Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Th. C. 2. Von der Hexen Reisefahrt. "ben Stunde were bey ihrem Satanischen Wol-"leben gewest/ in und zu welcher ihr Ehmann/ Ver- "möge seins geleisteten Eydes/ sie wil bey sich im "Bett gemercket/ und mit Fleiß zu unterschied- lichen mahlen angegriffen haben. Hr. D. Luth. Sel. Tom. 1. Ien. Lat. fol. 26. nachdem er gesagt/ es were lauter Traumwerck und erdichtete Sa- chen/ daß der Satan die Hexen in der Lufft leib- lich solle fortführen/ erzehlet auß Johann Key- serbergen eine Historie von einer alten Vettel/ welche damit sie ihren Prediger der solch jr Luft- fahren/ als ein falsch erdichtetes und eingebilde- tes Werck verworffen/ Lügen straffen möchte/ denselben zu sich gefodert habe/ und in seiner Gegen- wart sich gesalbet/ darnach sich auff eine Gabel gesetzet/ als wolte sie gleich davon fahren/ aber sie sey also bald ingeschlaffen/ und sich wundlich her- um geweltzet/ biß sie endlich von der Banck gefal- len und ein Loch im Kopff bekommen hat. Sind sol- ches demnach nur Teuflische Träume/ und star- cke Einbildungen der verderbeten Phantasey. Daher schreibet Philippus lib. de anima. Die 4. Arth der Treume ist Teufflisch/ als wenn die Hexen ihnen einbilden und träumen lassen/ als weren sie bey Gastereyen und Freuden-Spielen/ da man doch auß der Erfahrung hat/ daß sie nit sind von Orte und Stelle kommen/ sondern daß sie nur im Schlaffe durch ihre Geberden und Geschrey solche Zeichen von sich gegeben haben/ als wenn sie bey Gastereyen weren/ hüpfften und syringen. Iaco-
2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt. „bẽ Stunde were bey ihrem Sataniſchen Wol-„lebẽ geweſt/ in uñ zu welcher ihr Ehmañ/ Ver- „moͤge ſeins geleiſtetẽ Eydes/ ſie wil bey ſich im „Bett gemercket/ und mit Fleiß zu unterſchied- lichen mahlen angegriffen haben. Hr. D. Luth. Sel. Tom. 1. Ien. Lat. fol. 26. nachdem eꝛ geſagt/ es were lauter Traumwerck und erdichtete Sa- chen/ daß der Satan die Hexen in der Lufft leib- lich ſolle fortfuͤhren/ erzehlet auß Johann Key- ſerbergen eine Hiſtorie von einer alten Vettel/ welche damit ſie ihren Prediger der ſolch jr Luft- fahꝛen/ als ein falſch eꝛdichtetes und eingebilde- tes Werck verworffen/ Luͤgen ſtraffen moͤchte/ denſelbẽ zu ſich gefodert habe/ uñ in ſeiner Gegẽ- wart ſich geſalbet/ darnach ſich auff eine Gabel geſetzet/ als wolte ſie gleich davõ fahren/ aber ſie ſey alſo bald ingeſchlaffen/ uñ ſich wunďlich her- um geweltzet/ biß ſie endlich võ der Banck gefal- lẽ und ein Loch im Kopff bekom̃en hat. Sind ſol- ches demnach nur Teufliſche Traͤume/ und ſtaꝛ- cke Einbildungen der verderbeten Phantaſey. Daher ſchreibet Philippus lib. de anima. Die 4. Arth der Treume iſt Teuffliſch/ als weñ die Hexẽ ihnẽ einbildẽ uñ traͤumẽ laſſẽ/ als werẽ ſie bey Gaſtereyen und Freuden-Spielen/ da man doch auß der Erfahrung hat/ daß ſie nit ſind võ Orte und Stelle kommen/ ſondern daß ſie nur im Schlaffe durch ihre Geberden und Geſchrey ſolche Zeichen von ſich gegeben haben/ als wenn ſie bey Gaſtereyen werẽ/ huͤpfftẽ und ſyringen. Iaco-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0242" n="218"/><fw place="top" type="header">2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.</fw><lb/> „bẽ Stunde were bey ihrem Sataniſchen Wol-<lb/> „lebẽ geweſt/ in uñ zu welcher ihr Ehmañ/ Ver-<lb/> „moͤge ſeins geleiſtetẽ Eydes/ ſie wil bey ſich im<lb/> „Bett gemercket/ und mit Fleiß zu unterſchied-<lb/> lichen mahlen angegriffen haben. Hr. <hi rendition="#aq">D. Luth.</hi><lb/> Sel. <hi rendition="#aq">Tom. 1. Ien. Lat. fol.</hi> 26. nachdem eꝛ geſagt/<lb/> es were lauter Traumwerck und erdichtete Sa-<lb/> chen/ daß der Satan die Hexen in der Lufft leib-<lb/> lich ſolle fortfuͤhren/ erzehlet auß Johann Key-<lb/> ſerbergen eine Hiſtorie von einer alten Vettel/<lb/> welche damit ſie ihren Prediger der ſolch jr Luft-<lb/> fahꝛen/ als ein falſch eꝛdichtetes und eingebilde-<lb/> tes Werck verworffen/ Luͤgen ſtraffen moͤchte/<lb/> denſelbẽ zu ſich gefodert habe/ uñ in ſeiner Gegẽ-<lb/> wart ſich geſalbet/ darnach ſich auff eine Gabel<lb/> geſetzet/ als wolte ſie gleich davõ fahren/ aber ſie<lb/> ſey alſo bald ingeſchlaffen/ uñ ſich wunďlich her-<lb/> um geweltzet/ biß ſie endlich võ der Banck gefal-<lb/> lẽ und ein Loch im Kopff bekom̃en hat. Sind ſol-<lb/> ches demnach nur Teufliſche Traͤume/ und ſtaꝛ-<lb/> cke Einbildungen der verderbeten Phantaſey.<lb/> Daher ſchreibet <hi rendition="#aq">Philippus lib. de anima.</hi> Die<lb/> 4. Arth der Treume iſt Teuffliſch/ als weñ die<lb/> Hexẽ ihnẽ einbildẽ uñ traͤumẽ laſſẽ/ als werẽ ſie<lb/> bey Gaſtereyen und Freuden-Spielen/ da man<lb/> doch auß der Erfahrung hat/ daß ſie nit ſind võ<lb/> Orte und Stelle kommen/ ſondern daß ſie nur<lb/> im Schlaffe durch ihre Geberden und Geſchrey<lb/> ſolche Zeichen von ſich gegeben haben/ als wenn<lb/> ſie bey Gaſtereyen werẽ/ huͤpfftẽ und ſyringen.</p><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Iaco-</hi> </fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [218/0242]
2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.
„bẽ Stunde were bey ihrem Sataniſchen Wol-
„lebẽ geweſt/ in uñ zu welcher ihr Ehmañ/ Ver-
„moͤge ſeins geleiſtetẽ Eydes/ ſie wil bey ſich im
„Bett gemercket/ und mit Fleiß zu unterſchied-
lichen mahlen angegriffen haben. Hr. D. Luth.
Sel. Tom. 1. Ien. Lat. fol. 26. nachdem eꝛ geſagt/
es were lauter Traumwerck und erdichtete Sa-
chen/ daß der Satan die Hexen in der Lufft leib-
lich ſolle fortfuͤhren/ erzehlet auß Johann Key-
ſerbergen eine Hiſtorie von einer alten Vettel/
welche damit ſie ihren Prediger der ſolch jr Luft-
fahꝛen/ als ein falſch eꝛdichtetes und eingebilde-
tes Werck verworffen/ Luͤgen ſtraffen moͤchte/
denſelbẽ zu ſich gefodert habe/ uñ in ſeiner Gegẽ-
wart ſich geſalbet/ darnach ſich auff eine Gabel
geſetzet/ als wolte ſie gleich davõ fahren/ aber ſie
ſey alſo bald ingeſchlaffen/ uñ ſich wunďlich her-
um geweltzet/ biß ſie endlich võ der Banck gefal-
lẽ und ein Loch im Kopff bekom̃en hat. Sind ſol-
ches demnach nur Teufliſche Traͤume/ und ſtaꝛ-
cke Einbildungen der verderbeten Phantaſey.
Daher ſchreibet Philippus lib. de anima. Die
4. Arth der Treume iſt Teuffliſch/ als weñ die
Hexẽ ihnẽ einbildẽ uñ traͤumẽ laſſẽ/ als werẽ ſie
bey Gaſtereyen und Freuden-Spielen/ da man
doch auß der Erfahrung hat/ daß ſie nit ſind võ
Orte und Stelle kommen/ ſondern daß ſie nur
im Schlaffe durch ihre Geberden und Geſchrey
ſolche Zeichen von ſich gegeben haben/ als wenn
ſie bey Gaſtereyen werẽ/ huͤpfftẽ und ſyringen.
Iaco-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |