der mit Mauren noch Wällen umgeben seyn, weil ihre Heiligkeit sie beschützt und wider alle Anfälle vertheidigt. Sie hat sehr viele große, und, nach arabischer Art, schöne Gebäude, weil der vornehmste Adel aus Hedsjas hier wohnt, und diese Stadt als das Waarenlager für In- dien, Syrien, Egypten und die übrigen türki- schen Länder angesehen werden kann, und sich hier jährlich viele tausend Kaufleute und Pil- grimme, gleichsam um die Stadt zu bereichern, versammeln.
Unter diesen merkwürdigen Gebäuden unter- scheidet sich besonders die Kaba, oder das so- genannte Beit Allah d. i. das Haus Gottes, welches schon vor Mohammed von den Arabern in großen Ehren gehalten worden ist, und itzt, nach den mohammedanischen Gesetzen, von ei- nem jeden, der sich zu dieser Religion bekennt, und der das Vermögen zu einer solchen Reise hat, wenigstens einmal besucht werden soll *).
Wenn gleich die Mohammedaner keinem Christen erlauben wollen, selbst nach Mecca zu reisen; so sind sie doch willig genug ihnen ihre Beschreibungen von der Kaba zu zeigen, und sie von den Cerimonien, welche ihre Religion den Pilgrimmen befiehlt, mündlich zu unter- richten. Das Gebäude, welches in der Mitte auf dem großen mit Schwibbogen umgebenen
Platz
*) Diese Beschreibung gehört Herrn Niebuhr zu.
der mit Mauren noch Waͤllen umgeben ſeyn, weil ihre Heiligkeit ſie beſchuͤtzt und wider alle Anfaͤlle vertheidigt. Sie hat ſehr viele große, und, nach arabiſcher Art, ſchoͤne Gebaͤude, weil der vornehmſte Adel aus Hedsjâs hier wohnt, und dieſe Stadt als das Waarenlager fuͤr In- dien, Syrien, Egypten und die uͤbrigen tuͤrki- ſchen Laͤnder angeſehen werden kann, und ſich hier jaͤhrlich viele tauſend Kaufleute und Pil- grimme, gleichſam um die Stadt zu bereichern, verſammeln.
Unter dieſen merkwuͤrdigen Gebaͤuden unter- ſcheidet ſich beſonders die Kaba, oder das ſo- genannte Beit Allah d. i. das Haus Gottes, welches ſchon vor Mohammed von den Arabern in großen Ehren gehalten worden iſt, und itzt, nach den mohammedaniſchen Geſetzen, von ei- nem jeden, der ſich zu dieſer Religion bekennt, und der das Vermoͤgen zu einer ſolchen Reiſe hat, wenigſtens einmal beſucht werden ſoll *).
Wenn gleich die Mohammedaner keinem Chriſten erlauben wollen, ſelbſt nach Mecca zu reiſen; ſo ſind ſie doch willig genug ihnen ihre Beſchreibungen von der Kaba zu zeigen, und ſie von den Cerimonien, welche ihre Religion den Pilgrimmen befiehlt, muͤndlich zu unter- richten. Das Gebaͤude, welches in der Mitte auf dem großen mit Schwibbogen umgebenen
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*) Dieſe Beſchreibung gehoͤrt Herrn Niebuhr zu.
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[175/0201]
der mit Mauren noch Waͤllen umgeben ſeyn,
weil ihre Heiligkeit ſie beſchuͤtzt und wider alle
Anfaͤlle vertheidigt. Sie hat ſehr viele große,
und, nach arabiſcher Art, ſchoͤne Gebaͤude, weil
der vornehmſte Adel aus Hedsjâs hier wohnt,
und dieſe Stadt als das Waarenlager fuͤr In-
dien, Syrien, Egypten und die uͤbrigen tuͤrki-
ſchen Laͤnder angeſehen werden kann, und ſich
hier jaͤhrlich viele tauſend Kaufleute und Pil-
grimme, gleichſam um die Stadt zu bereichern,
verſammeln.
Unter dieſen merkwuͤrdigen Gebaͤuden unter-
ſcheidet ſich beſonders die Kaba, oder das ſo-
genannte Beit Allah d. i. das Haus Gottes,
welches ſchon vor Mohammed von den Arabern
in großen Ehren gehalten worden iſt, und itzt,
nach den mohammedaniſchen Geſetzen, von ei-
nem jeden, der ſich zu dieſer Religion bekennt,
und der das Vermoͤgen zu einer ſolchen Reiſe
hat, wenigſtens einmal beſucht werden ſoll *).
Wenn gleich die Mohammedaner keinem
Chriſten erlauben wollen, ſelbſt nach Mecca zu
reiſen; ſo ſind ſie doch willig genug ihnen ihre
Beſchreibungen von der Kaba zu zeigen, und
ſie von den Cerimonien, welche ihre Religion
den Pilgrimmen befiehlt, muͤndlich zu unter-
richten. Das Gebaͤude, welches in der Mitte
auf dem großen mit Schwibbogen umgebenen
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*) Dieſe Beſchreibung gehoͤrt Herrn Niebuhr zu.
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/201>, abgerufen am 22.11.2024.
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