so wird doch, wenige Tage nachher, nachdem diese Regengüsse zu fallen angefangen, die Ober- fläche desselben ganz grün, welches die Güte und Fruchtbarkeit des Bodens anzeigt.
Die Reisebeschreiber pflegen gewöhnlich die Hindistaner in vier große Ordnungen abzuthei- len, dahin 1) die Gesetzverständigen oder die Priesterschaft gehört; 2) die Kriegsleute, zu welchen ihre Rajahen oder Könige gehören; 3) die Kaufleute; und 4) das gemeine Volk. Diese vier Hauptordnungen werden wiederum in verschiedene Klassen eingetheilt, wovon wir unsern Lesern, ehe wir uns in eine genaue Dar- stellung des Interessantesten in dem Charakter, Sitten und Gebräuchen der Hindistaner einlas- sen, einige Nachrichten mittheilen müssen.
Die Brammanen haben ihren Namen entweder vom Brammon, dem ältesten Sohne des Pourous; des ersten Menschen, nach der Hindistaner Meynung, oder vom Brema, dem ersten erschaffenen Wesen des zweyten Weltal- ters, dem das Gesetz gegeben wurde, und wer- den in 82 Familien oder Sekten eingetheilt. Ihrer Aussage nach, meynen sie, daß kein Ge- schlecht vor Gott würdiger sey, als das ihrige, und alle Hindistaner gestehen ihnen auch gerne und mit allgemeiner Einstimmung den ersten Platz unter ihnen zu. Selbst das Gesetzbuch, Vedam, das für ein von Gott gesandtes Buch gehalten wird, hat seine Hochachtung für dieses Geschlecht dadurch zu erkennen gegeben, daß
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ſo wird doch, wenige Tage nachher, nachdem dieſe Regenguͤſſe zu fallen angefangen, die Ober- flaͤche deſſelben ganz gruͤn, welches die Guͤte und Fruchtbarkeit des Bodens anzeigt.
Die Reiſebeſchreiber pflegen gewoͤhnlich die Hindiſtaner in vier große Ordnungen abzuthei- len, dahin 1) die Geſetzverſtaͤndigen oder die Prieſterſchaft gehoͤrt; 2) die Kriegsleute, zu welchen ihre Rajahen oder Koͤnige gehoͤren; 3) die Kaufleute; und 4) das gemeine Volk. Dieſe vier Hauptordnungen werden wiederum in verſchiedene Klaſſen eingetheilt, wovon wir unſern Leſern, ehe wir uns in eine genaue Dar- ſtellung des Intereſſanteſten in dem Charakter, Sitten und Gebraͤuchen der Hindiſtaner einlaſ- ſen, einige Nachrichten mittheilen muͤſſen.
Die Brammanen haben ihren Namen entweder vom Brammon, dem aͤlteſten Sohne des Pourous; des erſten Menſchen, nach der Hindiſtaner Meynung, oder vom Brema, dem erſten erſchaffenen Weſen des zweyten Weltal- ters, dem das Geſetz gegeben wurde, und wer- den in 82 Familien oder Sekten eingetheilt. Ihrer Ausſage nach, meynen ſie, daß kein Ge- ſchlecht vor Gott wuͤrdiger ſey, als das ihrige, und alle Hindiſtaner geſtehen ihnen auch gerne und mit allgemeiner Einſtimmung den erſten Platz unter ihnen zu. Selbſt das Geſetzbuch, Vedam, das fuͤr ein von Gott geſandtes Buch gehalten wird, hat ſeine Hochachtung fuͤr dieſes Geſchlecht dadurch zu erkennen gegeben, daß
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ſo wird doch, wenige Tage nachher, nachdem
dieſe Regenguͤſſe zu fallen angefangen, die Ober-
flaͤche deſſelben ganz gruͤn, welches die Guͤte und
Fruchtbarkeit des Bodens anzeigt.
Die Reiſebeſchreiber pflegen gewoͤhnlich die
Hindiſtaner in vier große Ordnungen abzuthei-
len, dahin 1) die Geſetzverſtaͤndigen oder die
Prieſterſchaft gehoͤrt; 2) die Kriegsleute, zu
welchen ihre Rajahen oder Koͤnige gehoͤren;
3) die Kaufleute; und 4) das gemeine Volk.
Dieſe vier Hauptordnungen werden wiederum
in verſchiedene Klaſſen eingetheilt, wovon wir
unſern Leſern, ehe wir uns in eine genaue Dar-
ſtellung des Intereſſanteſten in dem Charakter,
Sitten und Gebraͤuchen der Hindiſtaner einlaſ-
ſen, einige Nachrichten mittheilen muͤſſen.
Die Brammanen haben ihren Namen
entweder vom Brammon, dem aͤlteſten Sohne
des Pourous; des erſten Menſchen, nach der
Hindiſtaner Meynung, oder vom Brema, dem
erſten erſchaffenen Weſen des zweyten Weltal-
ters, dem das Geſetz gegeben wurde, und wer-
den in 82 Familien oder Sekten eingetheilt.
Ihrer Ausſage nach, meynen ſie, daß kein Ge-
ſchlecht vor Gott wuͤrdiger ſey, als das ihrige,
und alle Hindiſtaner geſtehen ihnen auch gerne
und mit allgemeiner Einſtimmung den erſten
Platz unter ihnen zu. Selbſt das Geſetzbuch,
Vedam, das fuͤr ein von Gott geſandtes Buch
gehalten wird, hat ſeine Hochachtung fuͤr dieſes
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 369. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/395>, abgerufen am 25.11.2024.
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