Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. T. C. 6. §. 7. Hex. dörff. bey ihr. Fahrt nit beten
oder nur zum wenigsten den Namen GOt-
tes nennen/
es were dann/ daß solches gesche-
he nur zum Gespöt/ oder GOtt den HErrn da-
durch zu verlästern/ wie solches satsam bewei-
sen die Historien und Geschicht/ welche oben im
3. Capittel §. 4. (8.) und (9.) angeführet sind.
Und darinne stimmen die Hexen alle mit ein-
ander überein/ daß der Teuffel den jenigen/ so
GOtt nennet/ gleich unterwegens nieder leget/
welches dann Anzeigung gibt/ daß das Schmär
oder die Salbe nichts darzu thu/ und daß der
Teuffel die Leut so geschwind davon führe/ wie
ein Pfeil vom Armbrost fähret/ inmassen der
H. Augustinus davon schreibet: Daemones a-
vium volatus incredibili celeritate vincunt.

Die bösen Geister sind viel geschwinder/ als
die Vögel können fliegen/ und noch vielmehr
die guten Engel/ welchen auß dieser Ursach/ ih-
re unbegreiffliche Geschwindigkeit anzudeu-
ten/ die H. Schrifft Flügel zugiebet.

§. 8.
Hexen-
fahrt ist ei-
lends und
geschwind.

Daß es mit der Hexen Fahrt sehr eilends
und geschwinde/
zugehe/ ist hin und wieder
in diesem Tractat mit angeführet worden. Zwar
VVierus vermeinet/ es sey natürlicher Weiß
unmüglich/ daß die Zauberer in so kurtzer
Bodinus in
confutat.
opinionis
Wieri.

Zeit zum Hexen-Tag fahren oder getragen
werden mögen. Aber damit beweiset er/ daß
er gleich so ein böser Mathematicus als Physi-
cus
ist. Dann man siehet/ daß der 8te Himmel
samt allen Gestirn seinen Lauff in vier und

zwantzig

2. T. C. 6. §. 7. Hex. doͤrff. bey ihr. Fahrt nit beten
oder nur zum wenigſten den Namen GOt-
tes nennen/
es were dann/ daß ſolches geſche-
he nur zum Geſpoͤt/ oder GOtt den HErꝛn da-
durch zu verlaͤſtern/ wie ſolches ſatſam bewei-
ſen die Hiſtorien und Geſchicht/ welche oben im
3. Capittel §. 4. (8.) und (9.) angefuͤhret ſind.
Und darinne ſtimmen die Hexen alle mit ein-
ander uͤberein/ daß der Teuffel den jenigen/ ſo
GOtt nennet/ gleich unterwegens nieder leget/
welches dañ Anzeigung gibt/ daß das Schmaͤr
oder die Salbe nichts darzu thu/ und daß der
Teuffel die Leut ſo geſchwind davon fuͤhre/ wie
ein Pfeil vom Armbroſt faͤhret/ inmaſſen der
H. Auguſtinus davon ſchreibet: Dæmones a-
vium volatus incredibili celeritate vincunt.

Die boͤſen Geiſter ſind viel geſchwinder/ als
die Voͤgel koͤnnen fliegen/ und noch vielmehr
die guten Engel/ welchen auß dieſer Urſach/ ih-
re unbegreiffliche Geſchwindigkeit anzudeu-
ten/ die H. Schrifft Fluͤgel zugiebet.

§. 8.
Hexen-
fahrt iſt ei-
lends und
geſchwind.

Daß es mit der Hexen Fahrt ſehr eilends
und geſchwinde/
zugehe/ iſt hin und wieder
in dieſem Tractat mit angefuͤhret wordẽ. Zwar
VVierus vermeinet/ es ſey natuͤrlicher Weiß
unmuͤglich/ daß die Zauberer in ſo kurtzer
Bodinus in
confutat.
opinionis
Wieri.

Zeit zum Hexen-Tag fahren oder getragen
werden moͤgen. Aber damit beweiſet er/ daß
er gleich ſo ein boͤſer Mathematicus als Phyſi-
cus
iſt. Dann man ſiehet/ daß der 8te Himmel
ſamt allen Geſtirn ſeinen Lauff in vier und

zwantzig
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0442" n="418"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 6. §. 7. Hex. do&#x0364;rff. bey ihr. Fahrt nit beten</fw><lb/>
oder nur zum wenig&#x017F;ten <hi rendition="#fr">den Namen GOt-<lb/>
tes nennen/</hi> es were dann/ daß &#x017F;olches ge&#x017F;che-<lb/>
he nur zum Ge&#x017F;po&#x0364;t/ oder GOtt den HEr&#xA75B;n da-<lb/>
durch zu verla&#x0364;&#x017F;tern/ wie &#x017F;olches &#x017F;at&#x017F;am bewei-<lb/>
&#x017F;en die Hi&#x017F;torien und Ge&#x017F;chicht/ welche oben im<lb/>
3. Capittel §. 4. (8.) und (9.) angefu&#x0364;hret &#x017F;ind.<lb/><hi rendition="#aq">U</hi>nd darinne &#x017F;timmen die Hexen alle mit ein-<lb/>
ander u&#x0364;berein/ daß der Teuffel den jenigen/ &#x017F;o<lb/>
GOtt nennet/ gleich unterwegens nieder leget/<lb/>
welches dan&#x0303; Anzeigung gibt/ daß das Schma&#x0364;r<lb/>
oder die Salbe nichts darzu thu/ und daß der<lb/>
Teuffel die Leut &#x017F;o ge&#x017F;chwind davon fu&#x0364;hre/ wie<lb/>
ein Pfeil vom Armbro&#x017F;t fa&#x0364;hret/ inma&#x017F;&#x017F;en der<lb/>
H. <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;tinus</hi> davon &#x017F;chreibet: <hi rendition="#aq">Dæmones a-<lb/>
vium volatus incredibili celeritate vincunt.</hi><lb/>
Die bo&#x0364;&#x017F;en Gei&#x017F;ter &#x017F;ind viel ge&#x017F;chwinder/ als<lb/>
die Vo&#x0364;gel ko&#x0364;nnen fliegen/ und noch vielmehr<lb/>
die guten Engel/ welchen auß die&#x017F;er <hi rendition="#aq">U</hi>r&#x017F;ach/ ih-<lb/>
re unbegreiffliche Ge&#x017F;chwindigkeit anzudeu-<lb/>
ten/ die H. Schrifft Flu&#x0364;gel zugiebet.</p><lb/>
          <note place="left">§. 8.<lb/>
Hexen-<lb/>
fahrt i&#x017F;t ei-<lb/>
lends und<lb/>
ge&#x017F;chwind.<lb/></note>
          <p>Daß es mit der Hexen Fahrt <hi rendition="#fr">&#x017F;ehr eilends<lb/>
und ge&#x017F;chwinde/</hi> zugehe/ i&#x017F;t hin und wieder<lb/>
in die&#x017F;em <hi rendition="#aq">Tractat</hi> mit angefu&#x0364;hret worde&#x0303;. Zwar<lb/><hi rendition="#aq">VVierus</hi> vermeinet/ es &#x017F;ey natu&#x0364;rlicher Weiß<lb/>
unmu&#x0364;glich/ daß die Zauberer <hi rendition="#fr">in &#x017F;o kurtzer</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Bodinus in<lb/>
confutat.<lb/>
opinionis<lb/>
Wieri.</hi><lb/></note><hi rendition="#fr">Zeit</hi> zum Hexen-Tag fahren oder getragen<lb/>
werden mo&#x0364;gen. Aber damit bewei&#x017F;et er/ daß<lb/>
er gleich &#x017F;o ein bo&#x0364;&#x017F;er <hi rendition="#aq">Mathematicus</hi> als <hi rendition="#aq">Phy&#x017F;i-<lb/>
cus</hi> i&#x017F;t. Dann man &#x017F;iehet/ daß der 8te Himmel<lb/>
&#x017F;amt allen Ge&#x017F;tirn &#x017F;einen Lauff in vier und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zwantzig</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[418/0442] 2. T. C. 6. §. 7. Hex. doͤrff. bey ihr. Fahrt nit beten oder nur zum wenigſten den Namen GOt- tes nennen/ es were dann/ daß ſolches geſche- he nur zum Geſpoͤt/ oder GOtt den HErꝛn da- durch zu verlaͤſtern/ wie ſolches ſatſam bewei- ſen die Hiſtorien und Geſchicht/ welche oben im 3. Capittel §. 4. (8.) und (9.) angefuͤhret ſind. Und darinne ſtimmen die Hexen alle mit ein- ander uͤberein/ daß der Teuffel den jenigen/ ſo GOtt nennet/ gleich unterwegens nieder leget/ welches dañ Anzeigung gibt/ daß das Schmaͤr oder die Salbe nichts darzu thu/ und daß der Teuffel die Leut ſo geſchwind davon fuͤhre/ wie ein Pfeil vom Armbroſt faͤhret/ inmaſſen der H. Auguſtinus davon ſchreibet: Dæmones a- vium volatus incredibili celeritate vincunt. Die boͤſen Geiſter ſind viel geſchwinder/ als die Voͤgel koͤnnen fliegen/ und noch vielmehr die guten Engel/ welchen auß dieſer Urſach/ ih- re unbegreiffliche Geſchwindigkeit anzudeu- ten/ die H. Schrifft Fluͤgel zugiebet. Daß es mit der Hexen Fahrt ſehr eilends und geſchwinde/ zugehe/ iſt hin und wieder in dieſem Tractat mit angefuͤhret wordẽ. Zwar VVierus vermeinet/ es ſey natuͤrlicher Weiß unmuͤglich/ daß die Zauberer in ſo kurtzer Zeit zum Hexen-Tag fahren oder getragen werden moͤgen. Aber damit beweiſet er/ daß er gleich ſo ein boͤſer Mathematicus als Phyſi- cus iſt. Dann man ſiehet/ daß der 8te Himmel ſamt allen Geſtirn ſeinen Lauff in vier und zwantzig Bodinus in confutat. opinionis Wieri.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/442
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 418. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/442>, abgerufen am 23.11.2024.