Schriftsteller, durch Thüren von gediegenem Silber, mit zweyen Flügeln, wie die von dem Kaba. Die Pilgrimme kommen nicht in den Turba; das Gedränge würde zu groß seyn: sie sehen also nur die Kostbarkeiten der Galerie. Wenn sie weg sind, läßt man sich die Thüre des Gebäudes aufmachen.
Der Sarg des Mohammeds steht zwischen des Abubeker und Omar ihren, auf der Erde, dem übrigen Boden gleich. Der eiserne Sarg also, von dem man sagt, daß er vermittelst eines in dem Gewölbe angebrachten Magneten in der Höhe erhalten würde, ist eine bloße Fabel. Er ist von weissem Marmor, und mit einem reichen Teppiche bedeckt, wie die von den Groß-Sul- tanen, und türkischen Paschen. Drey tausend silberne Lampen brennen beständig in dem Be- gräbniße, und das Oehl, das dazu gebraucht wird, ist so rein, daß es nicht den geringsten Geruch von sich giebt. Die Thorheiten, die um den Grabe gemacht werden -- übergehen wir. Wir begnügen uns damit, zu wissen, daß Mecca und Medina der Mittelpunct des mohammedanischen Aberglaubens sind und folg- lich kann man sich die dabey vorgehenden Aus- schweifungen sehr leicht vorstellen.
Drittes
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Schriftſteller, durch Thuͤren von gediegenem Silber, mit zweyen Fluͤgeln, wie die von dem Kaba. Die Pilgrimme kommen nicht in den Turba; das Gedraͤnge wuͤrde zu groß ſeyn: ſie ſehen alſo nur die Koſtbarkeiten der Galerie. Wenn ſie weg ſind, laͤßt man ſich die Thuͤre des Gebaͤudes aufmachen.
Der Sarg des Mohammeds ſteht zwiſchen des Abubeker und Omar ihren, auf der Erde, dem uͤbrigen Boden gleich. Der eiſerne Sarg alſo, von dem man ſagt, daß er vermittelſt eines in dem Gewoͤlbe angebrachten Magneten in der Hoͤhe erhalten wuͤrde, iſt eine bloße Fabel. Er iſt von weiſſem Marmor, und mit einem reichen Teppiche bedeckt, wie die von den Groß-Sul- tanen, und tuͤrkiſchen Paſchen. Drey tauſend ſilberne Lampen brennen beſtaͤndig in dem Be- graͤbniße, und das Oehl, das dazu gebraucht wird, iſt ſo rein, daß es nicht den geringſten Geruch von ſich giebt. Die Thorheiten, die um den Grabe gemacht werden — uͤbergehen wir. Wir begnuͤgen uns damit, zu wiſſen, daß Mecca und Medina der Mittelpunct des mohammedaniſchen Aberglaubens ſind und folg- lich kann man ſich die dabey vorgehenden Aus- ſchweifungen ſehr leicht vorſtellen.
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Schriftſteller, durch Thuͤren von gediegenem
Silber, mit zweyen Fluͤgeln, wie die von dem
Kaba. Die Pilgrimme kommen nicht in den
Turba; das Gedraͤnge wuͤrde zu groß ſeyn:
ſie ſehen alſo nur die Koſtbarkeiten der Galerie.
Wenn ſie weg ſind, laͤßt man ſich die Thuͤre des
Gebaͤudes aufmachen.
Der Sarg des Mohammeds ſteht zwiſchen
des Abubeker und Omar ihren, auf der Erde,
dem uͤbrigen Boden gleich. Der eiſerne Sarg
alſo, von dem man ſagt, daß er vermittelſt eines
in dem Gewoͤlbe angebrachten Magneten in der
Hoͤhe erhalten wuͤrde, iſt eine bloße Fabel. Er
iſt von weiſſem Marmor, und mit einem reichen
Teppiche bedeckt, wie die von den Groß-Sul-
tanen, und tuͤrkiſchen Paſchen. Drey tauſend
ſilberne Lampen brennen beſtaͤndig in dem Be-
graͤbniße, und das Oehl, das dazu gebraucht
wird, iſt ſo rein, daß es nicht den geringſten
Geruch von ſich giebt. Die Thorheiten, die
um den Grabe gemacht werden — uͤbergehen
wir. Wir begnuͤgen uns damit, zu wiſſen,
daß Mecca und Medina der Mittelpunct des
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lich kann man ſich die dabey vorgehenden Aus-
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/211>, abgerufen am 22.11.2024.
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