Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 6. § 10 Ob sich die Hex. in Thier verw. Teuffel ist ein Mörder/ der ihre Leiber also ver-wundet/ und die armen Leute also in ihrem Jrr- thum bekräfftiget. Was nun bißher auß des Herrn Sperlings so
2. T. C. 6. § 10 Ob ſich die Hex. in Thier verw. Teuffel iſt ein Moͤrder/ der ihre Leiber alſo ver-wundet/ und die armen Leute alſo in ihrem Jrꝛ- thum bekraͤfftiget. Was nun bißher auß des Herꝛn Sperlings ſo
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0453" n="429"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 6. § 10 Ob ſich die Hex. in Thier verw.</fw><lb/> Teuffel iſt ein Moͤrder/ der ihre Leiber alſo ver-<lb/> wundet/ und die armen Leute alſo in ihrem Jrꝛ-<lb/> thum bekraͤfftiget.</p><lb/> <p>Was nun bißher auß des Herꝛn Sperlings<lb/><hi rendition="#aq">Inſtitutionibus Phyſicis</hi> verworffen/ das be-<lb/> kraͤfftiget <hi rendition="#aq">Bodinus,</hi> wann er alſo ſchreibet/ wie<note place="right"><hi rendition="#aq">Bodin. Dæ-<lb/> mon. lib. 2.<lb/> cap.</hi> 6.<lb/></note><lb/> es nach unſerer Teutſchen Sprach lautet: <hi rendition="#aq">Ia-<lb/> cob Fincelius</hi> meldet im 11. Buch von Wun-<lb/> derzeichen/ daß zu Padua ein ſolcher <hi rendition="#fr">Menſch-<lb/> wolff</hi> oder <hi rendition="#fr">Wolffmenſch</hi> geweſen/ welcher<lb/> als man ihn gegriffen und die Wolffstappen<lb/> abgehauen/ gleich auff der Stette an Haͤnden<lb/> und Fuͤſſen ſey geſtuͤmmelt geweſen. Welches<lb/> ſein zu Beſtaͤtigung der Verurtheilung der<lb/> Hexen zu Veron <hi rendition="#aq">Anno</hi> 1561. dienet/ welche ge-<lb/> meiniglich in einem alten Schloß in Geſtalt<lb/><hi rendition="#fr">vieler Katzen</hi> ſich pflegten zuſamlen. Alda<note place="right">Hexen in<lb/> Katzen<lb/> Geſtalt.<lb/></note><lb/> dann auff eine Zeit vier oder fuͤnff Maͤnner<lb/> ſich entſchloſſen/ uͤber Nacht daſelbſt im Schloß<lb/> zu verharren/ aber es kam ſie der Fuͤrwitz ſauer<lb/> an/ dann ſie worden dermaſſen mit einen hauf-<lb/> fen Katzen uͤberfallen/ daß einer unter den<lb/> Maͤnnern ward umgebracht/ die andern heß-<lb/> lich gezeichnet/ und gleichwol verwundeten ſie<lb/> viel Katzen/ welche nachdem ſie wiederum zu<lb/> Weibern worden/ groͤblich ſich verwundet be-<lb/> funden. Aber dieweil dieſes unmoͤglich ſchei-<lb/> nete/ ließ man die Sach ungerechtfertiget erſi-<note place="right"><hi rendition="#aq">In malleo<lb/> malefica-<lb/> r<supplied>u</supplied>m.</hi><lb/></note><lb/> tzen. Hingegen haben die fuͤnff Ketzermeiſter/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſo</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [429/0453]
2. T. C. 6. § 10 Ob ſich die Hex. in Thier verw.
Teuffel iſt ein Moͤrder/ der ihre Leiber alſo ver-
wundet/ und die armen Leute alſo in ihrem Jrꝛ-
thum bekraͤfftiget.
Was nun bißher auß des Herꝛn Sperlings
Inſtitutionibus Phyſicis verworffen/ das be-
kraͤfftiget Bodinus, wann er alſo ſchreibet/ wie
es nach unſerer Teutſchen Sprach lautet: Ia-
cob Fincelius meldet im 11. Buch von Wun-
derzeichen/ daß zu Padua ein ſolcher Menſch-
wolff oder Wolffmenſch geweſen/ welcher
als man ihn gegriffen und die Wolffstappen
abgehauen/ gleich auff der Stette an Haͤnden
und Fuͤſſen ſey geſtuͤmmelt geweſen. Welches
ſein zu Beſtaͤtigung der Verurtheilung der
Hexen zu Veron Anno 1561. dienet/ welche ge-
meiniglich in einem alten Schloß in Geſtalt
vieler Katzen ſich pflegten zuſamlen. Alda
dann auff eine Zeit vier oder fuͤnff Maͤnner
ſich entſchloſſen/ uͤber Nacht daſelbſt im Schloß
zu verharren/ aber es kam ſie der Fuͤrwitz ſauer
an/ dann ſie worden dermaſſen mit einen hauf-
fen Katzen uͤberfallen/ daß einer unter den
Maͤnnern ward umgebracht/ die andern heß-
lich gezeichnet/ und gleichwol verwundeten ſie
viel Katzen/ welche nachdem ſie wiederum zu
Weibern worden/ groͤblich ſich verwundet be-
funden. Aber dieweil dieſes unmoͤglich ſchei-
nete/ ließ man die Sach ungerechtfertiget erſi-
tzen. Hingegen haben die fuͤnff Ketzermeiſter/
ſo
Bodin. Dæ-
mon. lib. 2.
cap. 6.
Hexen in
Katzen
Geſtalt.
In malleo
malefica-
rum.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |