F;tus</hi> in &#x017F;einem<lb/>
Bedencken von <hi rendition="#aq">confi&#x017F;cation</hi> der Hexen Gu&#x0364;ter<lb/>
§. 28. <hi rendition="#aq">p.</hi> 78. <hi rendition="#fr">Druten.</hi> Al&#x017F;o werden die Hexen<lb/>
in Nieder&#x017F;ach&#x017F;en noch auff den heutigen Tag<lb/>
genant/ und i&#x017F;t &#x017F;o viel ge&#x017F;aget/ als <hi rendition="#aq">Divinæ fa-<lb/>
tidicæ</hi> GOtt-Wei&#x017F;e Weiber. Dann Druh<supplied>t</supplied><lb/>
oder Drut bey den alten Teut&#x017F;chen &#x017F;o viel als<lb/>
GOtt hei&#x017F;&#x017F;et/ wie <hi rendition="#aq">Flacius Illyricus</hi> oder <hi rendition="#aq">Achil-<lb/>
les Ga&#x017F;&#x017F;arus in Glo&#x017F;&#x017F;ariolo ad Ottofridum<lb/>
VVei&#x017F;&#x017F;enburgen&#x017F;. Paulus Merula in Annot.<lb/>
ad VVileramum Abbatem, Aventin.</hi> im <hi rendition="#aq">alle-<lb/>
gir</hi>ten Ort/ <hi rendition="#aq">I&#x017F;acius Pontanus in Glo&#x017F;&#x017F;ario pri-<lb/>
&#x017F;co Gallico, Ionas Argrimus in de&#x017F;cript. Is-<lb/>
land. Cornel. Kilianus in Etymolog.</hi> und an-<lb/>
dere &#x017F;olches außlegen.] Drum wann nun die<lb/>
albern Leut &#x017F;olche Zeichen die Hexen zu vertrei-<lb/>
ben an&#x017F;chreiben/ &#x017F;olte es dann nicht hei&#x017F;&#x017F;en (wie<lb/>
oben; ein Teuffel reitet den andern/ al&#x017F;o auch<lb/>
hier) ein Teuffels-Ding wil das andere Teu&#x017F;-<lb/>
fels-Ding vertreiben. Doch mag&#x017F;tu &#x017F;agen/<lb/>
daß &#x017F;olcher <hi rendition="#fr">Truten-Fuß/</hi> welcher von einem<lb/>
Gott&#x017F;eligen Men&#x017F;chen gemacht wird mehr<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Nach-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[438/0462] 2. T. C. 6. wie ſich die Leut verwaren/ damit die als die Fuͤnffeckichte/ derohalben ſie auch an allen ihren Kiſten und Kaſten ein quinquan- gulum machen/ welches man Niederſaͤchſiſch nennet Fuͤffort ſonſtẽ Alpſuß/ Pentalphon, oder Trutenfuß/ weil ſolche Figur die Druy- dæ vor Zeiten auff ihren Schuhen gehabt/ wie in meinem Opere Chiromantico zu leſen iſt. Nun ſind aber die Druydæ auch Hexen gewe- ſen wie wir oben auß dem Bodino und Medero auch angefuͤhret. [Und Goldaſtus in ſeinem Bedencken von confiſcation der Hexen Guͤter §. 28. p. 78. Druten. Alſo werden die Hexen in Niederſachſen noch auff den heutigen Tag genant/ und iſt ſo viel geſaget/ als Divinæ fa- tidicæ GOtt-Weiſe Weiber. Dann Druht oder Drut bey den alten Teutſchen ſo viel als GOtt heiſſet/ wie Flacius Illyricus oder Achil- les Gaſſarus in Gloſſariolo ad Ottofridum VVeiſſenburgenſ. Paulus Merula in Annot. ad VVileramum Abbatem, Aventin. im alle- girten Ort/ Iſacius Pontanus in Gloſſario pri- ſco Gallico, Ionas Argrimus in deſcript. Is- land. Cornel. Kilianus in Etymolog. und an- dere ſolches außlegen.] Drum wann nun die albern Leut ſolche Zeichen die Hexen zu vertrei- ben anſchreiben/ ſolte es dann nicht heiſſen (wie oben; ein Teuffel reitet den andern/ alſo auch hier) ein Teuffels-Ding wil das andere Teuſ- fels-Ding vertreiben. Doch magſtu ſagen/ daß ſolcher Truten-Fuß/ welcher von einem Gottſeligen Menſchen gemacht wird mehr Nach- Fuͤff-Ort Trutenfuß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/462
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 438. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/462>, abgerufen am 25.11.2024.