Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich. deren Richtern und Rathsverwanten in dieserSachen mit gewönlicher solennität ein pein- lich Gericht zu halten/ und ein Urtheil zu spre- chen erfordert wahr) gehöret/ und zwar män- niglich in demselben gantzen Revier wol bewust ist; Es seind drey Manns-Personen welche Zauberer waren/ und eine Weibs-Person eine Hex/ zugleich verurtheilet/ und lebendig mit Feur verbrent worden/ welche überwunden waren/ daß sie viel Menschen und Vieh umbs Leben bracht hetten/ durch Hülff und Vor- schub deß Teuffels/ welcher/ wie sie bekant/ ih- nen etliche Pulver gegeben/ welches sie denHexen- Pulver. Leuten in die Stelle an die Erden gestreuet/ und unter die Thür-Schwellen der Häusser vergra- ben hetten. Sie haben auch ferner außgesa- get/ und bekant/ daß sie dreymahl hetten pfle- gen in den grossen Convent und Versamlung der Hexen und Hexen meister zu ziehen/ da dann eine unzehliche Menge Zauberer und Hexen weren zusammen kommen/ bey einem be- sondern gewissen Creutzstock/ oder Creutz- bilde/ welche ihre Losung und Kennzeichen gewesen. Jn demselben Convent were ein grosser schwartzer Bock/ als das oberste Haupt deß Convents/ welcher die umbstehenden wie einen Menschen anredete/ umb denselben dantzten sie dann alle mit einander zuringst umbher mit brennenden Fackeln/ darnach mü- sten
2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich. deren Richtern und Rathsverwanten in dieſerSachen mit gewoͤnlicher ſolennitaͤt ein pein- lich Gericht zu halten/ und ein Urtheil zu ſpre- chen erfordert wahr) gehoͤret/ und zwar maͤn- niglich in demſelben gantzen Revier wol bewuſt iſt; Es ſeind drey Manns-Perſonen welche Zauberer waren/ und eine Weibs-Perſon eine Hex/ zugleich verurtheilet/ und lebendig mit Feur verbrent worden/ welche uͤberwunden waren/ daß ſie viel Menſchen und Vieh umbs Leben bracht hetten/ durch Huͤlff und Vor- ſchub deß Teuffels/ welcher/ wie ſie bekant/ ih- nen etliche Pulver gegeben/ welches ſie denHexen- Pulver. Leuten in die Stelle an die Erden geſtreuet/ und unter die Thuͤr-Schwellen der Haͤuſſer vergra- ben hetten. Sie haben auch ferner außgeſa- get/ und bekant/ daß ſie dreymahl hetten pfle- gen in den groſſen Convent und Verſamlung der Hexen und Hexen meiſter zu ziehen/ da dañ eine unzehliche Menge Zauberer und Hexen weren zuſammen kommen/ bey einem be- ſondern gewiſſen Creutzſtock/ oder Creutz- bilde/ welche ihre Loſung und Kennzeichen geweſen. Jn demſelben Convent were ein groſſer ſchwartzer Bock/ als das oberſte Haupt deß Convents/ welcher die umbſtehenden wie einen Menſchen anredete/ umb denſelben dantzten ſie dann alle mit einander zuringſt umbher mit brennenden Fackeln/ darnach muͤ- ſten
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2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich.
deren Richtern und Rathsverwanten in dieſer
Sachen mit gewoͤnlicher ſolennitaͤt ein pein-
lich Gericht zu halten/ und ein Urtheil zu ſpre-
chen erfordert wahr) gehoͤret/ und zwar maͤn-
niglich in demſelben gantzen Revier wol bewuſt
iſt; Es ſeind drey Manns-Perſonen welche
Zauberer waren/ und eine Weibs-Perſon eine
Hex/ zugleich verurtheilet/ und lebendig mit
Feur verbrent worden/ welche uͤberwunden
waren/ daß ſie viel Menſchen und Vieh umbs
Leben bracht hetten/ durch Huͤlff und Vor-
ſchub deß Teuffels/ welcher/ wie ſie bekant/ ih-
nen etliche Pulver gegeben/ welches ſie den
Leuten in die Stelle an die Erden geſtreuet/ und
unter die Thuͤr-Schwellen der Haͤuſſer vergra-
ben hetten. Sie haben auch ferner außgeſa-
get/ und bekant/ daß ſie dreymahl hetten pfle-
gen in den groſſen Convent und Verſamlung
der Hexen und Hexen meiſter zu ziehen/ da dañ
eine unzehliche Menge Zauberer und Hexen
weren zuſammen kommen/ bey einem be-
ſondern gewiſſen Creutzſtock/ oder Creutz-
bilde/ welche ihre Loſung und Kennzeichen
geweſen. Jn demſelben Convent were ein
groſſer ſchwartzer Bock/ als das oberſte Haupt
deß Convents/ welcher die umbſtehenden wie
einen Menſchen anredete/ umb denſelben
dantzten ſie dann alle mit einander zuringſt
umbher mit brennenden Fackeln/ darnach muͤ-
ſten
Hexen-
Pulver.
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