[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.sie nemlich von allen Abgaben an den Kayser Wir haben bereits oben erwähnt, daß die "Man muß dasjenige, was wir bey dem "Was mit der Natur und der gesunden "In der Natur sind die Leidenschaften ver- "Wenn ein Mensch in demjenigen Alter von
ſie nemlich von allen Abgaben an den Kayſer Wir haben bereits oben erwaͤhnt, daß die „Man muß dasjenige, was wir bey dem „Was mit der Natur und der geſunden „In der Natur ſind die Leidenſchaften ver- „Wenn ein Menſch in demjenigen Alter von
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0307" n="287"/> ſie nemlich von allen Abgaben an den Kayſer<lb/> befreyt ſind.</p><lb/> <p>Wir haben bereits oben erwaͤhnt, daß die<lb/> Vornehmen und Gelehrten in China, ſich zu<lb/> der Secte des <hi rendition="#fr">Confucius</hi> bekennen. Selbſt<lb/> der Kayſer mit ſeinem ganzen Hofe bekennt<lb/> ſich zu derſelben. — Die Grundſaͤtze dieſer<lb/> Religion ſind aus dem natuͤrlichen Lichte einer<lb/> nachdenkenden und geſunden Vernunft, und<lb/> aus der natuͤrlichen Religion gezogen, welche<lb/> ſchon lange vor dem Confucius in China gebluͤ-<lb/> het hatte. Aus dieſem nun, richtete er ein<lb/> eignes Lehrgebaͤude auf, das in folgenden Pun-<lb/> cten aus einander geſetzt werden kann.</p><lb/> <p>„Man muß dasjenige, was wir bey dem<lb/> Menſchen Vernunft heiſſen, als einen goͤttli-<lb/> chen und himmliſchen Ausfluß betrachten.„</p><lb/> <p>„Was mit der Natur und der geſunden<lb/> Vernunft uͤbereinſtimmt, heißt ein Geſetz.<lb/> Und da die Menſchen das Geſetz durch Einge-<lb/> bung bekommen haben; ſo iſt es auch ein Ge-<lb/> ſchenk des Himmels.„</p><lb/> <p>„In der Natur ſind die Leidenſchaften ver-<lb/> borgen; und die Vernunft muß dafuͤr ſorgen,<lb/> ſie zu baͤndigen.„</p><lb/> <p>„Wenn ein Menſch in demjenigen Alter<lb/> iſt, worinn er ſeine Vernunft ſchon gehoͤrig<lb/> gebrauchen kann: ſo muß er ſich in allen Vor-<lb/> fallenheiten nach folgenden drey Stuͤcken rich-<lb/> ten. Erſtlich, muß er gegen den Urheber ſei-<lb/> nes Daſeyns eben die Pflichten erfuͤllen, die er<lb/> <fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [287/0307]
ſie nemlich von allen Abgaben an den Kayſer
befreyt ſind.
Wir haben bereits oben erwaͤhnt, daß die
Vornehmen und Gelehrten in China, ſich zu
der Secte des Confucius bekennen. Selbſt
der Kayſer mit ſeinem ganzen Hofe bekennt
ſich zu derſelben. — Die Grundſaͤtze dieſer
Religion ſind aus dem natuͤrlichen Lichte einer
nachdenkenden und geſunden Vernunft, und
aus der natuͤrlichen Religion gezogen, welche
ſchon lange vor dem Confucius in China gebluͤ-
het hatte. Aus dieſem nun, richtete er ein
eignes Lehrgebaͤude auf, das in folgenden Pun-
cten aus einander geſetzt werden kann.
„Man muß dasjenige, was wir bey dem
Menſchen Vernunft heiſſen, als einen goͤttli-
chen und himmliſchen Ausfluß betrachten.„
„Was mit der Natur und der geſunden
Vernunft uͤbereinſtimmt, heißt ein Geſetz.
Und da die Menſchen das Geſetz durch Einge-
bung bekommen haben; ſo iſt es auch ein Ge-
ſchenk des Himmels.„
„In der Natur ſind die Leidenſchaften ver-
borgen; und die Vernunft muß dafuͤr ſorgen,
ſie zu baͤndigen.„
„Wenn ein Menſch in demjenigen Alter
iſt, worinn er ſeine Vernunft ſchon gehoͤrig
gebrauchen kann: ſo muß er ſich in allen Vor-
fallenheiten nach folgenden drey Stuͤcken rich-
ten. Erſtlich, muß er gegen den Urheber ſei-
nes Daſeyns eben die Pflichten erfuͤllen, die er
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