Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. VI. Cap. keine solche Vögel gesehen, ich schoß viele davonwegen der Federn und des Fetts halben, denn mit den ersten stopffte ich 4. lange Schlaf-Säcke aus. Nach einiger Zeit giengen sie weg, und ka- men nicht wieder. Nun lebte ich und mein Trä- ger, wie wir es verlangten. Die Welt aber und alles was drauf ist, ist der Veränderung unterworffen. Als ich eine geraume Zeit mit meinem Hund sehr geruhig gelebt, und wenig mehr ans Vaterland und ans Schiff gedachte, war ich auf eine Zeit auf dem Berg, um mich um- zusehen, und sahe mit einem Perspectiv rund um mich herum. Jch entdeckte einige Menschen bey dem Pfahl, welches mir so wol Furcht als Hoff- nung ausjagte, und wuste nicht, ob es gut oder böse, glücklich oder unglücklich vor mich seyn würde. Jch begab mich in mein Castell, und lude mei- der K 3
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap. keine ſolche Voͤgel geſehen, ich ſchoß viele davonwegen der Federn und des Fetts halben, denn mit den erſten ſtopffte ich 4. lange Schlaf-Saͤcke aus. Nach einiger Zeit giengen ſie weg, und ka- men nicht wieder. Nun lebte ich und mein Traͤ- ger, wie wir es verlangten. Die Welt aber und alles was drauf iſt, iſt der Veraͤnderung unterworffen. Als ich eine geraume Zeit mit meinem Hund ſehr geruhig gelebt, und wenig mehr ans Vaterland und ans Schiff gedachte, war ich auf eine Zeit auf dem Berg, um mich um- zuſehen, und ſahe mit einem Perſpectiv rund um mich herum. Jch entdeckte einige Menſchen bey dem Pfahl, welches mir ſo wol Furcht als Hoff- nung ausjagte, und wuſte nicht, ob es gut oder boͤſe, gluͤcklich oder ungluͤcklich vor mich ſeyn wuͤrde. Jch begab mich in mein Caſtell, und lude mei- der K 3
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Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap.
keine ſolche Voͤgel geſehen, ich ſchoß viele davon
wegen der Federn und des Fetts halben, denn
mit den erſten ſtopffte ich 4. lange Schlaf-Saͤcke
aus. Nach einiger Zeit giengen ſie weg, und ka-
men nicht wieder. Nun lebte ich und mein Traͤ-
ger, wie wir es verlangten. Die Welt aber
und alles was drauf iſt, iſt der Veraͤnderung
unterworffen. Als ich eine geraume Zeit mit
meinem Hund ſehr geruhig gelebt, und wenig
mehr ans Vaterland und ans Schiff gedachte,
war ich auf eine Zeit auf dem Berg, um mich um-
zuſehen, und ſahe mit einem Perſpectiv rund um
mich herum. Jch entdeckte einige Menſchen bey
dem Pfahl, welches mir ſo wol Furcht als Hoff-
nung ausjagte, und wuſte nicht, ob es gut oder
boͤſe, gluͤcklich oder ungluͤcklich vor mich ſeyn
wuͤrde.
Jch begab mich in mein Caſtell, und lude mei-
ne 6. Flinten, ſtopffte meine Thuͤr und Fenſter
zu, und ließ nur eins nach dem Strand offen.
Jch band Traͤgern das Maul zu, daß er nicht
bellen ſolte. Wie ich ausſahe, vermerckte ich daß
Maͤnner, Weiber und Kinder nach dem zerſchei-
terten Schiff marchirten, und dachten nicht an
mein Caſtell. Sie beſahen das Schiff, und
giengen nach dem Fluß zu, da fanden ſie meine
Huͤtte, und machten ein erſchrecklich Geſchrey
und Geberden, welches mir groſſe Angſt und
Schrecken verurſachte. Sie konten mir zwar
alle in meinem Caſtell nichts thun, allein ſie wa-
ren doch wol ohngefehr 100. Mann ſtarck, und
kontẽ mich wol aushungern. Sie holten Holtz aus
der
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