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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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2. T. C. 6. § 10. Ob sich die Hex. in Thier verw.
Lycanthropum oder Wolffmenschen gesehen/
der sey verklaget/ überzeuget/ verdammet/ und
nachgehendes auff seine Urgicht zum Todt exe-
qui
ret worden. Ja alle andere Völcker stimmen
in dieser Meynung überein/ dann die Teutschen
nennen sie Werwolff/ die Frantzosen Loups
garous;
die Picardier Loups Warous, so
viel lautend/ als Lupi varii, wandelbare Wölff/
dann die Frantzosen pflegen das G. für ein V.
zu gebrauchen; die Griechen nennen sie lukan-
thropous und mormolukias; die Lateiner Varios
und Versipelles, inmassen dieses Plinius
als er dieser Verwandlung der Menschen in
Wölff gedacht hat war genommen/ als die den
Peltz oder die Haut umkehren können. Franciscus
Phoebus
ein Graff von Foix (wie mich dann der
Praesident Fauchet dessen erinnert) wil in seinen
Buch von der Jagt/ daß dieses Wort garous
so viel bedeute als gardezvous, wartet euer. A-
ber weil dieses zu weit geholet scheinet/ und die
Frantzosen von Ursprung dieses Worts zweif-
feln/ und nicht zusammen stimmen/ kan man
viel füglicher sagen/ daß sie dieses Wort/ gleich-
wie auch viel hundert andere/ von den Teutschen
Francken her behalten haben/ so viel bedeutend
als Gar auß/ von wegen ihrer Greulichkeit/
damit sie Alten und Kindern den Garauß
machen: Oder so viel als Fahr auß/ von
dem geschwinden außfahren dieser Wölffe-
Daher auch etliche für Wehrwolff/ Fahr-

wolff/

2. T. C. 6. § 10. Ob ſich die Hex. in Thier verw.
Lycanthropum oder Wolffmenſchen geſehen/
der ſey verklaget/ uͤberzeuget/ verdammet/ und
nachgehendes auff ſeine Urgicht zum Todt exe-
qui
ret worden. Ja alle andere Voͤlcker ſtim̃en
in dieſer Meynung uͤberein/ dann die Teutſchen
nennen ſie Werwolff/ die Frantzoſen Loups
garous;
die Picardier Loups Warous, ſo
viel lautend/ als Lupi varii, wandelbare Woͤlff/
dann die Frantzoſen pflegen das G. fuͤr ein V.
zu gebrauchen; die Griechen nennen ſie λυκαν-
ϑρώπους und μορμολυκίας; die Lateiner Varios
und Verſipelles, inmaſſen dieſes Plinius
als er dieſer Verwandlung der Menſchen in
Woͤlff gedacht hat war genommen/ als die den
Peltz oder die Haut umkehrẽ koͤnnẽ. Franciſcus
Phœbus
ein Graff von Foix (wie mich dann der
Præſident Fauchet deſſen erinnert) wil in ſeinẽ
Buch von der Jagt/ daß dieſes Wort garous
ſo viel bedeute als gardezvous, wartet euer. A-
ber weil dieſes zu weit geholet ſcheinet/ und die
Frantzoſen von Urſprung dieſes Worts zweif-
feln/ und nicht zuſammen ſtimmen/ kan man
viel fuͤglicher ſagen/ daß ſie dieſes Wort/ gleich-
wie auch viel hundert andere/ von den Teutſchẽ
Francken her behalten haben/ ſo viel bedeutend
als Gar auß/ von wegen ihrer Greulichkeit/
damit ſie Alten und Kindern den Garauß
machen: Oder ſo viel als Fahr auß/ von
dem geſchwinden außfahren dieſer Woͤlffe-
Daher auch etliche fuͤr Wehrwolff/ Fahr-

wolff/
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[431/0455] 2. T. C. 6. § 10. Ob ſich die Hex. in Thier verw. Lycanthropum oder Wolffmenſchen geſehen/ der ſey verklaget/ uͤberzeuget/ verdammet/ und nachgehendes auff ſeine Urgicht zum Todt exe- quiret worden. Ja alle andere Voͤlcker ſtim̃en in dieſer Meynung uͤberein/ dann die Teutſchen nennen ſie Werwolff/ die Frantzoſen Loups garous; die Picardier Loups Warous, ſo viel lautend/ als Lupi varii, wandelbare Woͤlff/ dann die Frantzoſen pflegen das G. fuͤr ein V. zu gebrauchen; die Griechen nennen ſie λυκαν- ϑρώπους und μορμολυκίας; die Lateiner Varios und Verſipelles, inmaſſen dieſes Plinius als er dieſer Verwandlung der Menſchen in Woͤlff gedacht hat war genommen/ als die den Peltz oder die Haut umkehrẽ koͤnnẽ. Franciſcus Phœbus ein Graff von Foix (wie mich dann der Præſident Fauchet deſſen erinnert) wil in ſeinẽ Buch von der Jagt/ daß dieſes Wort garous ſo viel bedeute als gardezvous, wartet euer. A- ber weil dieſes zu weit geholet ſcheinet/ und die Frantzoſen von Urſprung dieſes Worts zweif- feln/ und nicht zuſammen ſtimmen/ kan man viel fuͤglicher ſagen/ daß ſie dieſes Wort/ gleich- wie auch viel hundert andere/ von den Teutſchẽ Francken her behalten haben/ ſo viel bedeutend als Gar auß/ von wegen ihrer Greulichkeit/ damit ſie Alten und Kindern den Garauß machen: Oder ſo viel als Fahr auß/ von dem geſchwinden außfahren dieſer Woͤlffe- Daher auch etliche fuͤr Wehrwolff/ Fahr- wolff/

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/455>, abgerufen am 22.11.2024.