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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777.

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Schnupftuch u. d. gl. in ihren großen
Gürtel.

Man vermuthet vielleicht nicht, daß die er-
wähnte wenige Kleidung, auch die Bettkleider
eines gemeinen Arabers ausmacht. Er breitet
aber seinen großen Gürtel aus, und so hat er
ein Unterbette. Mit dem Tuche, welches er auf
der Schulter trägt, bedeckt er sich den ganzen
Körper und das Gesicht, und schläft nackend
zwischen diesen beyden Tüchern ganz ruhig und
zufrieden. Die Einwohner der bergigten Ge-
genden, schlafen oft ganz nackend, in großen
Säcken. Hierinn liegen sie nicht nur warm,
sondern sind auch mit wenig Mühe gegen Flöhe,
Mücken u. s. w. geschützt, wenn sie ihr Bette
nur umkehren und abschütteln.

In dem Königreiche des Imams läßt so-
wohl der geringe als vornehme seinen Kopf
scheeren. In andern Gegenden von Jemen
aber, lassen alle Araber, selbst die Schechs ih-
re Haare lang wachsen, und tragen weder Mü-
tzen noch Sasch, sondern statt derselben ein
Schnupftuch, in welches alle Haare rückwärts
auf dem Nacken liegend, eingebunden sind.
Einige lassen ihre Haare bis auf die Schuhe
herunter hängen, und binden, statt des Tur-
bans, ein kleines Strickchen um den Kopf.
Die Bedouinen auf der Gränze von Hedsjas
und Jemen tragen eine Mütze von geflochtenen
Dattelblättern. Fast alle Araber haben einige
in Leder genähete Amulete, oder auch einen

Stein

Schnupftuch u. d. gl. in ihren großen
Guͤrtel.

Man vermuthet vielleicht nicht, daß die er-
waͤhnte wenige Kleidung, auch die Bettkleider
eines gemeinen Arabers ausmacht. Er breitet
aber ſeinen großen Guͤrtel aus, und ſo hat er
ein Unterbette. Mit dem Tuche, welches er auf
der Schulter traͤgt, bedeckt er ſich den ganzen
Koͤrper und das Geſicht, und ſchlaͤft nackend
zwiſchen dieſen beyden Tuͤchern ganz ruhig und
zufrieden. Die Einwohner der bergigten Ge-
genden, ſchlafen oft ganz nackend, in großen
Saͤcken. Hierinn liegen ſie nicht nur warm,
ſondern ſind auch mit wenig Muͤhe gegen Floͤhe,
Muͤcken u. ſ. w. geſchuͤtzt, wenn ſie ihr Bette
nur umkehren und abſchuͤtteln.

In dem Koͤnigreiche des Imâms laͤßt ſo-
wohl der geringe als vornehme ſeinen Kopf
ſcheeren. In andern Gegenden von Jemen
aber, laſſen alle Araber, ſelbſt die Schechs ih-
re Haare lang wachſen, und tragen weder Muͤ-
tzen noch Saſch, ſondern ſtatt derſelben ein
Schnupftuch, in welches alle Haare ruͤckwaͤrts
auf dem Nacken liegend, eingebunden ſind.
Einige laſſen ihre Haare bis auf die Schuhe
herunter haͤngen, und binden, ſtatt des Tur-
bans, ein kleines Strickchen um den Kopf.
Die Bedouinen auf der Graͤnze von Hedsjas
und Jemen tragen eine Muͤtze von geflochtenen
Dattelblaͤttern. Faſt alle Araber haben einige
in Leder genaͤhete Amulete, oder auch einen

Stein
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[189/0215] Schnupftuch u. d. gl. in ihren großen Guͤrtel. Man vermuthet vielleicht nicht, daß die er- waͤhnte wenige Kleidung, auch die Bettkleider eines gemeinen Arabers ausmacht. Er breitet aber ſeinen großen Guͤrtel aus, und ſo hat er ein Unterbette. Mit dem Tuche, welches er auf der Schulter traͤgt, bedeckt er ſich den ganzen Koͤrper und das Geſicht, und ſchlaͤft nackend zwiſchen dieſen beyden Tuͤchern ganz ruhig und zufrieden. Die Einwohner der bergigten Ge- genden, ſchlafen oft ganz nackend, in großen Saͤcken. Hierinn liegen ſie nicht nur warm, ſondern ſind auch mit wenig Muͤhe gegen Floͤhe, Muͤcken u. ſ. w. geſchuͤtzt, wenn ſie ihr Bette nur umkehren und abſchuͤtteln. In dem Koͤnigreiche des Imâms laͤßt ſo- wohl der geringe als vornehme ſeinen Kopf ſcheeren. In andern Gegenden von Jemen aber, laſſen alle Araber, ſelbſt die Schechs ih- re Haare lang wachſen, und tragen weder Muͤ- tzen noch Saſch, ſondern ſtatt derſelben ein Schnupftuch, in welches alle Haare ruͤckwaͤrts auf dem Nacken liegend, eingebunden ſind. Einige laſſen ihre Haare bis auf die Schuhe herunter haͤngen, und binden, ſtatt des Tur- bans, ein kleines Strickchen um den Kopf. Die Bedouinen auf der Graͤnze von Hedsjas und Jemen tragen eine Muͤtze von geflochtenen Dattelblaͤttern. Faſt alle Araber haben einige in Leder genaͤhete Amulete, oder auch einen Stein

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Zitationshilfe: [Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 189. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/215>, abgerufen am 24.11.2024.