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Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

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und in der Marter weinen können.
und Zauberer gefoltert oder gemartert werden/War umb
die Hexen
in der Mar-
ter gemei-
niglich nit
weinen.

pflegen sie gemeiniglich nicht zu weinen; die
Vrsach dessen kan seyn/ 1. ihre Verstockung
und Hartnäckigkeit/ welche fürnemlich der
Teuffel in ihnen wircket. Vnd sehen wir es
an den Kindern/ die von Natur zum weinen
geneiget sind/ daß sie auß einem halßstarrigen
und vertrackten bösen Sinne/ ob sie gleich biß
auffs Blut gesteupet werden/ dennoch keine
Zähren fallen lassen. 2. Die allzugrosse
Traurigkeit und Gemüthsbestürtzung/ da man
in unvermutheten grossen Vnglück nicht wei-
nen kan/ wie Camerarius mit vielen Historien
beweiset. 3. Die Erstarrung der Glieder/ wel-
che auch bey andern das weinen pfleget zurück
zuhalten. Besihe Bodinum lib. 4. c. 1. Dae-
monom. p. m.
205. daß Paulus Grillandus
und Pater Sprenger vermelden/ daß keine He-
xe zuweinen vermogt habe. Item. pag. 173. Daß
sie gerne weinen wollen/ aber können nicht/
dannen hero sie ihnen selbsten sollen Speichel in
die Augen schmieren/ und gleichsam also ein
Weinen simuliren: Item daß der Weinens.
Mangel ein gewisses Kennzeichen sey einer
Vnholden. Item pag. 229. Daß eine Hexe
bekant habe/ sie könten nicht mehr als drey Zäh-
ren auß dem rechten Auge bringen. Adde
Hildebrand. in Theurg. pag. m.
255.

Aber gnug von Thränen/ itzt folget von der§. 8.
Rauberi-
sche Vnge-
treuheit:

Treue. Mederus in der dritten Hexenpre-

digt
N ij

und in der Marter weinen koͤnnen.
und Zauberer gefoltert oder gemartert werden/War umb
die Hexen
in deꝛ Maꝛ-
ter gemei-
niglich nit
weinen.

pflegen ſie gemeiniglich nicht zu weinen; die
Vrſach deſſen kan ſeyn/ 1. ihre Verſtockung
und Hartnaͤckigkeit/ welche fuͤrnemlich der
Teuffel in ihnen wircket. Vnd ſehen wir es
an den Kindern/ die von Natur zum weinen
geneiget ſind/ daß ſie auß einem halßſtarrigen
und vertrackten boͤſen Sinne/ ob ſie gleich biß
auffs Blut geſteupet werden/ dennoch keine
Zaͤhren fallen laſſen. 2. Die allzugroſſe
Traurigkeit und Gemuͤthsbeſtuͤrtzung/ da man
in unvermutheten groſſen Vngluͤck nicht wei-
nen kan/ wie Camerarius mit vielen Hiſtorien
beweiſet. 3. Die Erſtarrung der Glieder/ wel-
che auch bey andern das weinen pfleget zuruͤck
zuhalten. Beſihe Bodinum lib. 4. c. 1. Dæ-
monom. p. m.
205. daß Paulus Grillandus
und Pater Sprenger vermelden/ daß keine He-
xe zuweinen vermogt habe. Item. pag. 173. Daß
ſie gerne weinen wollen/ aber koͤnnen nicht/
dannen hero ſie ihnen ſelbſten ſollen Speichel in
die Augen ſchmieren/ und gleichſam alſo ein
Weinen ſimuliren: Item daß der Weinens.
Mangel ein gewiſſes Kennzeichen ſey einer
Vnholden. Item pag. 229. Daß eine Hexe
bekant habe/ ſie koͤnten nicht mehr als drey Zaͤh-
ren auß dem rechten Auge bringen. Adde
Hildebrand. in Theurg. pag. m.
255.

Aber gnug von Thraͤnen/ itzt folget von der§. 8.
Rauberi-
ſche Vnge-
treuheit:

Treue. Mederus in der dritten Hexenpre-

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N ij
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[295[195]/0219] und in der Marter weinen koͤnnen. und Zauberer gefoltert oder gemartert werden/ pflegen ſie gemeiniglich nicht zu weinen; die Vrſach deſſen kan ſeyn/ 1. ihre Verſtockung und Hartnaͤckigkeit/ welche fuͤrnemlich der Teuffel in ihnen wircket. Vnd ſehen wir es an den Kindern/ die von Natur zum weinen geneiget ſind/ daß ſie auß einem halßſtarrigen und vertrackten boͤſen Sinne/ ob ſie gleich biß auffs Blut geſteupet werden/ dennoch keine Zaͤhren fallen laſſen. 2. Die allzugroſſe Traurigkeit und Gemuͤthsbeſtuͤrtzung/ da man in unvermutheten groſſen Vngluͤck nicht wei- nen kan/ wie Camerarius mit vielen Hiſtorien beweiſet. 3. Die Erſtarrung der Glieder/ wel- che auch bey andern das weinen pfleget zuruͤck zuhalten. Beſihe Bodinum lib. 4. c. 1. Dæ- monom. p. m. 205. daß Paulus Grillandus und Pater Sprenger vermelden/ daß keine He- xe zuweinen vermogt habe. Item. pag. 173. Daß ſie gerne weinen wollen/ aber koͤnnen nicht/ dannen hero ſie ihnen ſelbſten ſollen Speichel in die Augen ſchmieren/ und gleichſam alſo ein Weinen ſimuliren: Item daß der Weinens. Mangel ein gewiſſes Kennzeichen ſey einer Vnholden. Item pag. 229. Daß eine Hexe bekant habe/ ſie koͤnten nicht mehr als drey Zaͤh- ren auß dem rechten Auge bringen. Adde Hildebrand. in Theurg. pag. m. 255. War umb die Hexen in deꝛ Maꝛ- ter gemei- niglich nit weinen. Aber gnug von Thraͤnen/ itzt folget von der Treue. Mederus in der dritten Hexenpre- digt §. 8. Rauberi- ſche Vnge- treuheit: N ij

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Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 295[195]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/219>, abgerufen am 24.11.2024.