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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. VIII. Cap.
Cartesii, so ins Spanische übersetzt. Sechzehen
Bücher des Euclidis, so Spanisch waren. Jch
verehrte ihm dieses alles aus aufrichtigen Ge-
müth. Er weigerte sich zwar, ich zwang ihn aber
solche anzunehmen, und er versicherte mir, daß er
mir alle Freundschafft thun wolte, so viel er nur
könte. Er war ungemein vergnügt darü-
ber, ich aber noch mehr, weil ich ihn mir
aufs neue vecpflichtet hatte. Jch nahm mit
Erlaubnis des Capitains dem Aufwärter die
Bouteille aus der Hand, weil aber wenig drinn
war, so bat ich um Erlaubnis, daß ich von mei-
nen Wein holen möchte, davon ich noch 2. Op-
höffte voll hatte. Davor, und noch vor 24. Fäß-
gen Frantz-Brandtewein ich die Fracht be-
zahlen muste. Der Capitain sahe mich an, und
sagte mit Lachen: Hört doch Herr Kauff-
mann, solte es vor mich und meine Schiff
Leute keine Schande seyn, daß ich so einen
Mann als der
Garbon ist, durch euch ttactiren
lasse, und zwar in meinem Schiffe, was dün-
cket euch? Das ist wahrhafftig mein bester
Wein, ey lasset uns Freunde bleiben. Hört

de Posos, ich wette mit euch um 15. Eimer
Wein, ich weiß, was ihr mir dienen sollet.

Wir wollen wetten, und der Garbon soll
Richter seyn. Wartet,
sagte der Capitain, nahm
seinen Bley-Stifft, und schrieb auf einen Brief,
machte es zu, und gab es dem Garbon, und sagte:
Mein Herr, macht dieses hernach auf, wenn
unser Kauffmann gesagt, was er thun will.
Gut,
sagte ich, ich nöthige euch beyde, nebst

eu-

Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap.
Carteſii, ſo ins Spaniſche uͤberſetzt. Sechzehen
Buͤcher des Euclidis, ſo Spaniſch waren. Jch
verehrte ihm dieſes alles aus aufrichtigen Ge-
muͤth. Er weigerte ſich zwar, ich zwang ihn aber
ſolche anzunehmen, und er verſicherte mir, daß er
mir alle Freundſchafft thun wolte, ſo viel er nur
koͤnte. Er war ungemein vergnuͤgt daruͤ-
ber, ich aber noch mehr, weil ich ihn mir
aufs neue vecpflichtet hatte. Jch nahm mit
Erlaubnis des Capitains dem Aufwaͤrter die
Bouteille aus der Hand, weil aber wenig drinn
war, ſo bat ich um Erlaubnis, daß ich von mei-
nen Wein holen moͤchte, davon ich noch 2. Op-
hoͤffte voll hatte. Davor, und noch vor 24. Faͤß-
gen Frantz-Brandtewein ich die Fracht be-
zahlen muſte. Der Capitain ſahe mich an, und
ſagte mit Lachen: Hoͤrt doch Herr Kauff-
mann, ſolte es vor mich und meine Schiff
Leute keine Schande ſeyn, daß ich ſo einen
Mann als der
Garbon iſt, durch euch ttactiren
laſſe, und zwar in meinem Schiffe, was duͤn-
cket euch? Das iſt wahrhafftig mein beſter
Wein, ey laſſet uns Freunde bleiben. Hoͤrt

de Poſos, ich wette mit euch um 15. Eimer
Wein, ich weiß, was ihr mir dienen ſollet.

Wir wollen wetten, und der Garbon ſoll
Richter ſeyn. Wartet,
ſagte der Capitain, nahm
ſeinen Bley-Stifft, und ſchrieb auf einen Brief,
machte es zu, und gab es dem Garbon, und ſagte:
Mein Herr, macht dieſes hernach auf, wenn
unſer Kauffmann geſagt, was er thun will.
Gut,
ſagte ich, ich noͤthige euch beyde, nebſt

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[236/0272] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VIII. Cap. Carteſii, ſo ins Spaniſche uͤberſetzt. Sechzehen Buͤcher des Euclidis, ſo Spaniſch waren. Jch verehrte ihm dieſes alles aus aufrichtigen Ge- muͤth. Er weigerte ſich zwar, ich zwang ihn aber ſolche anzunehmen, und er verſicherte mir, daß er mir alle Freundſchafft thun wolte, ſo viel er nur koͤnte. Er war ungemein vergnuͤgt daruͤ- ber, ich aber noch mehr, weil ich ihn mir aufs neue vecpflichtet hatte. Jch nahm mit Erlaubnis des Capitains dem Aufwaͤrter die Bouteille aus der Hand, weil aber wenig drinn war, ſo bat ich um Erlaubnis, daß ich von mei- nen Wein holen moͤchte, davon ich noch 2. Op- hoͤffte voll hatte. Davor, und noch vor 24. Faͤß- gen Frantz-Brandtewein ich die Fracht be- zahlen muſte. Der Capitain ſahe mich an, und ſagte mit Lachen: Hoͤrt doch Herr Kauff- mann, ſolte es vor mich und meine Schiff Leute keine Schande ſeyn, daß ich ſo einen Mann als der Garbon iſt, durch euch ttactiren laſſe, und zwar in meinem Schiffe, was duͤn- cket euch? Das iſt wahrhafftig mein beſter Wein, ey laſſet uns Freunde bleiben. Hoͤrt de Poſos, ich wette mit euch um 15. Eimer Wein, ich weiß, was ihr mir dienen ſollet. Wir wollen wetten, und der Garbon ſoll Richter ſeyn. Wartet, ſagte der Capitain, nahm ſeinen Bley-Stifft, und ſchrieb auf einen Brief, machte es zu, und gab es dem Garbon, und ſagte: Mein Herr, macht dieſes hernach auf, wenn unſer Kauffmann geſagt, was er thun will. Gut, ſagte ich, ich noͤthige euch beyde, nebſt eu-

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/272>, abgerufen am 23.11.2024.