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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. VI. Cap.

Träger fieng einsmals in der Nacht gewaltig
an zu bellen, iedoch hörte ich ihn nicht anfäng-
lich: Als ich aber des Morgens aufwachte, sahe
ich, daß alle meine Pfähle mit Rasen bedeckt
wurden. Hierdurch erschrack ich, und meinte,
wenn sie starck wären, könten sie meine gantze
Festung begraben. Jch sahe rund um mich her-
um, und vermerckte niemand. Jch ließ Trä-
gern
hinaus, und der war auch ruhig. Jch sa-
he den gantzen Tag aus, vernahm aber keinen
Menschen. Des Abends steckte ich Licht an, und
und begab mich zu Bette. Jn Mitternacht fieng
Träger wieder an zu bellen. Jch deckte mein
Licht zu, und eröffnete sachte meine Fenster, und
da ich meine Doppelhacken rings um ansteckte,
gab ich damit Feuer.

Hierauf erhub sich ein schrecklich Geheule.
Jch stopffte so gleich meine Löcher wieder zu,
lude meine Gewehre wieder, und brachte sie wie-
der in Ordnung. Nach 2. Stunden ohngefehr
fieng Träger wieder an zu knurren. Jch verbot
ihm das Bellen, und gab wieder rings herum
Feuer; hierauf erfolgte eben wieder ein solch Ge-
schrey. Jch stopffte meine Schieß-Löcher zu,
lude meine Doppelhacken, legte mich nieder,
und ließ alles auf Trägers Wache ankommen.

Wie es Tag worden, und ich nebst meinem
Hund nichts vernahm, traten wir heraus, und
waren Willens, nach den Berg zu gehen, ich
durffte aber nicht, denn ich furchte mich vor einen
Uberfall, daher blieb ich 10. Tage hinter einan-
der in der Festung, und gab gute Acht, hielte

auch
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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap.

Traͤger fieng einsmals in der Nacht gewaltig
an zu bellen, iedoch hoͤrte ich ihn nicht anfaͤng-
lich: Als ich aber des Morgens aufwachte, ſahe
ich, daß alle meine Pfaͤhle mit Raſen bedeckt
wurden. Hierdurch erſchrack ich, und meinte,
wenn ſie ſtarck waͤren, koͤnten ſie meine gantze
Feſtung begraben. Jch ſahe rund um mich her-
um, und vermerckte niemand. Jch ließ Traͤ-
gern
hinaus, und der war auch ruhig. Jch ſa-
he den gantzen Tag aus, vernahm aber keinen
Menſchen. Des Abends ſteckte ich Licht an, und
und begab mich zu Bette. Jn Mitternacht fieng
Traͤger wieder an zu bellen. Jch deckte mein
Licht zu, und eroͤffnete ſachte meine Fenſter, und
da ich meine Doppelhacken rings um anſteckte,
gab ich damit Feuer.

Hierauf erhub ſich ein ſchrecklich Geheule.
Jch ſtopffte ſo gleich meine Loͤcher wieder zu,
lude meine Gewehre wieder, und brachte ſie wie-
der in Ordnung. Nach 2. Stunden ohngefehr
fieng Traͤger wieder an zu knurren. Jch verbot
ihm das Bellen, und gab wieder rings herum
Feuer; hierauf erfolgte eben wieder ein ſolch Ge-
ſchrey. Jch ſtopffte meine Schieß-Loͤcher zu,
lude meine Doppelhacken, legte mich nieder,
und ließ alles auf Traͤgers Wache ankommen.

Wie es Tag worden, und ich nebſt meinem
Hund nichts vernahm, traten wir heraus, und
waren Willens, nach den Berg zu gehen, ich
durffte aber nicht, denn ich furchte mich vor einen
Uberfall, daher blieb ich 10. Tage hinter einan-
der in der Feſtung, und gab gute Acht, hielte

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[161/0191] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap. Traͤger fieng einsmals in der Nacht gewaltig an zu bellen, iedoch hoͤrte ich ihn nicht anfaͤng- lich: Als ich aber des Morgens aufwachte, ſahe ich, daß alle meine Pfaͤhle mit Raſen bedeckt wurden. Hierdurch erſchrack ich, und meinte, wenn ſie ſtarck waͤren, koͤnten ſie meine gantze Feſtung begraben. Jch ſahe rund um mich her- um, und vermerckte niemand. Jch ließ Traͤ- gern hinaus, und der war auch ruhig. Jch ſa- he den gantzen Tag aus, vernahm aber keinen Menſchen. Des Abends ſteckte ich Licht an, und und begab mich zu Bette. Jn Mitternacht fieng Traͤger wieder an zu bellen. Jch deckte mein Licht zu, und eroͤffnete ſachte meine Fenſter, und da ich meine Doppelhacken rings um anſteckte, gab ich damit Feuer. Hierauf erhub ſich ein ſchrecklich Geheule. Jch ſtopffte ſo gleich meine Loͤcher wieder zu, lude meine Gewehre wieder, und brachte ſie wie- der in Ordnung. Nach 2. Stunden ohngefehr fieng Traͤger wieder an zu knurren. Jch verbot ihm das Bellen, und gab wieder rings herum Feuer; hierauf erfolgte eben wieder ein ſolch Ge- ſchrey. Jch ſtopffte meine Schieß-Loͤcher zu, lude meine Doppelhacken, legte mich nieder, und ließ alles auf Traͤgers Wache ankommen. Wie es Tag worden, und ich nebſt meinem Hund nichts vernahm, traten wir heraus, und waren Willens, nach den Berg zu gehen, ich durffte aber nicht, denn ich furchte mich vor einen Uberfall, daher blieb ich 10. Tage hinter einan- der in der Feſtung, und gab gute Acht, hielte auch L

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/191>, abgerufen am 24.11.2024.