einer Welt vor der Sündfluth, von den assyri- schen und macedonischen Reichen.
Fast alle Theile der Mathematik haben die Braminen bearbeitet. -- In der Algebra sind sie keine Fremdlinge. Aber ihr Hauptstudium ist von jeher die Sterndeuterey gewesen, und ist es auch noch. Die Ursache, warum sie sich hierauf so sehr legen, ist, weil sie daraus, we- gen des Aberglaubens, der Großen sowohl als des gemeinen Volks, ihren größesten Vortheil ziehen können. Sie haben verschiedene Abhand- lungen von der Sternseherkunst, und man hat in Ansehung derselben Grund zu glauben, daß irgend ein gelehrter Grieche, als Pythagoras, der ehemals nach Indien gereist, die bramini- schen Wissenschaften gelernt, und ihnen dagegen seine astronomische Methode, nebst den griechi- schen Namen der Planeten, der zwölf Himmels- zeichen und andere Kunstwörter communicirt habe.
Was den Namen der Gymnosophisten im Alterthume am meisten berühmt machte, war ihre Philosophie, die sie, ihrer Fürtreflichkeit wegen, Shastram, d. i. Wissenschaft nennen, und die aus der Vernunftlehre oder Logik aus der Methaphysik und aus etwas Psychologie be- steht. Der Hauptentzweck, worauf alle philo- sophischen Untersuchungen der Braminen ab- zwecken, ist die Moukti oder die Befreyung der Seele von der Gefangenschaft und von dem Elende dieses Lebens, durch eine vollkommene
Glück-
einer Welt vor der Suͤndfluth, von den aſſyri- ſchen und macedoniſchen Reichen.
Faſt alle Theile der Mathematik haben die Braminen bearbeitet. — In der Algebra ſind ſie keine Fremdlinge. Aber ihr Hauptſtudium iſt von jeher die Sterndeuterey geweſen, und iſt es auch noch. Die Urſache, warum ſie ſich hierauf ſo ſehr legen, iſt, weil ſie daraus, we- gen des Aberglaubens, der Großen ſowohl als des gemeinen Volks, ihren groͤßeſten Vortheil ziehen koͤnnen. Sie haben verſchiedene Abhand- lungen von der Sternſeherkunſt, und man hat in Anſehung derſelben Grund zu glauben, daß irgend ein gelehrter Grieche, als Pythagoras, der ehemals nach Indien gereiſt, die bramini- ſchen Wiſſenſchaften gelernt, und ihnen dagegen ſeine aſtronomiſche Methode, nebſt den griechi- ſchen Namen der Planeten, der zwoͤlf Himmels- zeichen und andere Kunſtwoͤrter communicirt habe.
Was den Namen der Gymnoſophiſten im Alterthume am meiſten beruͤhmt machte, war ihre Philoſophie, die ſie, ihrer Fuͤrtreflichkeit wegen, Shaſtram, d. i. Wiſſenſchaft nennen, und die aus der Vernunftlehre oder Logik aus der Methaphyſik und aus etwas Pſychologie be- ſteht. Der Hauptentzweck, worauf alle philo- ſophiſchen Unterſuchungen der Braminen ab- zwecken, iſt die Moukti oder die Befreyung der Seele von der Gefangenſchaft und von dem Elende dieſes Lebens, durch eine vollkommene
Gluͤck-
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einer Welt vor der Suͤndfluth, von den aſſyri-
ſchen und macedoniſchen Reichen.
Faſt alle Theile der Mathematik haben die
Braminen bearbeitet. — In der Algebra ſind
ſie keine Fremdlinge. Aber ihr Hauptſtudium
iſt von jeher die Sterndeuterey geweſen, und
iſt es auch noch. Die Urſache, warum ſie ſich
hierauf ſo ſehr legen, iſt, weil ſie daraus, we-
gen des Aberglaubens, der Großen ſowohl als
des gemeinen Volks, ihren groͤßeſten Vortheil
ziehen koͤnnen. Sie haben verſchiedene Abhand-
lungen von der Sternſeherkunſt, und man hat
in Anſehung derſelben Grund zu glauben, daß
irgend ein gelehrter Grieche, als Pythagoras,
der ehemals nach Indien gereiſt, die bramini-
ſchen Wiſſenſchaften gelernt, und ihnen dagegen
ſeine aſtronomiſche Methode, nebſt den griechi-
ſchen Namen der Planeten, der zwoͤlf Himmels-
zeichen und andere Kunſtwoͤrter communicirt
habe.
Was den Namen der Gymnoſophiſten im
Alterthume am meiſten beruͤhmt machte, war
ihre Philoſophie, die ſie, ihrer Fuͤrtreflichkeit
wegen, Shaſtram, d. i. Wiſſenſchaft nennen,
und die aus der Vernunftlehre oder Logik aus
der Methaphyſik und aus etwas Pſychologie be-
ſteht. Der Hauptentzweck, worauf alle philo-
ſophiſchen Unterſuchungen der Braminen ab-
zwecken, iſt die Moukti oder die Befreyung der
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 398. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/424>, abgerufen am 25.11.2024.
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