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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

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schalten aber am Ende des Jahres fünf Tage,
und jedes vierteljahr sechs Tage ein. Daher
fallen ihre Festtage immer in dieselbe Jahrszeit.
Der Anfang eines coptischen Jahrs, fällt ge-
gen das Ende des Septembers ein. Die zwölf
Monate der Copten heißen:

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1. Tut.
2. Babe.
3. Hatur.
4. Kiiaht.
5. Tube.
6. Amscheir.
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7. Baranchad.
8. Barmude.
9. Beschansch.
10. Bavne.
11. Abib.
12. Mesre.

Man findet fast keinen halbgelehrten Araber,
der nicht die Namen der zwölf himmlischen
Zeichen im Thierkreis auswendig hersagen kann,
und von den verschiedenen Häusern des Mondes
gehört hat: allein, selten ist einer unter ihnen,
der die Sterne kennt. Man trift aber biswei-
len unter den mohammedanischen Astrologen
einige an, die mit dem Himmel nicht ganz un-
bekannt sind, und diese finden zu ihrer Absicht
einen hinlänglichen Unterricht, in einem gewis-
sen Buche, in welchem man fast alle Sternbil-
der nach eben der Ordnung, wie in Bayers Ura-
nometrie
abgebildet sieht.

Nicht blos der Zeitvertreib, da nemlich die
Morgenländer unter freyem Himmel schlafen,
und deswegen gute Gelegenheit haben, den
Himmel zu betrachten, sondern auch die Noth-

wendig-

ſchalten aber am Ende des Jahres fuͤnf Tage,
und jedes vierteljahr ſechs Tage ein. Daher
fallen ihre Feſttage immer in dieſelbe Jahrszeit.
Der Anfang eines coptiſchen Jahrs, faͤllt ge-
gen das Ende des Septembers ein. Die zwoͤlf
Monate der Copten heißen:

[Spaltenumbruch]
1. Tut.
2. Babe.
3. Hatur.
4. Kiiaht.
5. Tube.
6. Amſchîr.
[Spaltenumbruch]
7. Baranchad.
8. Barmude.
9. Beſchanſch.
10. Bavne.
11. Abib.
12. Mesre.

Man findet faſt keinen halbgelehrten Araber,
der nicht die Namen der zwoͤlf himmliſchen
Zeichen im Thierkreis auswendig herſagen kann,
und von den verſchiedenen Haͤuſern des Mondes
gehoͤrt hat: allein, ſelten iſt einer unter ihnen,
der die Sterne kennt. Man trift aber biswei-
len unter den mohammedaniſchen Aſtrologen
einige an, die mit dem Himmel nicht ganz un-
bekannt ſind, und dieſe finden zu ihrer Abſicht
einen hinlaͤnglichen Unterricht, in einem gewiſ-
ſen Buche, in welchem man faſt alle Sternbil-
der nach eben der Ordnung, wie in Bayers Ura-
nometrie
abgebildet ſieht.

Nicht blos der Zeitvertreib, da nemlich die
Morgenlaͤnder unter freyem Himmel ſchlafen,
und deswegen gute Gelegenheit haben, den
Himmel zu betrachten, ſondern auch die Noth-

wendig-
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[237/0263] ſchalten aber am Ende des Jahres fuͤnf Tage, und jedes vierteljahr ſechs Tage ein. Daher fallen ihre Feſttage immer in dieſelbe Jahrszeit. Der Anfang eines coptiſchen Jahrs, faͤllt ge- gen das Ende des Septembers ein. Die zwoͤlf Monate der Copten heißen: 1. Tut. 2. Babe. 3. Hatur. 4. Kiiaht. 5. Tube. 6. Amſchîr. 7. Baranchad. 8. Barmude. 9. Beſchanſch. 10. Bavne. 11. Abib. 12. Mesre. Man findet faſt keinen halbgelehrten Araber, der nicht die Namen der zwoͤlf himmliſchen Zeichen im Thierkreis auswendig herſagen kann, und von den verſchiedenen Haͤuſern des Mondes gehoͤrt hat: allein, ſelten iſt einer unter ihnen, der die Sterne kennt. Man trift aber biswei- len unter den mohammedaniſchen Aſtrologen einige an, die mit dem Himmel nicht ganz un- bekannt ſind, und dieſe finden zu ihrer Abſicht einen hinlaͤnglichen Unterricht, in einem gewiſ- ſen Buche, in welchem man faſt alle Sternbil- der nach eben der Ordnung, wie in Bayers Ura- nometrie abgebildet ſieht. Nicht blos der Zeitvertreib, da nemlich die Morgenlaͤnder unter freyem Himmel ſchlafen, und deswegen gute Gelegenheit haben, den Himmel zu betrachten, ſondern auch die Noth- wendig-

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Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/263>, abgerufen am 22.11.2024.