Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. Th. C. 1 §. 4. Von denen Personen/ welche Mannsbilder Haupter viel grösser/ und dar-Warümb die Män- ner witzi- ger sind denn die Weider. ümb haben sie auch mehr Gehirn/ Verstandes und Weißheit/ denn die Weibesbilder/ welches denn die Poeten haben angedeutet/ da sie ge- dichtet haben; Pallas die Göttin der Klugheit sey auß des Iovis Gehirn gebohren und habe keine Mutter nicht; anzuzeigen/ daß die Weiß- heit nicht von Weibern herkomme/ sintemahl sie vielmehr zur Natur des Viehes nahen/ (auch erweiset es das Sprichwort und die Er- fahrung/ daß wenn ein Regiment von Wei- bern bestellet würde/ dasselbe nur würde wehren/ biß die Sonne unter ginge: und daß man saget Weiber haben lange Kleider und kurtze Sinne) zu dem hat sich auch der Satan zuerst an das Weib gemacht/ durch welches darnach der Mann betrogen worden. Ferner halt ichs da- für/ Gott habe es sonderlich solcher Gestalt an- gesehen/ auff daß er den Satan hiedurch zu- schanden machte/ und seine Macht mit diesen schwächte/ daß er ihm gemeiniglich und inson- derheit über diese Creaturen/ so weniger geach- tet und nach gültiger seyn/ denn andere/ Macht hat gegeben/ als über die Schlangen/ Mücken/ Fliegen und andere Thiere/ welche das Gesetze Gottes unrein nennet; und darnach mehr über die unvernünfftigen Thiere/ denn über das Menschliche Geschlecht; und solgends mehr ü- ber die Weiber/ denn die Männer/ und endlich mehr über diese Leute/ so dahin leben wie das Vieh/
2. Th. C. 1 §. 4. Von denen Perſonen/ welche Mannsbilder Haupter viel groͤſſer/ und dar-Waruͤmb die Maͤn- ner witzi- ger ſind denn die Weider. uͤmb haben ſie auch mehr Gehirn/ Verſtandes und Weißheit/ denn die Weibesbilder/ welches denn die Poeten haben angedeutet/ da ſie ge- dichtet haben; Pallas die Goͤttin der Klugheit ſey auß des Iovis Gehirn gebohren und habe keine Mutter nicht; anzuzeigen/ daß die Weiß- heit nicht von Weibern herkomme/ ſintemahl ſie vielmehr zur Natur des Viehes nahen/ (auch erweiſet es das Sprichwort und die Er- fahrung/ daß wenn ein Regiment von Wei- bern beſtellet wuͤrde/ daſſelbe nur wuͤrde wehren/ biß die Sonne unter ginge: und daß man ſaget Weiber haben lange Kleider und kurtze Sinne) zu dem hat ſich auch der Satan zuerſt an das Weib gemacht/ durch welches darnach der Mann betrogen worden. Ferner halt ichs da- fuͤr/ Gott habe es ſonderlich ſolcher Geſtalt an- geſehen/ auff daß er den Satan hiedurch zu- ſchanden machte/ und ſeine Macht mit dieſen ſchwaͤchte/ daß er ihm gemeiniglich und inſon- derheit uͤber dieſe Creaturen/ ſo weniger geach- tet und nach guͤltiger ſeyn/ denn andere/ Macht hat gegeben/ als uͤber die Schlangen/ Muͤcken/ Fliegen und andere Thiere/ welche das Geſetze Gottes unrein nennet; und darnach mehr uͤber die unvernuͤnfftigen Thiere/ denn uͤber das Menſchliche Geſchlecht; und ſolgends mehr uͤ- ber die Weiber/ denn die Maͤnner/ und endlich mehr uͤber dieſe Leute/ ſo dahin leben wie das Vieh/
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2. Th. C. 1 §. 4. Von denen Perſonen/ welche
Mannsbilder Haupter viel groͤſſer/ und dar-
uͤmb haben ſie auch mehr Gehirn/ Verſtandes
und Weißheit/ denn die Weibesbilder/ welches
denn die Poeten haben angedeutet/ da ſie ge-
dichtet haben; Pallas die Goͤttin der Klugheit
ſey auß des Iovis Gehirn gebohren und habe
keine Mutter nicht; anzuzeigen/ daß die Weiß-
heit nicht von Weibern herkomme/ ſintemahl
ſie vielmehr zur Natur des Viehes nahen/
(auch erweiſet es das Sprichwort und die Er-
fahrung/ daß wenn ein Regiment von Wei-
bern beſtellet wuͤrde/ daſſelbe nur wuͤrde wehren/
biß die Sonne unter ginge: und daß man ſaget
Weiber haben lange Kleider und kurtze Sinne)
zu dem hat ſich auch der Satan zuerſt an das
Weib gemacht/ durch welches darnach der
Mann betrogen worden. Ferner halt ichs da-
fuͤr/ Gott habe es ſonderlich ſolcher Geſtalt an-
geſehen/ auff daß er den Satan hiedurch zu-
ſchanden machte/ und ſeine Macht mit dieſen
ſchwaͤchte/ daß er ihm gemeiniglich und inſon-
derheit uͤber dieſe Creaturen/ ſo weniger geach-
tet und nach guͤltiger ſeyn/ denn andere/ Macht
hat gegeben/ als uͤber die Schlangen/ Muͤcken/
Fliegen und andere Thiere/ welche das Geſetze
Gottes unrein nennet; und darnach mehr uͤber
die unvernuͤnfftigen Thiere/ denn uͤber das
Menſchliche Geſchlecht; und ſolgends mehr uͤ-
ber die Weiber/ denn die Maͤnner/ und endlich
mehr uͤber dieſe Leute/ ſo dahin leben wie das
Vieh/
Waruͤmb
die Maͤn-
ner witzi-
ger ſind
denn die
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