Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Th. C. 2. Von der Hexen Reisefahrt. weil er in dem Wesen war/ vernam er nichtsvon dem/ was vorlieff/ da er wieder zu sich selbst kommen/ ward es bereit Tag/ und befand sich in fast rauhen Bergen/ so zubrochen und ab- gemattet/ daß ihn dauchte/ daß er nicht ein Bein an sich hätte/ so gesund und gantz were/ und da er wissen wolte/ an welchem Ort er were/ gieng er hinnab ins ebene Land/ alda er Leute gefunden/ so unterschieden von denen in Spa- nien/ daß er ihre Sprache nicht verstunde/ und wuste sonst nichts außzurichten/ denn durch Zeichen zuverstehen zugeben/ daß sie ihme zu Hülffe kämen. Da er nun also gar alleine reisete/ zog er gegen Niedergang/ und schweiff- te drey Jahr herumb/ ehe er wieder in Spani- en kommen kunte/ mit unzehlicher Mühe und Gefahren. Da er in sein Hauß war/ endecke- te er alles das/ was sein Fürwitz ihm zu sehen und erkennen geben/ auff welches der Zaube- rer/ und andere von der Geselschafft von der O- brigkeit gerechtfertiget worden. Eine merck- liche Historia erzehlet auch Balduinus Ronsseus in seinen Epistolis Medicinalibus Epist. 50. und schleust endlich dahin/ daß solche Versam- lungen der Hexen leibhafftig geschehen müssen. Concluderem cum Iamblicho, quae fascinati imaginantur, nullam habere actionis & essen- tiae veritatem, nisi juvenis hic adhuc, dum in vivis esset, atque cum consulari hoc viro fa- miliariter vivens, rem omnem & narrasset, & utraque
2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt. weil er in dem Weſen war/ vernam er nichtsvon dem/ was vorlieff/ da er wieder zu ſich ſelbſt kommen/ ward es bereit Tag/ und befand ſich in faſt rauhen Bergen/ ſo zubrochen und ab- gemattet/ daß ihn dauchte/ daß er nicht ein Bein an ſich haͤtte/ ſo geſund und gantz were/ und da er wiſſẽ wolte/ an welchem Ort er were/ gieng er hinnab ins ebene Land/ alda er Leute gefunden/ ſo unterſchieden von denen in Spa- nien/ daß er ihre Sprache nicht verſtunde/ und wuſte ſonſt nichts außzurichten/ denn durch Zeichen zuverſtehen zugeben/ daß ſie ihme zu Huͤlffe kaͤmen. Da er nun alſo gar alleine reiſete/ zog er gegen Niedergang/ und ſchweiff- te drey Jahr herumb/ ehe er wieder in Spani- en kommen kunte/ mit unzehlicher Muͤhe und Gefahren. Da er in ſein Hauß war/ endecke- te er alles das/ was ſein Fuͤrwitz ihm zu ſehen und erkennen geben/ auff welches der Zaube- rer/ und andere von der Geſelſchafft von der O- brigkeit gerechtfertiget worden. Eine merck- liche Hiſtoria erzehlet auch Balduinus Ronſſeus in ſeinen Epiſtolis Medicinalibus Epiſt. 50. und ſchleuſt endlich dahin/ daß ſolche Verſam- lungen der Hexen leibhafftig geſchehen muͤſſen. Concluderem cum Iamblicho, quæ faſcinati imaginantur, nullam habere actionis & eſſen- tiæ veritatem, niſi juvenis hic adhuc, dum in vivis eſſet, atque cum conſulari hoc viro fa- miliariter vivens, rem omnem & narraſſet, & utraque
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2. Th. C. 2. Von der Hexen Reiſefahrt.
weil er in dem Weſen war/ vernam er nichts
von dem/ was vorlieff/ da er wieder zu ſich ſelbſt
kommen/ ward es bereit Tag/ und befand ſich
in faſt rauhen Bergen/ ſo zubrochen und ab-
gemattet/ daß ihn dauchte/ daß er nicht ein
Bein an ſich haͤtte/ ſo geſund und gantz were/
und da er wiſſẽ wolte/ an welchem Ort er were/
gieng er hinnab ins ebene Land/ alda er Leute
gefunden/ ſo unterſchieden von denen in Spa-
nien/ daß er ihre Sprache nicht verſtunde/ und
wuſte ſonſt nichts außzurichten/ denn durch
Zeichen zuverſtehen zugeben/ daß ſie ihme zu
Huͤlffe kaͤmen. Da er nun alſo gar alleine
reiſete/ zog er gegen Niedergang/ und ſchweiff-
te drey Jahr herumb/ ehe er wieder in Spani-
en kommen kunte/ mit unzehlicher Muͤhe und
Gefahren. Da er in ſein Hauß war/ endecke-
te er alles das/ was ſein Fuͤrwitz ihm zu ſehen
und erkennen geben/ auff welches der Zaube-
rer/ und andere von der Geſelſchafft von der O-
brigkeit gerechtfertiget worden. Eine merck-
liche Hiſtoria erzehlet auch Balduinus Ronſſeus
in ſeinen Epiſtolis Medicinalibus Epiſt. 50.
und ſchleuſt endlich dahin/ daß ſolche Verſam-
lungen der Hexen leibhafftig geſchehen muͤſſen.
Concluderem cum Iamblicho, quæ faſcinati
imaginantur, nullam habere actionis & eſſen-
tiæ veritatem, niſi juvenis hic adhuc, dum in
vivis eſſet, atque cum conſulari hoc viro fa-
miliariter vivens, rem omnem & narraſſet, &
utraque
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