Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. VI. Cap. ich eine schöne Hütte draus machen könte. Wieich nach den Leim wieder gieng, befand ich, daß er trocken, hart und fest war, welches mir eine sonderliche Freude zu sehen. Wie ich bey meine Hütte kam, sann ich bey Die Thür und den Eingang in meine Hütte Höhe
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap. ich eine ſchoͤne Huͤtte draus machen koͤnte. Wieich nach den Leim wieder gieng, befand ich, daß er trocken, hart und feſt war, welches mir eine ſonderliche Freude zu ſehen. Wie ich bey meine Huͤtte kam, ſann ich bey Die Thuͤr und den Eingang in meine Huͤtte Hoͤhe
<TEI> <text> <body> <div> <floatingText> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0157" n="127"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Curieuſe</hi> Reiſe-Beſchreibung. <hi rendition="#aq">VI. Cap.</hi></hi></fw><lb/> ich eine ſchoͤne Huͤtte draus machen koͤnte. Wie<lb/> ich nach den Leim wieder gieng, befand ich, daß<lb/> er trocken, hart und feſt war, welches mir eine<lb/> ſonderliche Freude zu ſehen.</p><lb/> <p>Wie ich bey meine Huͤtte kam, ſann ich bey<lb/> einer Pfeiffe Toback nach, was ich thun ſolte.<lb/> Jch hieb ein Theil dicke und ſtarcke Zacken herun-<lb/> ter, machte ſie von den kleinen Zweigen reine,<lb/> und grub ſie ſehr tieff und bey einander in den<lb/> Grund wie einen Creyß. Wie dieſer <hi rendition="#aq">Circul</hi> 18.<lb/> Maͤnner-Fuͤſſe groß war, fieng ich an, von unten<lb/> auf es durchzuflechten, wie einen Bauren-Zaun;<lb/> und wie ich daran ſtets arbeitete, hatte in wenig<lb/> Tagen es ſo hoch gemacht, als ich es erlangen<lb/> konte Wie ich nicht hoͤher kommen konte,<lb/> muſte ich eine Leiter machen, und nahm<lb/> 2. brave lange Zacken dazu, ein jede 9. Fuß lang.<lb/> Wie ich aber keinen Bohrer noch Meiſſel hatte,<lb/> muſte ich mit meinem Meſſer die Loͤcher machen,<lb/> welches mir ſehr ſauer wurde, ſo daß ich Blattern<lb/> in die Haͤnde bekam; ich muſte meine Arbeit alſo<lb/> ſtehen laſſen, und entweder leichtere Sachen vor-<lb/> nehmen oder ſtill ſitzen.</p><lb/> <p>Die Thuͤr und den Eingang in meine Huͤtte<lb/> hatte ich 5. Schuh hoch, und 2. und einen hal-<lb/> ben breit gemacht. Hierzu wolte ich nun eine<lb/> Thuͤr flechten; und als ich damit umgieng, fiel<lb/> mir ein, daß ich in dem Vaterlande viereckigte<lb/> Vogelbauer von Schiff gemacht. Jch ließ die<lb/> Thuͤr ſtehen, und fieng an einem Boden anzu-<lb/> arbeiten, der anderthalb Fuß ins gevierte groß<lb/> war: Als ich dieſen auch anderthalb Fuß in die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Hoͤhe</fw><lb/></p> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [127/0157]
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VI. Cap.
ich eine ſchoͤne Huͤtte draus machen koͤnte. Wie
ich nach den Leim wieder gieng, befand ich, daß
er trocken, hart und feſt war, welches mir eine
ſonderliche Freude zu ſehen.
Wie ich bey meine Huͤtte kam, ſann ich bey
einer Pfeiffe Toback nach, was ich thun ſolte.
Jch hieb ein Theil dicke und ſtarcke Zacken herun-
ter, machte ſie von den kleinen Zweigen reine,
und grub ſie ſehr tieff und bey einander in den
Grund wie einen Creyß. Wie dieſer Circul 18.
Maͤnner-Fuͤſſe groß war, fieng ich an, von unten
auf es durchzuflechten, wie einen Bauren-Zaun;
und wie ich daran ſtets arbeitete, hatte in wenig
Tagen es ſo hoch gemacht, als ich es erlangen
konte Wie ich nicht hoͤher kommen konte,
muſte ich eine Leiter machen, und nahm
2. brave lange Zacken dazu, ein jede 9. Fuß lang.
Wie ich aber keinen Bohrer noch Meiſſel hatte,
muſte ich mit meinem Meſſer die Loͤcher machen,
welches mir ſehr ſauer wurde, ſo daß ich Blattern
in die Haͤnde bekam; ich muſte meine Arbeit alſo
ſtehen laſſen, und entweder leichtere Sachen vor-
nehmen oder ſtill ſitzen.
Die Thuͤr und den Eingang in meine Huͤtte
hatte ich 5. Schuh hoch, und 2. und einen hal-
ben breit gemacht. Hierzu wolte ich nun eine
Thuͤr flechten; und als ich damit umgieng, fiel
mir ein, daß ich in dem Vaterlande viereckigte
Vogelbauer von Schiff gemacht. Jch ließ die
Thuͤr ſtehen, und fieng an einem Boden anzu-
arbeiten, der anderthalb Fuß ins gevierte groß
war: Als ich dieſen auch anderthalb Fuß in die
Hoͤhe
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |