[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.zehrte, nebst noch vielen andern Wun- So viel kann man im Ganzen anneh- die *) Was meynt der Leser hiezu? -- Das
heißt mir eine recht meisterhafte Erzählung! Aber man muß sich hierüber nicht wundern. Vater Dü Halde bringt dergleichen Schnur- ren, wo er nur kann, immer an; und es wäre zu wünschen, daß er mit dergleichen Din- gen seine, sonst schätzbere Resebeschreibung, nicht besudelt hätte. zehrte, nebſt noch vielen andern Wun- So viel kann man im Ganzen anneh- die *) Was meynt der Leſer hiezu? — Das
heißt mir eine recht meiſterhafte Erzaͤhlung! Aber man muß ſich hieruͤber nicht wundern. Vater Duͤ Halde bringt dergleichen Schnur- ren, wo er nur kann, immer an; und es waͤre zu wuͤnſchen, daß er mit dergleichen Din- gen ſeine, ſonſt ſchaͤtzbere Reſebeſchreibung, nicht beſudelt haͤtte. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0326" n="306"/><hi rendition="#fr">zehrte, nebſt noch vielen andern Wun-<lb/> derzeichen zeigten den Richtern deut-<lb/> lich, daß ſich der Himmel ſelbſt fuͤr<lb/> den armen Pater intereſſire, worauf<lb/> denn dem Pater befohlen wurde, ſich<lb/> bis auf weitern Befehl an ſeinen Ort<lb/> zu begeben</hi>. <note place="foot" n="*)">Was meynt der Leſer hiezu? — Das<lb/> heißt mir eine recht meiſterhafte Erzaͤhlung!<lb/> Aber man muß ſich hieruͤber nicht wundern.<lb/> Vater <hi rendition="#fr">Duͤ Halde</hi> bringt dergleichen Schnur-<lb/> ren, wo er nur kann, immer an; und es<lb/> waͤre zu wuͤnſchen, daß er mit dergleichen Din-<lb/> gen ſeine, ſonſt ſchaͤtzbere Reſebeſchreibung, nicht<lb/> beſudelt haͤtte.</note></p><lb/> <p>So viel kann man im Ganzen anneh-<lb/> men, daß die Ausbreitung der chriſtlichen<lb/> Religion wuͤrde gluͤckliche Schritte gemacht<lb/> haben, wenn die Miſſionairs ſelbſt unter<lb/> einander einig geweſen waͤren. — Allein<lb/> in kurzer Zeit warf der Geiſt der Zwie-<lb/> tracht — der in Europa Leute von Koͤpfen<lb/> und großer Gelehrſamkeit ſo bald verunei-<lb/> nigt — auch in China die ausgedachte-<lb/> ſten Entwuͤrfe uͤber den Haufen. —<lb/> Wahr iſt es, wie bereits ſchon erwaͤhnt, die<lb/> chriſtliche Religion hat die heftigſten Ver-<lb/> folgungen in China erdulden muͤſſen. Aber<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [306/0326]
zehrte, nebſt noch vielen andern Wun-
derzeichen zeigten den Richtern deut-
lich, daß ſich der Himmel ſelbſt fuͤr
den armen Pater intereſſire, worauf
denn dem Pater befohlen wurde, ſich
bis auf weitern Befehl an ſeinen Ort
zu begeben. *)
So viel kann man im Ganzen anneh-
men, daß die Ausbreitung der chriſtlichen
Religion wuͤrde gluͤckliche Schritte gemacht
haben, wenn die Miſſionairs ſelbſt unter
einander einig geweſen waͤren. — Allein
in kurzer Zeit warf der Geiſt der Zwie-
tracht — der in Europa Leute von Koͤpfen
und großer Gelehrſamkeit ſo bald verunei-
nigt — auch in China die ausgedachte-
ſten Entwuͤrfe uͤber den Haufen. —
Wahr iſt es, wie bereits ſchon erwaͤhnt, die
chriſtliche Religion hat die heftigſten Ver-
folgungen in China erdulden muͤſſen. Aber
die
*) Was meynt der Leſer hiezu? — Das
heißt mir eine recht meiſterhafte Erzaͤhlung!
Aber man muß ſich hieruͤber nicht wundern.
Vater Duͤ Halde bringt dergleichen Schnur-
ren, wo er nur kann, immer an; und es
waͤre zu wuͤnſchen, daß er mit dergleichen Din-
gen ſeine, ſonſt ſchaͤtzbere Reſebeſchreibung, nicht
beſudelt haͤtte.
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