Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. IV. Cap. einen Compas, Brennglas und Spiegel, in ei-ner wohl zugebundenen Blase haben solte, die solte ich in ein silbern Bechergen mit einen Deckel legen. Jn einer andern Blase solte ich eine kupfferne Schachtel haben, so man auf bey- den Seiten aufmachen könte, an der einen Seite solte sie mit Zunder gefüllet seyn, und in der an- dern Seite mit einem länglichten Stahl, 3. Feuersteine, ein Stückgen Schwefel, damit man allezeit Schwefel-Faden machen könte, nebst 5. oder 6. Schwefel-Faden, wobey etwas Bind- faden mit 6. oder 7. Nägeln. Jn der dritten Abtheilung meiner Tasche müste ich ein Perspe- ctiv nebst 3. oder 4. Zwiebacken, mit einem Cry- stallnen Fläschgen voll Brandtewein haben. Auf meinen Wanderstab hatte ich an statt des Knopffs ein klein Hand-Beil, und hinten dran einen Hammer. Jedoch gieng ich mit dieser Ta- sche nicht an Land, da Städte und Dörffer wa- ren, dann alsdann ließ ich selbige auf den Schiffe, iedoch war mein Hand-Beil allzeit mein Wan- derstab. Wir giengen hierauf an Land, und waren mit Wir marchirten nach Westen, bis auf den be- möch-
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. IV. Cap. einen Compas, Brennglas und Spiegel, in ei-ner wohl zugebundenen Blaſe haben ſolte, die ſolte ich in ein ſilbern Bechergen mit einen Deckel legen. Jn einer andern Blaſe ſolte ich eine kupfferne Schachtel haben, ſo man auf bey- den Seiten aufmachen koͤnte, an der einen Seite ſolte ſie mit Zunder gefuͤllet ſeyn, und in der an- dern Seite mit einem laͤnglichten Stahl, 3. Feuerſteine, ein Stuͤckgen Schwefel, damit man allezeit Schwefel-Faden machen koͤnte, nebſt 5. oder 6. Schwefel-Faden, wobey etwas Bind- faden mit 6. oder 7. Naͤgeln. Jn der dritten Abtheilung meiner Taſche muͤſte ich ein Perſpe- ctiv nebſt 3. oder 4. Zwiebacken, mit einem Cry- ſtallnen Flaͤſchgen voll Brandtewein haben. Auf meinen Wanderſtab hatte ich an ſtatt des Knopffs ein klein Hand-Beil, und hinten dran einen Hammer. Jedoch gieng ich mit dieſer Ta- ſche nicht an Land, da Staͤdte und Doͤrffer wa- ren, dann alsdann ließ ich ſelbige auf den Schiffe, iedoch war mein Hand-Beil allzeit mein Wan- derſtab. Wir giengen hierauf an Land, und waren mit Wir marchirten nach Weſten, bis auf den be- moͤch-
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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. IV. Cap.
einen Compas, Brennglas und Spiegel, in ei-
ner wohl zugebundenen Blaſe haben ſolte,
die ſolte ich in ein ſilbern Bechergen mit einen
Deckel legen. Jn einer andern Blaſe ſolte ich
eine kupfferne Schachtel haben, ſo man auf bey-
den Seiten aufmachen koͤnte, an der einen Seite
ſolte ſie mit Zunder gefuͤllet ſeyn, und in der an-
dern Seite mit einem laͤnglichten Stahl, 3.
Feuerſteine, ein Stuͤckgen Schwefel, damit
man allezeit Schwefel-Faden machen koͤnte, nebſt
5. oder 6. Schwefel-Faden, wobey etwas Bind-
faden mit 6. oder 7. Naͤgeln. Jn der dritten
Abtheilung meiner Taſche muͤſte ich ein Perſpe-
ctiv nebſt 3. oder 4. Zwiebacken, mit einem Cry-
ſtallnen Flaͤſchgen voll Brandtewein haben.
Auf meinen Wanderſtab hatte ich an ſtatt des
Knopffs ein klein Hand-Beil, und hinten dran
einen Hammer. Jedoch gieng ich mit dieſer Ta-
ſche nicht an Land, da Staͤdte und Doͤrffer wa-
ren, dann alsdann ließ ich ſelbige auf den Schiffe,
iedoch war mein Hand-Beil allzeit mein Wan-
derſtab.
Wir giengen hierauf an Land, und waren mit
allen Noͤthigen wohl verſehen, 25. Mann ſtarck;
und noch 3. Sclaven, ſo unſere noͤthigen Sa-
chen trugen.
Wir marchirten nach Weſten, bis auf den be-
ſagten Berg, der gantz mit Baͤumen von vieler-
ley Art beſetzt war, wir giengen uͤber den Berg
hin, immer nach Weſten, ohngefehr um 3. Uhr,
bis daß er ſich nach Weſten verlohr. Damit
wir aber durch das Feuer nicht verrathen werden
moͤch-
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